Sto: Wärmedämmungsspezialist will zusätzlich zur normalen Dividende über 25 Euro extra ausschütten

Denken Wohnungseigentümer über die Möglichkeiten nach, ihre Heizkosten zu senken, denken sie heutzutage meist auch über Wärmedämmung nach und befassen sich daher früher oder später mit den Produkten der Sto SE & Co. KGaA. Das Unternehmen ist der führende Spezialanbieter rund um Wärmedämmung bei Altbauten, Wärmedämmung der Fassade oder Wärmedämmung im Haus. Als Hersteller von Farben, Verputzmaterialien und von gedämmten Fassadensystemen nimmt das Unternehmen eine weltweit führende Position ein. Das 1955 gegründete und in Stühlingen ansässige Unternehmen verfügt durch die weltweit 38 Tochtergesellschaften in 29 Ländern über eine weite Präsenz als Anbieter für Wärmedämmstoffe. Die Marktkapitalisierung der Gesellschaft beträgt derzeit rund 395 Mio. Euro.

Der Hersteller von Produkten und Systemen für Gebäudebeschichtungen konnte im Geschäftsjahr 2014 den Konzernumsatz um 3,7 % von 1,17 auf 1,21 Mrd. Euro steigern und damit die eigene Jahresprognose übertreffen. Rückläufig waren hingegen die Ergebniskennziffern. Das EBIT verringerte sich um 2,9 % von 99,9 auf 97,0 Mio. Euro. Das Vorsteuerergebnis lag mit 96,2 Mio. Euro um 2,8 % unter dem Vorjahreswert von 99,0 Mio. Euro. Für 2015 erwartet Sto einen Konzernumsatz von rund 1,27 Mrd. Euro (plus 5%) sowie ein EBIT in der Spanne von 92 bis 102 Mio. Euro.

2014 sei laut BÖRSE ONLINE für Sto nicht einfach gewesen. In Deutschland habe der Konzern unter der "öffentliche Debatte um die Wirtschaftlichkeit und die vermeintliche Umweltschädlichkeit von Dämmstoffen wie Polysterol" gelitten. Auch das aktuelle Niedrigzinsumfeld habe sich negativ auf die Geschäftsentwicklung des Konzerns ausgewirkt, weil weniger Hausbesitzer staatliche Förderungen zur Dämmung des Eigenheims als finanziellen Anreiz empfanden. Positiv ausgewirkt auf das Geschäft von Sto habe sich hingegen das milde Winterwetter im Schlussquartal und der starke Dollar. Denn der Konzern erwirtschafte 80 % des Konzernumsatzes in Europa. Interessant sei Sto für Anleger derzeit angesichts der geplanten Ausschüttung einer hohen Sonderdividende. Inhaber der Kommanditsvorzugs- und Stammaktien sollen "neben der regulären Dividende in den Genuss einer Sonderdividende in Höhe von 25,14 Euro je Anteilschein" kommen, so BÖRSE ONLINE. Die Ausschüttung des gesamten, in 2014 erwirtschafteten Nettocashbestandes in Höhe von 163 Mio. Euro komme zwar in erster Linie der Gründerfamilie Stotmeister zugute. Doch davon könne jeder Aktionär profitieren. Nach der Ausschüttung behalte Sto immer noch genug Handlungsfreiheit für mögliche Übernahmen. Einerseits könne der Konzern bei Bedarf günstig Fremdmittel aufnehmen. Anderseits werde der operative Cashflow bis Jahresende die Kriegskasse mit rund 50 Mio. Euro auffüllen. BÖRSE ONLINE rät bei dem Titel aus der Baubranche mit einem Kursziel von 180,00 Euro daher zum Kauf (rund 16 % Kurspotential).

Charttechnische Einschätzung: Anfang April gelang der Sto-Aktie der Ausbruch über das Rekordhoch vom Juni 2014. Solange dieser Ausbruch auf das neue Allzeithoch nicht wieder abverkauft wird, sollten die Chancen auf Seiten der Käufer zu finden sein. Trader können versuchen mit einem knappen Stopp unter 150 Euro auf eine direkte Rallyfortsetzung zu spekulieren. Investoren geben dem Titel Luft für Korrekturen bis in den Bereich um 135 Euro. Dick vormerken sollten sich Anleger den Termin der Hauptversammlung am 16. Juni 2015 und den anschließend erfolgenden Dividenden-Abschlag berücksichtigen.

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