Zalando: Mode-Online-Händler gelingt weiteres Quartal mit profitablem Wachstum

Wenn der Paketdienst an der Haustür klingelt und der Empfänger "vor Glück schreit", kann das eigentlich nur bedeuten, dass mal wieder eine Sendung von Zalando beim Empfänger angekommen ist. Zalando beschreibt sich selbst als Europas führende Onlineplattform für Mode und Schuhe. Auf den Webseiten der Berliner finden Kunden eine umfassende Auswahl an Bekleidung, Schuhen und Accessoires für Damen, Herren und Kinder. Von weltweit bekannten Marken über lokale "Fashion Brands" bis hin zu selbst designten "Private Labels" können Kunden in 15 verschiedenen europäischen Märkten auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Mode ordern. Der Clou dabei ist: Zalando garantiert einen kostenfreien Versand und Rückversand. Die seit dem 1. Oktober 2014 börsengelistete Gesellschaft wird gegenwärtig mit rund 7,2 Mrd. Euro bewertet.

Im Geschäftsjahr 2014 konnte Europas führende Onlineplattform für Mode den Umsatz um rund 26 % von 1,8 auf 2,2 Mrd. Euro steigern. Das Konzern-EBIT zeigte sich gegenüber 2013 stark verbessert. Nachdem im Vorjahr ein Verlust in Höhe von 114 Mio. Euro angefallen war, konnte Zalando 2014 ein EBIT-Plus von 62 Mio. Euro erzielen. Bereinigt verbesserte sich das EBIT von -109 auf 82 Mio. Euro. Die bereinigte EBIT-Marge lag damit nach -6,2 % in 2013 für das Geschäftsjahr 2014 bei 3,7 %.

Nachdem Zalando schon mit den Jahreszahlen und dem starken Schlussquartal 2014 die Kritiker widerlegt habe, die dem Online-Modehändler kein profitables Geschäftsmodell unterstellen, habe der Konzern mit den jüngsten Quartalszahlen für die ersten drei Monate 2015 laut EURO am SONNTAG das nächste Indiz für profitables Wachstum vorlegen können. Vorläufigen Zahlen zufolge habe Zalando im 1. Quartal des Geschäftsjahres 2015 dank einer starken Nachfrage nach Frühlings- und Sommermode im März deutlich besser als erwartet abgeschnitten. Der Umsatz habe um 27 bis 29 % auf 635 bis 648 Mio. Euro zugelegt. Die Erwartungen der Analysten von 622 Mio. Euro beim Umsatz habe Zalando damit übertreffen können. Beim EBIT (bereinigt) liege der Gewinn laut vorläufigen Zahlen in der weiten Spanne zwischen 25 und 39 Mio. Euro. Damit sei den Berlinern allerdings das zweite profitable Quartal in Folge gelungen. In den kommenden Quartalen wolle Zalando nun dank zunehmender Popularität des Internetshoppings und der Expansion in neue Länder insbesondere beim Umsatzwachstum deutlich zulegen. Da dieses Wachstum kostenintensiv sei, dürfe man laut EURO am SONNTAG keine Wunder bei der Marge erwarten. Die starke Position im Wachstumsmarkt "Internetshopping" mache die Aktie jedoch "zu einem attraktiven Investment für mutige Investoren". EURO am SONNTAG nennt ein Kursziel von 34,00 Euro (rund 16 % Potential).

Charttechnische Einschätzung: Zwischen Dezember 2014 und April pendelte die Zalando-Aktie zwischen 22 und 26 Euro. Nun gelang dem Titel der Ausbruch aus dieser Range. Der Kurs liegt nur unwesentlich unter dem kurz nach dem Börsendebut erzielten Höchststand bei 29,30 Euro. Kann auch diese Marke überwunden werden, steht einer Fortsetzung der Rally zunächst kein Widerstand mehr im Weg. Schlecht wäre jetzt ein zeitnaher Rückfall unter das Ausbruchsniveau bei 26 Euro.

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