aap Implantate: Berliner Medizintechnikunternehmen drängt mit Loqteq in die USA

1990 wurde der Vorgänger der aap Implantate AG im Rahmen eines Management-Buy-Out aus Teilbereichen der Tochter Mecron des Johnson & Johnson Konzerns als aap Ahrens, Ahrens & Partner GmbH & Co. Betriebs KG gegründet. In der heutigen Form hat sich die Aktiengesellschaft als ein Medizintechnikunternehmen etabliert, das Biomaterialien und Implantate für die Bereiche Orthopädie (insbesondere für Traumatologie und Wirbelsäulenchirurgie) entwickelt, herstellt und vertreibt. Zum Produktportfolio des Unternehmens zählen innovative Implantate mit Fokus auf der Behandlung von Knochenbrüchen und dem Ersatz defekter Gelenke, desweiteren Biomaterialien und Zementierungsprodukte, die bei der Heilung von Knochenbrüchen helfen. Die im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse gelistete Gesellschaft weist derzeit einen Börsenwert von rund 75 Mio. Euro auf.

Am 15. Mai berichtete aap Implantate die Zahlen für das 1. Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2015. Der Spezialist für Biomaterialien und Implantate für orthopädische Anwendungen konnte den Konzernumsatz gegenüber dem 1. Quartal 2014 um 16 % von 6,1 auf 7,1 Mio. Euro steigern. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen erhöhte sich im Berichtszeitraum gegenüber den ersten drei Monaten des Vorjahres um 91 % von 0,1 auf 0,2 Mio. Euro. Das EBIT ging leicht um 3 % auf 0,4 Mio. Euro zurück.

Wieder einmal habe man laut BÖRSE ONLINE in dem Quartalsbericht sehen können, welch eine Bedeutung die Loqteq-Technologie für aap Implantate gewinne. Der Umsatz dieses Bereichs sei mit einem Anstieg um 45 % von 1,1 auf 1,7 Mio. Euro überproportional ausgefallen. Hinter dem "kryptischen Namen Loqteq" verberge sich ein anatomisches Plattensystem, das bei der Traumatherapie Kompression und Winkelstabilität in einem Behandlungsschritt ermöglicht. Schon im Geschäftsjahr 2014 habe dieser Bereich ein "sagenhaftes" Wachstum von 63 % erzielen können. Da aap Implantate momentan in Verhandlungen mit potenziellen Vertriebspartnern für die Loqteq-Technologie in den USA stehe, sei bei dem Berliner Medizintechnikunternehmen für 2015 noch einmal ein Wachstumsschub denkbar. Zunächst einmal habe der Konzern allerdings die Prognose für 2015 lediglich bekräftigt. Es werde ein Umsatzanstieg um rund 17 % auf 33 bis 35 Mio. Euro erwartet. Das operative Ergebnis solle von 1,4 Mio. Euro in 2014 auf 2,5 bis 3,5 Mio. zulegen. Grund dafür, dass der Nebenwert von den meisten Marktteilnehmern kaum beachtet werde, seien die Schwankungen der Zahlen zwischen einzelnen Quartalen. Davon solle man sich aber nicht abschrecken lassen, denn langfristig werde sich der operative Erfolg auch in höheren Kursen widerspiegeln, so BÖRSE ONLINE. Die Börsenexperten raten mit einem Kursziel von 3,50 Euro zum Kauf des Small-Caps (rund 43 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Ende 2013 explodierte die Aktie von aap Implantate regelrecht. Von 1,40 Euro ging es innerhalb weniger Monate bis auf 3,35 Euro. Doch diese Marke erwies sich im Jahr 2014 gleich dreimal als unüberwindbar. Die folgende Korrektur hat den Titel bis in den Bereich von 2,20 Euro geführt. Hier hat sich nun eine Horizontalunterstützung ausgebildet. Aktuell ist der Titel wieder von dieser Marke nach oben hin abgeprallt. Ob diese Bewegung jedoch nachhaltig ist, wird sich erst bei einem Anstieg über 2,60 Euro zeigen. Darüber sollte es aufwärts bis zum Widerstand bei 2,80 Euro gehen und erst ein Ausbruch über diese Hürde würde ein Rallypotenzial in Richtung 3,50 Euro freisetzen. Unter 2,20 Euro droht hingegen ein Rückfall bis 1,50 Euro.

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