Tom Tailor: Bei erfolgreicher Integration von Bonita ist 2015 ein Gewinnsprung drin

Der Bekleidungskonzern Tom Tailor sieht sich selbst als internationales, vertikal integriertes Lifestyle-Unternehmen mit Fokus auf hochwertige, modische, sportlich-elegante Casual Wear- Bekleidung und deren Accessoires. Zielgruppe der Produkte im mittleren und gehobenen Preissegment sind sowohl Herren und Damen als auch Jugendliche und Kinder. Die Tom Tailor-Gruppe versteht sich als Modetrend-Folger, der auf aktuelle Fashion-Innovationen schnell reagiert. Für jede ihrer Produktlinien "Men Casual, Women Casual, Kids, Minis, Baby, Denim Male und Denim Female" entwickelt Tom Tailor jährlich zwölf neue Kollektionen. Der Vertrieb der Ware erfolgt sowohl über Wiederverkäufer (Wholesale) als auch über das firmeneigene Filialnetz direkt an den Endkunden (Retail). Im August 2012 übernahm Tom Tailor die Modekette Bonita. Mit den Marken Tom Tailor und Bonita spricht der Konzern nunmehr Kundengruppen im Alter zwischen 0 und 60 Jahren an. Die im SDax gelistete Gesellschaft wird aktuell mit rund 367,5 Millionen Euro an der Börse bewertet.

Am 8. Mai konnte die Tom Tailor Group einen erfolgreichen Start in das Geschäftsjahr 2014 melden. Im 1. Quartal steigerte der Konzern den Umsatz um 6,0% von 196,8 auf 208,7 Millionen Euro. Getragen wurde dieser Zuwachs in erster Linie durch das Umsatzplus der Marke Tom Tailor von 13,3% auf 140,3 Millionen Euro. Bei Bonita hingegen verzeichnete der Konzern einen Umsatzrückgang von 6,3% auf 68,4 Millionen Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg im 1. Quartal um 12,1% von 9,9 auf 11,1 Millionen Euro. Die bereinigte EBITDA-Marge lag nach 5,0 bei 5,3%. Das bereinigte Periodenergebnis lag mit -3,8 Millionen Euro exakt auf dem Vorjahresniveau.

Auch wenn bislang noch nicht alles bei der Integration der Marke Bonita wie am Schnürchen laufe, gehe Tom Tailor laut DER AKTIONÄR dennoch von "einer nachhaltigen Verbesserung der Umsatz- und Ergebnisqualität" bei der neuen Konzerntochter aus. Die Konzernleitung habe als Jahresziel für 2014 einen Umsatz von mindestens 950 Millionen Euro und eine Umsatzmarge von circa 10% ausgerufen. Momentan baue man darauf, dass durch das dynamische Wachstum der Tom-Tailor-Marken dieses Ziel erreicht werde. Letztendlich werde die Entwicklung im laufenden Jahr aber davon abhängen, ob sich das Erfolgsmodell Tom Tailor auf die Modekette Bonita übertragen lasse. Erste Maßnahmen wie die Verlagerung der Beschaffung nach Asien seien dafür ergriffen worden. Weitere Anstrengungen zur Stärkung der beiden Marken und zur Ausweitung des Filialnetzes liefen bereits. Gelinge es Tom Tailor, die Profitabilität insbesondere bei der Tochter Bonita im laufenden Jahr zu steigern, sei ein Gewinnsprung drin. Laut DER AKTIONÄR könne der Konzern 2014 ein Ergebnis je Aktie von 0,47 Euro je Aktie erzielen. Schon 2015 wäre ein Anstieg auf 0,92 Euro zu erwarten. Ein 2015er-KGV von 15 käme einer im Branchenvergleich günstigen Bewertung gleich. Die Tom-Tailor-Aktie habe daher das Potential, im 2. Halbjahr 2014 eine große Aufholjagd zu starten. DER AKTIONÄR rät daher mit einem Kursziel von 18,50 Euro zum Kauf des SDax-Titels, mithin rund 30% Potential.

Charttechnische Einschätzung: Im letzten Jahr versuchte sich die Aktie von Tom Tailor quasi zwölf Monate lang an dem Sprung über das Allzeithoch bei 18,40 Euro. Ein letzter Versuch scheiterte noch im Dezember. Dann ging es in den kommenden drei Monaten steil bergab. Im März endet die Talfahrt bei 12,40 Euro und die Aktie konnte sich inzwischen stabilisieren. Sogar eine leichte Aufwärtstendenz ist zu beobachten. Gelingt ein Anstieg über 14,80 Euro könnte es zu einer neuerlichen Rallye in Richtung des Rekordhochs kommen. Sollte das Märztief allerdings in den kommenden Handelswochen wieder erreicht und sogar unterschritten werden, dürfte das eine Verkaufswelle in Richtung 11,00 Euro auslösen.

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