Intuitive Surgical: Vorstoß in neue OP-Bereiche durch nächste Generation von Robotern

Intuitive Surgical, Inc. aus Sunnyvale in Kalifornien, ist laut eigener Aussage Weltmarktführer im Bereich der robotergesteuerten minimalinvasiven Chirurgie (MIS). Verkaufsschlager des 1995 gegründeten Unternehmens ist seit 1999 der Operationsroboter mit Namen "Da Vinci Surgical System". Dieser chirurgische Roboter ermöglicht es Ärzten, mit Hilfe von 3D-Visualisierung in HD-Qualität selbst schwerwiegende und komplizierte operative Eingriffe mit minimalen Einschnitten durchzuführen. So verbleiben beispielsweise nach komplexen Herzklappen- oder Krebs-Operationen nur 1- 2 cm lange Schnittwunden zurück. An der Börse wird das Unternehmen mit rund 18 Milliarden US-Dollar bewertet (umgerechnet entsprechend in etwa 13,9 Milliarden Euro).

Auch wenn die Zahlen für das 2. Quartal so kurz vor der Veröffentlichung der Ergebnisse für das 3. Quartal (sie werden nach Börsenschluss am 21. Oktober bekannt gegeben) eher als "Schnee von gestern" zu betrachten sind, sollen sie hier kurz rekapituliert werden. Zwischen April und Juni ging der Umsatz bei Intuitive Surgical gegenüber dem Vorjahr um 11,5% von 578,5 auf 512,2 Millionen Dollar zurück. Auch das operative Betriebsergebnis war gegenüber dem Vorjahresquartal rückläufig und sank um 34,5% von 218,5 auf 143,0 Millionen Dollar. Die Umsatzmarge lag nach 37,8% nur noch bei 27,9%. Das Nettoergebnis reduzierte sich ebenfalls um fast 35% von 159,1 auf 104,0 Millionen Dollar. Das Ergebnis je Aktie ging von 3,90 auf 2,77 Dollar zurück.

Seit Jahren sei Intuitive Surgical laut EURO am SONNTAG "tonangebend" bei der Entwicklung von Operationsrobotern für minimalinvasive chirurgische Eingriffe. Von den 1999 erstmals ausgelieferten Operationsrobotern der Da-Vinci-Reihe seien inzwischen über 2.000 in den USA im Einsatz. Gerade bei Prostataeingriffen und bei Operationen der Gebärmutter seien sie verlässliche Helfer, die millimetergenaue Schnitte und Punktionen ermöglichten. Die neueste Generation der Da-Vinci-Roboter, der Xi, könne nun laut EURO am SONNTAG den Vorstoß in ganz andere Operationsbereiche eröffnen. Der Vinci Xi habe vier Arme, die Eingriffe von viel mehr Seiten möglich machten. Gerade in der Inneren Medizin könne die neueste Generation der Operationsroboter damit einen "Quantensprung" einleiten. Von Experten werde schon jetzt hochgerechnet, dass mit Hilfe des neuesten Roboter-Modells der aktuelle 20%ige Anteil von Endoskopien, die durch Operationsroboter vorgenommen werden, auf nahezu 100% ansteigen könne. Für Intuitive Surgical dürfe sich diese Entwicklung in einem jährlichen Gewinnwachstum von bis zu 20% manifestieren. Denn auch wenn Konkurrenten wie Johnson & Johnson an der Entwicklung ähnlicher Geräte arbeite, werde Intuitive Surgical aufgrund des vorhandenen technologischen Vorsprungs die Monopolstellung auf Jahre hinaus behaupten können. EURO am SONNTAG rät angesichts der Wachstumsperspektiven mit einem Kursziel von 410,00 Euro zum Kauf (rund 13% Potential).

Charttechnische Einschätzung: In den letzten sechs Monaten befindet sich di e Aktie von Intuitive Surgical im Up-Trend. Seit Mai hat die Aktie gut 30% zugelegt. In den letzten zwei Monaten läuft die Aktie seitwärts, verteidigt dabei allerdings die Gewinne der vergangenen Monate. Ein Ausbruch über 490,00 Dollar könnte die nächste Kaufwelle einleiten. Durchaus möglich wäre eine Annäherung an das Allzeithoch um 590,00 Dollar. In dem Bereich wurde 2012/13 ein Doppeltop ausgebildet. Ein Ausbruch über diese Hürde würde daher für die Wahrscheinlichkeit für einen nachhaltigen Vorstoß in ganz neue Kursregionen immens erhöhen. Ein Rutsch unter 430,00 Dollar würde jedoch für eine Korrektur in Richtung 400,00 und dann 350,00 Dollar sprechen.

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