NXP Semiconductors: Halbleiterproduzent wird durch Übernahme neue Nummer 5 weltweit

Man kann NXP Semiconductors leicht für ein amerikanisches Unternehmen halten, schließlich sind die Aktien der Gesellschaft seit 2010 an der NASDAQ unter dem Kürzel NXPI gelistet. Doch der Halbleiterhersteller hat sein Hauptquartier in Eindhoven. 2006 entstand NXP Semiconductor durch die Ausgliederung des Halbleiterbereichs aus dem niederländischen Elektronikkonzern Philips. NXP hat sich auf Halbleiter und Systemlösungen für den Automobilmarkt, Heimelektronik und Mobiltelefonie spezialisiert. Zudem bietet der Konzern Sicherheitslösungen für Bankkarten, elektronische Ausweise und Gesundheitskarten an. Gegenwärtig wird die Gesellschaft mit rund 24,8 Mrd. Dollar bzw. rund 22,5 Mrd. Euro kapitalisiert.

Am 5. Februar veröffentliche NXP die Zahlen für das Geschäftsjahr 2014. Der Halbleiterspezialist konnte den Konzernumsatz gegenüber 2013 um 17,3 % von 4,82 auf 5,65 Mrd. USD steigern. Das operative Betriebsergebnis verbesserte sich um 26,3 % von 1,12 auf 1,41 Mrd. USD: Die operative Umsatzmarge betrug nach 23,3 % in 2013 nunmehr 25,0 %. Unterm Strich erhöhte sich der Gewinn um 40,8 % von 840 Mio. USD auf 1,18 Mrd. USD. Das Ergebnis je Aktie verbesserte sich entsprechend von 3,29 auf 4,76 USD.

Die europäische Nummer 3 unter den Halbleiterproduzenten habe laut EURO am SONNTAG mit der Ankündigung, den texanischen Konkurrenten Freescale für 11,8 Mrd. USD übernehmen zu wollen, für einen Paukenschlag gesorgt. NXP Semiconductor werde durch diesen Deal "in die erste Liga der Chipproduzenten aufsteigen", nicht nur in Europa sondern weltweit. Durch die Übernahme von Freescale werde NXP mit über 11 Mrd. USD Jahresumsatz im globalen Markt der Chiphersteller die neue Nummer 5, nach Intel, Qualcomm, Samsung und Texas Instruments. Im Wachstumsmarkt "Chips für die Automobilindustrie" werde NXP mit Umsätzen von 2,2 Mrd. USD zum neuen Weltmarktführer vor ST Microsystems, Infineon und Renesas. Diesem Sektor werde weiter großes Potential zugetraut. Lösungen zur Vernetzung mobiler Geräte und Verkehrstelematik sowie für Fahrerassistenzsysteme seien die Spezialität sowohl von NXP und Freescale. Die Fusion der beiden Portfolios werde die Marktstellung festigen und auch zu Kosteneinsparungen führen. Ab 2016 könne NXP mit rund 500 Mio. USD an Einsparungen durch Synergien rechnen. Ein weiterer Pluspunkt der Übernahme sei laut EURO am SONNTAG der Preis. NXP zahle lediglich einen Aufschlag von rund 6 % zum derzeitigen Börsenwert von Freescale. Kein Wunder, dass die NXP-Aktie an der Börse bei Bekanntgabe mit einer Kurslücke von 17 % ein kleines Kursfeuerwerk abbrannte. EURO am SONNTAG rät mit einem Kursziel von 115,00 Euro zum Kauf des Technologie-Titels (rund 27 % Potential).

Charttechnische Einschätzung: Die NXP-Aktie befindet sich seit 2011 im Aufwärtstrend. Seit 2013 könnte man wohl auch von einem verschärften Rallymodus bei dem Titel sprechen. In den letzten drei Jahren hat der Titel um mehr als 330 % zulegen können. Betrachtet man den Wertzuwachs in Euro, beträgt das Plus im gleichen Zeitraum sogar 430 %. Es gibt auch jetzt keinen vernünftigen Grund am Fortbestand der krassen Aufwärtstrends zu zweifeln. Man muss sich nur die Frage stellen, ob die nach Bekanntgabe der Freescale-Übernahme entstandene Kurslücke zwischen 85 und 95 USD geschlossen wird oder eher nicht.

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