Mayr-Melnhof: Kartonhersteller profitiert von Konsum- und Versandboom

Gäbe es den Spruch "Hier kommt ein Karton" noch nicht, müsste man ihn glatt für die Mayr-Melnhof Gruppe erfinden. Bei der in Österreich beheimateten Mayr-Melnhof Karton AG dreht sich fast alles um "den Karton". Im Geschäftssegment MM Karton hat sich der Konzern als weltweit führender Hersteller von gestrichenem Recyclingkarton etabliert. Das Produktsortiment dieser Sparte reicht von Recyclingkartonsorten mit grauer, heller, weißer und Kraft-Rückseite. Zudem baut MM Karton die Position im Bereich Frischfaserkarton weiter aus. Mit dem zweiten Geschäftssegment, MM Packaging, ist der Konzern in Europa der größte Hersteller von Faltschachteln, die überwiegend an multinationale Kunden aus der Markenartikelindustrie geliefert werden. Die MM-Gruppe beschäftigt gegenwärtig rund 9.400 Mitarbeiter. An der Börse wird die Gesellschaft aktuell mit rund 2 Mrd. Euro kapitalisiert.

Erfolgreich verlief die Geschäftsentwicklung in 2014 bei dem Spezialisten für Kartonagen. Die Umsatzerlöse kletterten gegenüber dem Vorjahr um 4,4 % von knapp 2 auf 2,09 Mrd. Euro. Das Betriebsergebnis zog um 8,9 % von 165,4 auf 180,2 Mio. Euro an. Die operative Marge lag nach 8,3 % in 2013 im abgelaufenen Geschäftsjahr 2014 bei 8,6 %. Der Jahresüberschuss stieg um 7,1 % von 122,9 auf 131,6 Mio. Euro.

In der "heutigen Konsumwelt bei Lebensmitteln" zähle laut BÖRSE ONLINE auch ein Traditionsunternehmen wie Mayr-Melnhof zu den Profiteuren brandaktueller Trends. Ohne Verpackung gehe nichts mehr im Supermarkt. Und wenn man den zunehmenden Versand von Paketen befeuert durch den Online-Handel berücksichtige, spiele das den Österreichern gleich doppelt in die Karten. Mit MM Packaging liefere der Konzern die Lösungen zur Verpackung von Lebensmitteln. Mit MM Karton sorge das Unternehmen für die passenden Kartons für den Transport bis ins Haus der Verbraucher. Und es gebe immer noch größere Innovationen in der Verpackungsindustrie. Kürzlich habe Mayr-Melnhof einen umweltverträglichen Karton vorgestellt, "der Lebensmittel mittels einer eingebauten Barriere vor unerwünschten Substanzen schützt", so BÖRSE ONLINE. Angesichts der regen Nachfrage nach diesem Produkt werde sich die Investition in eine neue Fertigungslinie im Stammwerk Frohnleiten schnell amortisieren. Schärfere Gesetzesanforderungen zum Schutz von Lebensmitteln dürften sogar dafür sorgen, dass Mayr-Melnhof mit dem höherpreisigen Produkt die Marktführerschaft weiter ausbaue. Mit einer aktionärsfreundlichen Dividendenpolitik wisse der Konzern seit Jahren zu überzeugen und habe die Ausschüttungen mit Ausnahme der Krisenjahre 2007 bis 2009 seit 1997 kontinuierlich angehoben. Für 2014 sei eine Ausschüttung von 2,60 Euro je Aktie vorgesehen. Angesichts der weiterhin hervorragenden Perspektiven für den Karton-Spezialisten raten die Experten von BÖRSE ONLINE mit einem Kursziel von 110,00 Euro weiter zum Kauf der Aktie (rund 11 % Potential).

Charttechnische Einschätzung: Die Aktie von Mayr-Melnhof befindet sich seit Jahren im Aufwärtstrend und notiert quasi am Allzeithoch. Es gibt momentan keinen Grund, an mittelfristig weiter steigenden Kursen zu zweifeln. Allerdings lassen sich mittel- bis langfristig angelegte Positionen nach den Regeln der Markt- und Charttechnik derzeit erst mit einem Stopp unterhalb von 80,00 Euro absichern. Damit müsste man dem Titel ein Rückschlagpotential von rund 20 % einräumen. Wem das zu viel erscheint, der kann seinen Stopp im Bereich der 90-Euro-Marke platzieren. Hier liegt eine Horizontalunterstützung.

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