Hochtief: Deutschlands größter Baukonzern überzeugt mit starken Zahlen

Die Hochtief AG zählt zu den führenden internationalen Baudienstleistern im Bereich von Infrastrukturprojekten, Immobilien und Anlagen. Das Traditionsunternehmen hat in den letzten Jahren den Wandel vom klassischen Bauunternehmen zum integrierten Konzern rund um alle relevanten Baudienstleistungen vollzogen. Mit rund 53.000 Mitarbeitern ist der Konzern auf allen wichtigen Märkten rund um den Globus präsent. Im Spätherbst 2010 sorgte ein Übernahmeangebot des führenden spanischen Baukonzerns ACS für Schlagzeilen. Obwohl sich Hochtief gegen die als "feindlich" eingestufte Offerte zur Wehr setzte, ist die spanische ACS mit über 60% mittlerweile Mehrheitsaktionär des Konzerns. Unter dem im November 2012 von ACS entsandten neuen Vorstand Marcelino Fernández Verdes wird der Konzernumbau mit Neuausrichtung als Spezialist für Infrastrukturprojekte vorangetrieben. Die im MDAX gelistete Hochtief AG wird gegenwärtig mit rund 4,8 Mrd. Euro an der Börse bewertet.

2014 stand bei Hochtief ganz im Zeichen der strategischen Neuausrichtung. Der Konzern wurde kräftig umstrukturiert, einzelne Sparten veräußert. Hocherfreut verkündete der Vorstandsvorsitzende Marcelino Fernández Verdes im Februar die sichtbaren Erfolge dieser Bemühungen. Der Außenumsatz aus fortgeführten Geschäftsbereichen lag mit 22 Mrd. Euro in etwa auf Vorjahresniveau. Deutlich verbessert werden konnten die Finanzkennziffern. Das EBIT zog um 5,8 % von 817,3 auf 864,5 Mio. Euro an. Das Vorsteuerergebnis stieg um 15,7 % von 556,7 auf 644,0 Mio. Euro. Deutlich nach oben ging es beim Konzerngewinn. Nach Steuern verbuchte Hochtief mit 252,4 Mio. Euro einen fast 46 % höheren Gewinn als im Vorjahr (2013: 173,0 Mio. Euro).

Dass die starken Geschäftszahlen 2014 keine Eintagsfliege gewesen seien, habe Hochtief laut EURO am SONNTAG mit den Zahlen für das 1. Quartal 2015 belegt. Der Baukonzern habe den Außenumsatz um nahezu 4 % auf gut 5 Mrd. Euro steigern können. Um Einmaleffekte bereinigt sei der Konzerngewinn um 44 % auf 60 Mio. Euro geklettert. Stark habe sich das Geschäft in Nordamerika und Australien entwickelt. In Europa habe man mit einem kleinen Überschuss nach einem Verlust von mehr als 6 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum die Trendwende geschafft. Immer stärker komme in den Geschäftszahlen der Erfolg der Umstrukturierungsmaßnahmen zum Ausdruck, die mit der Entsendung des Vorstandschefs Verdes durch den Mehrheitseigner ACS eingeleitet wurden. Insbesondere der Verkauf von Geschäftsbereichen außerhalb des klassischen Baugeschäfts zahle sich aus. Mittelfristig dürfe sich der laufende Umbau positiv auf die Ergebnisentwicklung auswirken. Deshalb rät EURO am SONNTAG bei der Aktie von Hochtief mit einem Kursziel von 80,00 Euro zum Kauf (rund 15 % Potential).

Charttechnische Einschätzung: Bislang verlief das Börsenjahr 2015 erfreulich für Hochtief-Aktionäre. Die Aktie konnte 2015 rund 12 % zulegen. Charttechnisch gesehen befindet sich der Titel auf höchstinteressantem Kursniveau. Zwei Monate lang notierte die Aktie oberhalb der wichtigen 70-Euro-Marke und in Schlagdistanz zum Fünfjahreshoch. Ein Ausbruch über 76,55 Euro würde den Weg frei machen für eine Rally in Richtung 80 und darüber bis 87 Euro. Sollte der Titel jedoch merklich unter 68,00 Euro zurückfallen, droht ein Abverkauf bis zunächst in den Bereich um 60 Euro.

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