Allgeier: IT-Dienstleister dank Übernahmen auf langfristigem Wachstumskurs

Die Allgeier SE ist als Holdinggesellschaft der Kopf von zahlreichen Tochtergesellschaften und hat sich im Markt für IT-Dienstleistungen sowie mit weiteren Services zur Optimierung von Arbeits- und Kostenstrukturen in Kundenunternehmen etabliert. Die Holdinggesellschaften konzentrieren sich, jede mit einem fachlichen oder branchenbezogenen Schwerpunkt, auf drei Geschäftsfelder: Vermittlung fester und freier IT-Experten (Recruiting), Outsourcing und Entwicklung individueller Softwarelösungen (IT-Services) sowie Entwicklung und Realisation eigener Software-Lösungsprojekte (IT-Solutions). Die Marktkapitalisierung der seit 2012 als Gesellschaft Europäischen Rechts (SE) firmierenden Gesellschaft beträgt derzeit knapp 145 Mio. Euro.

Am 6. März legte Allgeier vorläufige Geschäftszahlen für 2014 vor. Demzufolge konnte der IT-Dienstleister den Konzernumsatz aus fortgeführtem Geschäft um 3 % von 414,8 auf 428,3 Mio. Euro leicht steigern. Das vorläufige operative EBITDA ging um 10 % von 28,5 auf 25,6 Mio. Euro zurück. Grund dafür waren im Wesentlichen Investitionen in den Aufbau eines Geschäftsteils, den die Gruppe im August 2014 erworben hatte. Das vorläufige EBIT aus fortgeführtem Geschäft ging um 35,8 % von 16,5 auf 10,6 Mio. Euro zurück. Das vorläufige Vorsteuerergebnis aus fortgeführtem Geschäft halbierte sich von 12,5 auf 6,3 Mio. Euro.

Auch wenn Allgeier im Jahr 2014 auf den ersten Blick eine "Atempause" im Wachstumstrend eingelegt habe, sei der IT-Dienstleister laut DER AKTIONÄR in diesem Markt glänzend positioniert und habe mittel- bis langfristig das Potential, in viel höhere Umsatz- und Gewinndimensionen hineinzuwachsen. In 2014 habe sich Allgeier von der margenschwachen IT-Dienstleistungstochter Didas getrennt. Daher rühre die schwache Entwicklung bei Umsatz und Gewinn. Allerdings habe der auf die Vermittlung von IT-Spezialisten fokussierte Konzern auch durch verschiedene strategische Übernahmen die Weichen für künftiges Wachstum gelegt. Mit den Zukäufen von Digidok, Metasonic und eHealthOpen habe Allgeier das Software-Portfolio gestärkt. Erst vor ein paar Tagen habe der Konzern mit Talentry ein junges Start-up für digitale Mitarbeiterempfehlungsprogramme übernommen. Mit Nagarro und mgm technology habe Allgeier zwei Wachstumstreiber im Portfolio, die in der Lage seien, individuelle Software-Programme für ihre Kunden zu realisieren. Die Webshops von Lidl und der Deutschen Post zählten zu den Vorzeigekunden in diesem Bereich. Allgeier werde in den kommenden Jahren laut DER AKTIONÄR wieder an das starke durchschnittliche jährliche Wachstum von 24 % beim Umsatz anknüpfen und weiter in der Hierarchie der größten IT-Systemhäuser in Deutschland aufsteigen. Aktuell liege der Konzern nur knapp hinter Cancom und Comparex auf Platz 5. Im Geschäftsjahr 2016 sei ein Gewinn je Aktie von 1,46 Euro zu erwarten. Damit würde Allgeier mit einem 2016er-KGV von "spottbilligen 11" bewertet. Im Jahr 2017 sei durchaus ein Gewinn je Aktie von 1,93 Euro denkbar. Da das Unternehmen sogar noch eine Dividende von derzeit 50 Cents je Aktie im Jahr ausschütte, eigne sich der Titel angesichts von mickrigen Zinsen auf Spareinlagen für mittel- bis langfristig orientierte Anleger. DER AKTIONÄR rät mit einem Kursziel von 25,00 Euro zum Kauf (rund 53 % Potential).

Charttechnische Einschätzung: Langfristig gesehen, befindet sich die Allgeier-Aktie seit 2003 in einem Aufwärtstrend. Teilweise sind deutliche Rücksetzer zu beobachten. Zuletzt war dies im Sommer/Herbst 2014 der Fall. Aktuell befindet sich der Titel auf halbem Weg zwischen Korrekturtief bei 13,00 Euro und dem Allzeithoch bei 19,35 Euro. Wer mittelfristig auf höhere Kurse spekulieren möchte, kann das mit einem Stopp um 13,50 Euro versuchen.

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