Cray: Big Data verleiht Supercomputer-Produzenten neuen Höhenflug

Cray Inc. wurde 1972 vom Namensgeber Seymour Cray gegründet und zählt zu den weltweit führenden Herstellern von Supercomputern. Die Riesenrechner, die durchaus raumfüllend sein können, zeichnen sich dadurch aus, dass sie mehrere Rechenschritte gleichzeitig ausführen können. Das ermöglicht Anwendern die Analyse riesiger Datenmengen. Neben Behörden und Großkunden aus der Industrie zählen daher vor allem Forschungseinrichtungen zu den Kunden des Unternehmens aus Seattle, weil Zukunftssimulationen und Datenanalyse aufgrund der beschleunigten Performance die Effektivität und Kapazität von Anwendungssoftware erheblich steigern und meist auch erst möglich machen. Die Aktien von Cray sind unter dem Kürzel CRAY an der NASDAQ gelistet. Die Marktkapitalisierung der Gesellschaft beträgt gegenwärtig 1,38 Milliarden Dollar bzw. rund 1,12 Milliarden Euro.

Ende Oktober gab der Supercomputer-Hersteller die Zahlen für das 3. Quartal und die neun Monate des laufenden Geschäftsjahres bekannt. Gegenüber dem 3. Quartal 2013 konnte Cray den Konzernumsatz nahezu von 54,4 auf 159,4 Mio. USD verdreifachen. Für das 3. Quartal berichtete der Konzern einen Gewinn von 7,4 Mio. USD bzw. 0,18 USD/Aktie, nach einem Minus von 11 Mio. USD bzw. 0,29 USD/Aktie im Vorjahr. Auf Sicht von neun Monaten konnte Cray den Konzernumsatz um 46,3 % von 153,9 auf 225,2 Mio. USD steigern. Während im 3. Quartal der Sprung in die Gewinnzone gelang, sah das auf Sicht von neun Monaten noch anders aus. Der Verlust verringerte sich gegenüber dem Vorjahr jedoch von 18,8 auf 12,3 Mio. USD bzw. von 0,50 auf 0,32 USD/Aktie.

Big Data sei laut BÖRSE ONLINE der Grund für das Comeback der Riesenrechner. Der Pionier auf diesem Gebiet, Cray, stehe damit womöglich vor einem neuen Höhenflug. Der Bedarf an Supercomputern, wie Cray sie baue, wachse aufgrund der steigenden Notwendigkeit, riesige Datenmengen nicht nur zu speichern, sondern auch auszuwerten. Ein Beispiel: durch die Umrüstung der Computer des britischen European Centre for Medium- Range Weather Forecasts auf Cray-Supercomputer sei die zuvor vorhandene Rechenleistung des Wettervorhersagedienstes um das 13-Fache gesteigert worden. Cray habe durch diesen Auftrag 128 Mio. USD erlöst. Der nächste Großauftrag sei von der King-Abdullah-Universität in Saudi-Arabien soeben über 80 Mio. USD eingetroffen. Und das sei womöglich erst der Anfang, denn Cray agiere in einem Wachstumssektor. Für Hochleistungs-Computer werde ein branchenweites Wachstum von 7,3 % pro Jahr bis 2017 von Branchenexperten prognostiziert. Für Big-Data-Supercomputer, wie die von Cray, könne von einem Zuwachs "in Einzelbereichen um 50 % pro Jahr" ausgegangen werden. Schon 2014 dürfe der weltweite Umsatz für die Branche bei 16 Mrd. USD liegen. Im kommenden Geschäftsjahr werde Cray laut Analystenschätzungen bei Umsatz um 11 % zulegen. Der Gewinn werde jedoch überproportional um 40 % zulegen. Angesichts der Wachstumsperspektiven raten die Experten von BÖRSE ONLINE daher zum Kauf des Technologietitels. Das Kursziel lautet 35,00 Euro und entspricht einem Kurspotential von rund 27 %.

Charttechnische Einschätzung: Die Cray-Aktie hat in den letzten drei Jahren ein starke Rally gemacht. Ausgehend von rund 8,00 USD hat sich der Titel in der Spitze verfünffacht. Nachdem im Frühjahr bei 41,70 USD ein Fünfjahreshoch markiert wurde, gönnte sich die Aktie jedoch eine Auszeit von der Rally. Die Korrektur führte den Titel bis in den Bereich um 25,00 USD. Die Aktie stabilisierte sich dort und bildete einen Doppelboden aus. Ende Oktober erfolgte der Ausbruch aus dieser Formation und führte die Aktie bis an den Horizontalwiderstand bei 35,00 USD. Folgt jetzt auch der Sprung über diese Marke, sollte eine Kaufwelle bis in den Bereich des Fünfjahreshochs anstehen.

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