Formycon: Deutscher Biosimilars-Spezialist mit drei potentiellen Blockbustern im Entwicklungs-Portfolio

Die Formycon AG ist eins der inzwischen zahlreichen biopharmazeutischen Unternehmen, die sich in der Region Martinsried/Planegg an der westlichen Stadtgrenze von München angesiedelt haben. Formycon ist im Begriff, sich als führendes deutsches Unternehmen für die Entwicklung und Vermarktung von eigenen biopharmazeutischen Biosimilars zu positionieren. Im Unterschied zu den schon weit bekannteren und verbreiteteren Generika-Produkten handelt es sich bei den bei Formycon im Fokus stehenden Nachahmermedikamenten um Produkte mit ähnlichen (englisch: similar) Wirkungen von bereits zugelassenen Biopharmazeutika. Zweiter Unternehmensschwerpunkt von Formycon ist die Auftragsentwicklung für die biotechnologische und pharmazeutische Industrie mit speziellem Expertenwissen für innovative Darreichungsformen und Analytik von Biomolekülen und Fertigprodukten. Die Marktkapitalisierung des Small Caps beträgt derzeit rund 250 Mio. Euro.

Am 30. März legte Formycon die vorläufigen Konzernzahlen für das Geschäftsjahr 2014 vor. Das auf die Entwicklung von Biosimilars spezialisierte Unternehmen konnte einen deutlichen Umsatzanstieg von 0,41 auf 12,67 Mio. Euro vermelden. Das EBITDA lag mit 1,94 Mio. Euro im positiven Bereich, nach einem Minus von 6,64 Mio. Euro im Vorjahr. Ebenfalls im grünen Bereich lag das Nettoergebnis mit einem Plus von 0,86 Mio. Euro. Im Vorjahr wurde noch ein Jahresfehlbetrag von 7,74 Mio. Euro ausgewiesen. Damit konnte Formycon erstmals einen Gewinn erzielen und die eigene Prognose deutlich übertreffen.

Die starken Geschäftszahlen 2014 seien laut DER AKTIONÄR nur ein Vorgeschmack auf das, was von Formycon in den kommenden Jahren zu erwarten sei. Die Martinsrieder seien mit der Biosimilar-Entwicklung in dem derzeit am schnellsten wachsenden Biotech-Teilsegment aktiv. Und mit drei Wirkstoffkandidaten in der Pipeline dürfe schon bei der erfolgreichen Zulassung nur eines Produktes eine komplette Neubewertung des Konzerns anstehen. Relativ zeitnah sei mit der Veröffentlichung von genauen Daten für zwei dieser drei Biosimilar-Kandidaten zu rechnen. Bei einem davon solle es sich um einen Nachahmerwirkstoff für den Milliardenblockbuster "Ranibizumab" von Novartis handeln. Bei diesen Perspektiven sei es Formycon vor einigen Wochen leicht gefallen, eine Kapitalerhöhung unter Ausschluss des Bezugsrechts durchzuführen. Alle 435.920 Aktien seien zu einem Preis von je 25,50 Euro ausschließlich bei kapitalstarken institutionellen Investoren und Family Offices wohlhabender Familien platziert worden. Damit sei klar, dass Formycon längst auf dem Radar großer Investoren aufgetaucht sei. Der Einstieg von Fonds aus dem angelsächsischen Raum dürfe ebenfalls bald erfolgen. DER AKTIONÄR rät Anlegern, die die erste Kauf-Empfehlung für Formycon im Februar 2014 verpasst haben, mit einem Kauflimit von 24,20 Euro zum Einstieg. Doch auch zum aktuellen Kurs von 26,50 Euro besteht beim genannten Kursziel von 50,00 Euro bereits ein hohes Aufwärtspotential von knapp 90 %.

Charttechnische Einschätzung: Die Formycon-Aktie hat eine explosive Rally seit Herbst 2014 absolviert. Von knapp 8 Euro stieg der Wert in der Spitze auf über 33 Euro. Aktuell läuft die erste richtige Korrektur seit dieser Kursexplosion. Rücksetzer könnten sich womöglich als interessante Einstiegsgelegenheiten für langfristig orientierte Anleger entpuppen. Doch im Biotech-Sektor gelten besondere Regeln für Investoren. Fehlschläge in den Studien können zu massiven Kurseinbrüchen führen. Das sollten Anleger immer bei der Bemessung der Positionsgröße berücksichtigen.

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