Gerresheimer: Übernahme des Verpackungsspezialisten findet Applaus an der Börse

Die Düsseldorfer Gerresheimer AG ist ein international führender Anbieter von hochwertigen Spezialprodukten aus Glas und Kunststoff für die internationale Pharma- und Healthcare-Industrie. Die Produktpalette reicht von Arzneimittelfläschchen bis hin zu komplexen "Drug Delivery-Systemen", beispielsweise Spritzensystemen, Insulin-Pens und Inhalatoren zur sicheren Dosierung und Applikation von Medikamenten. Bei der Entwicklung von neuen Lösungen arbeitet die Gerresheimer AG eng mit den Partnern (beispielsweise AstraZeneca, Bayer, Pfizer, Roche) zusammen. Die Gerresheimer-Gruppe ist mit über 40 Standorten in Europa, Nord- und Südamerika und Asien mit rund 11.000 Mitarbeitern aktiv. Die Marktkapitalisierung der im MDax gelisteten Gesellschaft beträgt gegenwärtig 2,1 Mrd. Euro.

Gute Zahlen veröffentliche Gerresheimer am 9. Juli für das 2. Quartal des Geschäftsjahres 2015 (Finanzjahr 2015: 1. Dezember 2014 bis 30. November 2015). Der Konzernumsatz konnte gegenüber dem Vorjahr um 6,3 % von 335,4 auf 356,4 Mio. Euro gesteigert werden. Das operative Ergebnis (Adjusted EBITDA) übertraf mit 72,1 Mio. Euro den Vorjahreswert von 65,1 Mio. Euro deutlich um 10,6 %. Die EBITDA-Marge lag nach 19,4 bei 20,2 %. Das Konzern-EBIT der Düsseldorfer stieg um 5,6 % von 37,8 auf 40,0 Mio. Euro Beim Konzerngewinn wurde ein Anstieg um 7,4 % von 20,8 auf 22,4 Mio. Euro realisiert.

Ein guter Schachzug sei laut EURO am SONNTAG der größte Zukauf in der 150-jährigen Firmengeschichte des Düsseldorfer Anbieters von hochwertigen Spezialprodukten aus Glas und Kunststoff für die internationale Pharma- und Healthcare-Industrie. Gerresheimer werde das US-Unternehmen Centor für 725 Mio. USD übernehmen. Mit dem hoch profitablen Marktführer im US-Endkundenmarkt für Kunststoffverpackungen und Verschlüsse für verschreibungspflichtige Medikamente baue Gerresheimer das Geschäft in Nordamerika signifikant aus. Bei der Meldung des Deals habe Gerresheimer-Chef Uwe Röhrhoff schon für das kommende Geschäftsjahr 2016 von einem positiven Einfluss auf den Gewinn gesprochen. Ab 2018 solle die bereinigte operative Marge statt bisher 20 % auf rund 22 % steigen. Das durchschnittliche organische Umsatzwachstum der Jahre 2016 bis 2018 dürfe bei 4 bis 5 % liegen. Bei Analysten sei die Akquisition auf viel Wohlwollen gestoßen. Nicht nur die geographische Ausweitung der Geschäftstätigkeit, sondern auch die durch den Zukauf erreichte Ausweitung der Produktpalette sei lobenswert. EURO am SONNTAG rät mit einem Kursziel von 78,00 Euro zum Kauf des MDAX-Titels (rund 16 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Mit einem satten Kurssprung von rund 10 % reagierte die Börse auf die Meldung der Übernahme. Der Titel brach auf ein neues Allzeithoch aus und setzt die langjährige Rally damit fort. Vor einem Einstieg sollte ein Rücksetzer in den Bereich um 60 Euro abgewartet werden.

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