Cancom: Full-Service-IT-Dienstleister verdient prächtig mit Megatrend Cloudcomputing

Mit rund 30 Standorten in Deutschland und Österreich handelt es sich bei der Cancom Gruppe um eines der größten herstellerunabhängigen IT-Systemhäuser im deutschsprachigen Raum. In den letzten Jahren hat sich Cancom zu einem Komplettanbieter für das gesamte Produkt- und Dienstleistungsspektrum im Bereich IT-Infrastruktur und Professional Services gewandelt. Große und mittelständische Unternehmen bekommen bei Cancom alles aus einer Hand: Hard- und Software, IT-Infrastruktur, Zubehör und Servicedienstleistungen von Beratung über Erstellung von IT-Konzepten bis hin zur Beschaffung, Integration und Betrieb der IT-Systeme. Eine immer größere Bedeutung für das Geschäft von Cancom nehmen seit einigen Jahren die sogenannten Cloud-Dienste ein. Das in München ansässige Unternehmen ist ein wichtiger Partner von Hard- und Software-Konzernen wie HP, Microsoft, IBM, SAP, Symantec, Citrix, Apple und Adobe. Seit Juni 2012 notieren die Aktien der Gesellschaft im TecDax. An der Börse wird die Gesellschaft gegenwärtig mit rund 278 Millionen Euro bewertet.

Nicht spektakulär aber kontinuierlich geht es bei Cancom beim Umsatz voran. Auch im 1. Halbjahr verzeichnete das IT-Systemhaus einen Anstieg der Erlöse um 2,6% von 268,1 auf 275,1 Millionen Euro. Deutlich besser fiel der Zuwachs beim operativen Ergebnis aus. Das EBITD A erhöhte sich um 10,4% von 13,4 auf 14,8 Millionen Euro. Die EBITDA-Marge lag nach 5,0% im 1. Halbjahr 2012 bei nunmehr 5,4%. Das EBIT lag mit 10,3 Millionen Euro in etwa auf Vorjahresniveau, das Ergebnis vor Steuern mit 9,8 Millionen Euro um 6,5% über dem Vorjahreswert von 9,2 Millionen Euro. Laut Konzernleitung fiel der Start in das 2. Halbjahr 2013 "vielversprechend" aus, sowohl Auftragseingang und Faktura hätten im Juli 2013 "deutlich über dem Vorjahr" gelegen. Für 2013 geht der Konzern von neuen Rekordwerten sowohl bei Umsatz und Ergebnis aus.

Richtig gut verdiene Cancom laut BÖRSE ONLINE mit dem Megatrend "Cloudcomputing", der "die bedarfsgerechte Bereitstellung von Software sowie Speicher- und Rechnerkapazitäten via Internet" ermögliche. Cancom werde zunehmend zu einem Anbieter von IT-Infrastrukturen und erlaube es Kunden damit, die Firmen-IT teilweise oder gänzlich auszulagern. Das spare den Kunden Kosten und sei auch für Cancom sehr profitabel. Im Bereich Cloudcomputing realisiere der Konzern dadurch "Margen von bis zu 50 Prozent". Schon in den Halbjahreszahlen sei der überproportionale Gewinnanstieg auf das Wachstum im Cloud-Geschäft zurückzuführen gewesen. Und Cancom unternehme alles, um die eigene Marktposition weiter zu stärken. Jüngst sei die Firma Online Datensysteme GmbH übernommen worden. Im Gespräch mit BÖRSE ONINE habe Cancom-Chef Klaus Weinmann auf die Cross-Selling-Potentiale dieses Deals hingewiesen. Aufgrund guter Kontakte von Online Datensystemen zu Auftraggebern aus dem Bereich der öffentlichen Hand rechne sich Cancom gute Chancen auf Aufträge für Cloudlösungen aus. Die Aufträge aus öffentlicher Hand seien weniger konjunkturabhängig und daher ein stetiger Umsatzgarant aufgrund langjähriger Zusammenarbeit. Da die neue Konzerntochter schon jetzt mit einer EBITDA-Marge von über 8% deutlich über dem Konzernschnitt liege, werde sich auch der durch die Ausgabe von 750.000 neuen Cancom-Aktien gestemmte Kauf von Online Datensystemen laut Weinmann nicht negativ auf die Gewinnentwicklung auswirken. Trotz der Verwässerung werde der Gewinn pro Aktie im laufenden Geschäftsjahr um 10% steigen. Mit einem 2014er-KGV von 14 sei die Aktie "im internationalen Vergleich noch nicht zu hoch bewertet". Angesichts der weiter gestärkten Marktposition durch die jüngste Akquisition raten die Börsenexperten daher weiter zum Kauf des TecDax-Titels. BÖRSE ONLINE nennt ein Kursziel von 30,00 Euro und sieht damit rund 24% Aufwärtspotential. [Hinweis: Das am 10. Oktober veröffentlichte freiwillige Übernahmeangebot an die Aktionäre der Pironet NDH AG wurde in dem BÖRSE ONLINE-Bericht noch nicht erwähnt.]

Charttechnische Einschätzung: In den vergangenen fünf Jahren hat die Cancom-Aktie eine beeindruckende Börsenrallye hingelegt. Seit 2009 hat sich die Aktie im Wert verfünffacht. Doch selbst im Jahr 2013 glänzt das Papier mit einer Performance von nahezu 75%. Und auch das aktuelle Chartbild im kurzfristigen Zeitfenster sieht vielversprechend aus. Die letzte Konsolidierung verlief auf hohem Niveau und könnte schon bald beendet werden. Ein Anstieg über das aktuelle Rallyehoch bei knapp 26,00 Euro würde den Weg freimachen für eine Annäherung an das Kursziel von BÖRSE ONLINE bei 30,00 Euro. Einen deutlichen Dämpfer müssten Käufer aktuell erst bei einem Rückfall unter 20,00 Euro befürchten.

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