Tesla Motors: Elektroauto-Pionier will groß ins Energiespeichergeschäft einsteigen

Die Tesla Motors Inc. wurde Ende 2003 von Ingenieuren aus dem Silicon Valley gegründet, deren Ziel es war zu beweisen, dass der Elektromobilität die Zukunft gehört. Größte Aufmerksamkeit erlangte die US-Firma durch die Entwicklung des Tesla Roadsters. Die Serienproduktion des weltweit ersten emissionsfreien zweisitzigen Sportwagens begann im Jahr 2008 und hat die Tesla Motors Inc. zum gegenwärtig einzigen Fahrzeughersteller eines Elektro-Sportwagens gemacht, der in größeren Stückzahlen verkauft wird. Im vergangenen Jahr hat das US-Unternehmen die Produktion einer rein elektrischen Premium-Limousine aufgenommen. Mit dem Produktionsstart des neuen Model S vollzieht Tesla Motors Inc. den Wandel von einem eher auf die Herstellung von Komponenten für den Antriebsstrang spezialisierten Zulieferer für große Autobauer wie Toyota oder Daimler hin zum komplett unabhängigen Hersteller von Elektroautos. Die Marktkapitalisierung der Gesellschaft beträgt gegenwärtig rund 27,4 Mrd. Dollar bzw. 25,2 Mrd. Euro.

Au f wenig Wohlwollen stießen die letzten von Tesla veröffentlichten Quartalszahlen, weil der Elektroauto-Pionier im Schlussquartal 2014 mit 9.834 ausgelieferten Autos weniger verkaufte als die 11.180 prognostizierten Fahrzeuge. Im Prinzip war das Jammern der Marktteilnehmer aber einfach dem Erfolg des Konzerns im vergangen Jahr geschuldet. Denn im Jahresvergleich lesen sich die Zahlen herausragend. Tesla lieferte mit 9.834 Autos schließlich 43 % mehr als im 4. Quartal 2013 aus. Der Konzernumsatz stieg um 44 % auf 1,1 Mrd. Dollar. Der Bruttogewinn legte um 93 % auf 882 Mio. Dollar zu.

Nun habe Tesla mit der Ankündigung, einen komplett neuen Geschäftsbereich aufbauen zu wollen, laut DER AKTIONÄR für Aufsehen gesorgt. Schon vor der offiziellen Pressemitteilung habe Tesla-Chef Elon Musk per Twitter die Nachricht ausgeplaudert. Beim neuen Geschäftsbereich gehe es um Speicherbatterien. Zusammen mit der Tesla-Schwesterfirma SolarCity [auch eine Idee von Elon Musk] wolle Tesla dafür sorgen, dass Privathaushalte die notwendigen Batterien zur Speicherung der durch Solaranlagen gewonnenen Energie bekämen. Aber auch das Geschäft mit Firmenkunden solle forciert werden. Erste Erfolge habe Tesla bereits mit der Installation von Batteriespeichern bei 11 Wal-Mart-Stores vorzuweisen. Bei Marktteilnehmern sei die Ankündigung auf viel Wohlwollen gestoßen. Die Analysten von Dougherty & Co. bezifferten den Wert des Batteriegeschäfts allein auf "mehr als 70 Dollar" pro Tesla-Aktie. Nach Auffassung von DER AKTIONÄR könne die Nachricht über den Aufbau des neuen Geschäftsfeldes die nächste Kaufwelle nach sich ziehen. Mutigen Anlegern raten die Experten aus Kulmbach daher mit einem Kursziel von 270 Euro zum Kauf des Technologie-Titels (rund 34 % Kurspotential).

Charttechnische Einschätzung: Auch wenn die Tesla-Aktie zuletzt an der Heimatbörse in US-Dollar einen leichten Abwärtstrend ausgebildet hat, dürften Anleger, die schon einige Jahr investiert sind, immer noch zufrieden auf die Kursentwicklung blicken. Seit Sommer 2013 hat sich der Kurs der Aktie mehr als verfünffacht. Kurzfristig wäre es wichtig für das Chartbild, dass sich die Tesla-Aktie über 220 Dollar etablieren kann. Ein Rutsch unter das letzte Korrekturtief bei 180 Dollar würde Tür und Tor für eine Verkaufswelle in Richtung 150 oder auch 130 Dollar öffnen. Aber oberhalb von 220 Dollar könnte es wieder aufwärts in Richtung des Allzeithochs bei 286 Dollar gehen. Das Allzeithoch in Euro (220 Euro) liegt in Schlagdistanz. Doch die Richtung vorgeben wird natürlich die Preisentwicklung der Aktien an der Nasdaq.

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