GoPro: Action-Kamera-Produzent will Wachstumspotential ausschöpfen

Weil es einfach keine passende Kamera gab, um bei seinen Surfabenteuern hochqualitative Aufnahmen zu liefern, entwickelte der Amerikaner Nick Woodman die GoPro-Action-Kameras einfach selbst. Der Generation "Selfie" lieferte er damit genau das richtige Gerät, um waghalsige Stunts oder einfach nur Erlebnisse festzuhalten und zu teilen. Die kleinen, wasserdichten und robusten Videokameras sind heute zur Standardausstattung von Sportlern geworden. Ende Juni 2014 ging das 2002 gegründete Unternehmen an die Börse. Knapp ein Jahr später liegt die Marktkapitalisierung bei 6,74 Mrd. USD.

Am 28. April 2015 veröffentlichte GoPro die Zahlen für das 1. Quartal 2015. Der Hersteller von Action-Kameras konnte den Konzernumsatz in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres um 54 % von 235,7 auf 363,1 Mio. USD steigern. Das operative Ergebnis erhöhte sich um 34,5 % von 16,6 auf 22,3 Mio. USD. Das Konzernergebnis sprang um 98,2 % von 8,5 auf 16,8 Mio. USD in die Höhe. Mit 491,9 Mio. Euro an Cash in der Kasse verfügt der Konzern über reichlich Spielraum für Übernahmen oder zur Umsetzung von Expansionsplänen.

Die Spaßversessenheit der Generation "Selfie" lasse laut DER AKTIONÄR die Kassen bei GoPro klingeln. Millionen von "Adrenalinjunkies" seien versessen, ihre spektakulären Stunts via Internet mit der ganzen Welt zu teilen. Wer es nicht ganz so wild mag, nutze die GoPro-Kameras einfach für ein Selfie, z.B. vom Empire State Building in New York. Über mangelndes Interesse für die 150 Gramm leichten, kleinen, zwischen 125 und 500 USD teuren Geräte könne GoPro derzeit wirklich nicht klagen. Die Wachstumskurve des Konzerns sei steil. Der Jahresumsatz dürfe von 234 Mio. USD in 2011 auf geschätzte 1,9 Mrd. USD in 2015 ansteigen. Damit erziele GoPro ein jährliches Umsatzwachstum von 71 %. Im gleichen Zeitraum dürfe der Gewinn je Aktie von 0,08 USD auf 1,65 USD zulegen. Neben dem ausgefallenen Produkt mache ein geniales Marketing diesen Erfolg möglich. So wie Red Bull sei GoPro auf zahlreichen Veranstaltungen von Extremsportarten vertreten und sponsere die Top-Athleten. Die daraus resultierenden Videos, die fast alle durch YouTube zum globalen Erfolg würden, garantierten den maximalen Werbeerfolg. 6.000 Videos seien in 2014 täglich online gestellt worden. GoPros eigener Channel habe 2014 über 615 Mio. Viewer verzeichnet. Aktuell arbeite Gründer Nick Woodman am nächsten großen Entwicklungsschritt seines Konzerns. Neben dem reinen Produkthersteller wolle GoPro Anbieter eigener Inhalte werden und Geld mit eigenen Filmen verdienen. Weiteres Wachstumspotential verspreche die Internationalisierung. Bislang erwirtschafte GoPro 65 % der Erlöse in den USA. Gerade der asiatische Markt mit lediglich 9,5 % am Gesamtumsatz dürfe jetzt in den Fokus rücken. Und mit dem Bau einer eigenen Kameradrohne wolle GoPro das Portfolio um ein weiteres zukunftsträchtiges Kult-Produkt erweitern. Angesichts dieser Perspektiven rät DER AKTIONÄR mit einem Kursziel von 75,00 Euro zum Kauf (über 70 % Potential).

Charttechnische Einschätzung: Nach dem Börsengang im Juni 2014 kannte die GoPro-Aktie zuerst nur eine Richtung. Bis Anfang Oktober konnte sich der Titel gegenüber dem ersten Kurs mehr als verdreifachen. Doch nach dem Hoch bei knapp 94 USD folgte die Rückkehr zur Normalität. Bis März 2015 gab die Aktie rund 60 % nach. Seit dem Tief bei 38 USD hat der NASDAQ-Titel inzwischen wieder einen neuen, flachen Aufwärtstrend ausbilden können. Solange die Aktie die 50-Tagelinie (aktuell bei rund 45 Dollar und leicht steigend) behaupten kann, sollten die Chancen auf Seiten der Käufer liegen.

Hinweis nach WPHG §34b zur Aufklärung über mögliche Interessenskonflikte:
Die Redakteure, die im Auftrag der Trading & Media GmbH Artikel auf www.mastertraders.de schreiben, handeln regelmäßig mit den besprochenen Wertpapieren und besitzen eventuell Positionen in den genannten Papieren.

Haftungsausschluss:
MasterTraders.de dient ausschließlich Informationszwecken. Die Informationen stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf irgend eines Wertpapieres dar. Der Kauf von Aktien ist mit hohen Risiken behaftet. Ihre Investitionsentscheidungen dürfen Sie nur nach eigener Recherche und nicht basierend auf unseren Informationsangeboten treffen. Wir übernehmen keine Verantwortung für jegliche Konsequenzen und Verluste, die durch Verwendung unserer Informationen entstehen.