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Mittwoch, 11. Januar 2017

Volkswagen: Das US-Geschäft aktuell überhaupt nicht eingepreist bei Wolfsburgern

Analyst: AKTIONÄRSBRIEF 02-2017
Volkswagen ist als Produzent der bekannten Marken VW, Audi, Seat und Skoda sicherlich jedem ein Begriff. Im Premium-Bereich wird das Portfolio noch von den Luxus-Marken Bugatti, Lamborghini und Bentley ergänzt und im Jahr 2012 kam auch noch der schwäbische Sportwagenhersteller Porsche unter das Konzerndach. Neben der PKW-Sparte verfügt der Volkswagen-Konzern nach den großen Zukäufen von Scania und MAN in den Jahren 2007 und 2011 auch über eine beachtliche Nutzfahrzeug-Sparte mit LKW und Bussen. Wie bei allen großen Automobilherstellern rundet ein umfangreiches Angebot an Finanzdienstleistungen (Volkswagen-Bank, Händler- und Kundenfinanzierung, Leasing, Versicherungen) das Portfolio des Konzerns ab. Mit einer Marktkapitalisierung von rund 76 Mrd. Euro (Stämme und Vorzüge) gehört der Wert zu den Schwergewichten am europäischen Aktienmarkt.

In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2016 konnte Volkswagen den Konzernumsatz mit knapp 160 Mrd. Euro in etwa auf dem Niveau des Vorjahres (160,26 Mrd. Euro; -0,2 %) halten. Das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen legte um 10,5 % von 10,2 auf 11,3 Mrd. Euro zu. Das Betriebsergebnis schoss von 3,34 auf 8,65 Mrd. Euro in die Höhe. Die Umsatzmarge lag nach 2,1 % im Vorjahreszeitraum nunmehr bei 5,1 %. Das Ergebnis nach Steuern erhöhte sich um 48,2 % von 3,99 auf 5,92 Mrd. Euro.

Volkswagen leide laut AKTIONÄRSBRIEF noch immer an den Nachwehen des Abgasskandals. Der DAX-Titel werde derzeit so bewertet, als ob die Wolfsburger nach "Dieselgate" überhaupt kein Auto mehr in den USA verkaufen würde. Dabei werde übersehen, dass es längst operativ wieder rund laufe bei VW. Allein im Dezember 2016 sei der Absatz der Marke VW um 16,4 % auf 567.900 Fahrzeuge gestiegen. Von einer Krise in China sei nichts zu sehen. Der Absatz habe um 29 % zulegen können. Insgesamt habe Volkswagen trotz Abgasskandal in 2016 ein Absatzplus von 2,8 % auf fast 6 Mio. Fahrzeuge realisieren können. Da der Konzern im Geschäftsjahr 2017 zahlreiche Produktpremieren auf den Markt bringe, dürfe "die Schlagzahl hoch" bleiben. Fortschritte gebe es auch bei der Einigung mit dem US-Justizministerium beim Abgasskandal. Eine Zahlung von über 3 Mrd. USD stehe im Raum. Mit Privatklägern und den US-Behörden habe man sich bereits auf zivilrechtliche Wiedergutmachung in Höhe von 17 Mrd. USD einigen können. Derzeit stehe einer Marktkapitalisierung von über 70 Mrd. Euro ein Umsatz von geschätzten 217 Mrd. Euro im laufenden Geschäftsjahr gegenüber. Der Gewinn dürfe sich 2017 auf 23 Euro je Aktie belaufen. Der DAX-Titel werde daher mit einem KGV von 6 bewertet. Der Buchwert der Aktie liege jedoch bei knapp 170 Euro. Angesichts dieser Bewertungskennziffern sei die Volkswagen-Aktie für geduldige Investoren ein Schnäppchen. Das Gröbste dürfte inzwischen eingepreist sein. Bis 2020 habe die Aktie das Potenzial, wieder deutlich über 200 Euro zu notieren (rund 30 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Das Kursbild der VW-Aktie (hier werden die Vorzugsaktien betrachtet) hat sich in den letzten Wochen deutlich aufgehellt. Mit dem Ausbruch über 142 Euro sollte die Bodenbildung seit dem Abgasskandal erst einmal beendet sein. Nächstes Ziel der laufenden Erholungsrally liegt bei 173 Euro. Anleger sollten ihre Positionen nicht zu knapp absichern, da aufgrund von möglichen weiteren Strafverfahren größere Kursausschläge denkbar sind.
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