Cray: Renaissance der Riesen-Rechner dank Analyse großer -Datenmengen

Cray Inc. wurde 1972 vom Namensgeber Seymour Cray gegründet und zählt zu den weltweit führenden Herstellern von Supercomputern. Die Riesenrechner, die gut und gerne die Größe von Kühlschränken haben können, zeichnen sich dadurch aus, dass sie mehrere Rechenschritte gleichzeitig ausführen können. Das ermöglicht Anwendern die Analyse riesiger Datenmengen. Neben Behörden und Großkunden aus der Industrie zählen daher vor allem Forschungseinrichtungen zu den Kunden des Unternehmens aus Seattle, weil Zukunftssimulationen und Datenanalyse aufgrund der beschleunigten Performance die Effektivität und Kapazität von Anwendungssoftware erheblich steigern und meist auch erst möglich machen. Die Aktien von Cray sind unter dem Kürzel CRAY an der NASDAQ gelistet. Die Marktkapitalisierung der Gesellschaft beträgt gegenwärtig 938 Millionen Dollar bzw. rund 676 Millionen Euro.

Die Quartalszahlen des Supercomputer-Herstellers erinnern ein wenig an die von Biotech-Unternehmen, deren Einnahmen oftmals von unregelmäßigen Meilensteinzahlungen für erfolgreiche Forschungsstadien geprägt sind. Bei Cray schwanken die Einkünfte allerdings aufgrund des Geschäftsmodells. Der Verkauf von Supercomputern ist kein Massengeschäft wie der Handel mit PCs oder Laptops. Da ein einzelner Supercomputer leicht ein halbe Millionen Dollar kosten kann, werden diese Rechenwunder nicht wie Konfektionsware verkauft. Daher sind hohe Schwankungen in den Geschäftszahlen bei Cray nicht ungewöhnlich. Im 1. Halbjahr 2013 ging der Konzernumsatz des Supercomputerherstellers um 16,5% von 196,5 auf 164,0 Millionen Euro zurück. Nach einem Nettogewinn im Vorjahr von 152,4 Millionen Dollar musste man für das 1. Halbjahr 2013 einen Verlust in Höhe von 7,8 Millionen Euro ausweisen.

Die schwankenden Finanzkennziffern würden laut BÖRSE ONLINE nichts an der Tatsache ändern, dass sich Cray entgegen allen Vorhersagen derzeit wieder in einem Wachstumsmarkt bewege. Nachdem Hersteller von Großrechnern jahrelang unter der Zunahme der Rechenleistung von PCs und Notebooks gelitten hätten und das Ende der Großrechner längst beschlossene Sache gewesen schien, stehe nun dank Big Data das Revival bevor. "Jeden Tagen werden rund 2,5 Milliarden Gigabyte an neuen Informationen geschaffen", so BÖRSE ONLINE. Diese Daten wollen gespeichert, verarbeitet und gesichert werden. Normale Rechner seien damit überfordert. Und die Nachfrage nach Supercomputern, die mehrere Rechenschritte parallel ausführen können, werde in den kommenden Jahren anziehen. Gerade Großkunden, die hohe Datenmengen zu verarbeiten hätten, wie Anbieter von Wetter-Apps, GPS-System und Agenturen gegen Onlinebetrug, seien die typischen Kunden von Cray und in der Lage, sich einen kühlschrankgroßen Supercomputer zum Preis von 500.000 Dollar zu leisten. Bezogen auf das Gesamtjahr 2013 gingen die Wall-Street-Analysten von einer Umsatzsteigerung um 23% auf 529 Millionen Dollar bei Cray aus. Der Halbjahresverlust werde sich bis zum Jahresende wahrscheinlich in einen Gewinn je Aktie von 0,61 Dollar wandeln. Das 2014er-KGV von 31 sei angesichts der Wachstumschancen durchaus gerechtfertigt, so BÖRSE ONLINE. Die Börsenexperten nennen daher ein Kursziel von 20,00 Euro je Aktie (rund 18% Potential).

Charttechnische Einschätzung: Seit nunmehr zwei Jahren befindet sich die Cray-Aktie im Rallyemodus. Ende 2011 wurde eine langjährige Seitwärtsphase mit dem Anstieg über 8,00 Dollar beendet. Seitdem hat die Aktie einen lupenreinen Aufwärtstrend etabliert. In den letzten drei Monaten konsolidiert die Aktie knapp unter dem zuvor markierten Rallyehoch von 28,20 Dollar. Solange es nicht deutlich per Tagesschluss unter 22,50 Euro gehen sollte, ist von einer Fortsetzung der Rallye in den kommenden Wochen auszugehen. Die nächste Kaufwelle könnte den Titel bis in den Bereich von 32,00 Dollar führen. Damit wäre auch das Kursziel von BÖRSE ONLINE in Reichweite.

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