Qiagen: Laborausrüster und Diagnostikspezialist dringt in neuen Wachstumsmarkt

Qiagen hat sich als Anbieter von Probenvorbereitungs- und Testtechnologien für molekulare Diagnostik, industrielle und akademische Forschung als Partner der Pharmaindustrie etabliert. Diese Testverfahren werden dazu genutzt, um DNA, RNA und Proteine aus biologischen Proben wie Blut oder Gewebe zu isolieren und analysieren. Eigenen Angaben zufolge kann Qiagen mit mehr als 500 Produkten eins der weltweit umfangreichsten Portfolios an molekulardiagnostischen Testtechnologien anbieten und beliefert damit rund eine halbe Millionen Kunden. Die Aktien der im niederländischen Venlo ansässigen Gesellschaft sind im TecDAX der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet. Gegenwärtig wird die Gesellschaft an der Börse mit rund 4,14 Milliarden Euro bewertet.

Am 6. Mai gab der niederländische Laborausrüster Qiagen die Zahlen für das 1. Quartal 2014 bekannt. Mit einem "soliden Start" in das Geschäftsjahr 2014 konnte der Konzern nach eigener Auffassung die Wachstumsziele für Umsatz und Gewinn erreichen. Der Konzernumsatz erhöhte sich um 5% von 303,6 auf 317,4 Millionen Dollar. Das operative Betriebsergebnis stieg um 7% von 69,8 auf 74,8 Millionen Dollar. Unterm Strich erhöhte sich der Quartalsgewinn um 12% von 48,1 auf 53,7 Millionen Dollar. Der Gewinn je Aktie erhöhte sich von 0,20 auf 0,22 Dollar für das Quartal. Für das Gesamtjahr 2014 geht der Spezialist für Diagnostikverfahren von einem Umsatzanstieg um bis zu 5% sowie einem Gewinn pro Aktie von 1,07 bis 1,09 Dollar aus.

Laut BÖRSE ONLINE gebe es derzeit reichlich Kaufgründe und gute Nachrichten, die für eine Fortsetzung des Aufwärtsimpulses bei Qiagen sprechen. Mit einem Aktienrückkaufprogramm, das ein Volumen von bis zu 100 Millionen Dollar habe, sorge der Konzern selbst für Kaufdruck. Doch es gebe auch interessante Firmenneuigkeiten. Im Mai habe Qiagen für einen Gentest für Patienten mit metastasierendem Darmkrebs die Zulassung der US-Gesundheitsbehörde FDA bekommen. Gemeinsam mit dem US-Pharmariesen Eli Lilly habe Qiagen Anfang Juni den Start des vierten gemeinsamen Onkologie-Projektes zur Entwicklung eines Begleittests zur gleichzeitigen Analyse von DNA- und RNA-Biomarkern bei häufigen Krebsarten bekanntgegeben. Laut BÖRSE ONLINE gehöre dieser Art von Diagnoseverfahren die Zukunft im Gesundheitswesen, da sie "Patienten unsinnige Therapien erspart". Mit einer Übernahme von Biobase, einem Anbieter von durch Experten kuratierten biologischen Datenbanken, habe der Konzern den eigenen Geschäftsbereich Bioinformatik nachhaltig gestärkt. Dieser Konzernbereich könne sich als neues "Wachstumsfeld des TecDAX-Werts" entpuppen, da er "über Lizenzeinnahmen erhebliche Gewinnbeiträge liefern" könne, so BÖRSE ONLINE. Obwohl die Aktie mit einem 2015er-KGV von knapp 20 nicht gerade billig sei, rät BÖRSE ONLINE "spekulativeren Anlegern" dennoch zum Kauf. Denn angesichts der Konsolidierungs- und Übernahmewelle im Biotech- und Diagnostiksektor könne auch Qiagen in den Fokus eines größeren Branchenvertreters gelangen. BÖRSE ONLINE nennt ein Kursziel von 24,00 Euro und sieht damit ein Aufwärtspotential von nahezu 40%.

Charttechnische Einschätzung: Die Qiagen-Aktie befindet sich seit Mitte 2011 in einem Aufwärtstrend. Ein bisschen störend fällt im Chartbild allerdings der letzte Rücksetzer ins Auge. Er ging in der Spitze ein wenig zu tief. Doch inzwischen hat sich der Wert gut erholt und steht vor einer kleinen Bewährungsprobe. Um weiteres Aufwärtspotential freizusetzen, sollte jetzt zeitnah ein Ausbruch über das bisherige Rallyehoch bei 18,10 Euro erfolgen. Dann wartet erst bei im Bereich von 22,00 bis 24,00 Euro eine größere Widerstandszone auf die Käufer. Bei einem Rutsch unter das Jahrestief bei 14,45 Euro droht eine Korrektur bis in den Bereich um 13,50 Euro.

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