Brenntag: Chemikalienhändler ist weltweit Anbieter Nummer 1 für kleine Endkunden

Die Brenntag AG oder Brennstoff-, Chemikalien- und Transport AG, wie die Gesellschaft mit vollem Namen heißt, sieht sich selbst als Weltmarktführer in der Chemiedistribution. Die Brenntag AG übernimmt sozusagen die Funktion eines Bindeglieds zwischen Chemieproduzenten und der weiterverarbeitenden Industrie. Das Geschäftsmodell der Gesellschaft mit Hauptsitz in Mühlheim an der Ruhr ist denkbar einfach: von ihren zahlreichen Lieferanten erwirbt die Brenntag AG große Mengen an Industrie- und Spezialchemikalien und verkauft sie dann in bedarfsgerechten Größen an ihre Kunden weiter. Mit mehr als 10.000 Produkten ist Brenntag damit für über 170.000 Kunden quasi der "One-Stop-Shop" für Chemikalien. Die Gesellschaft mit über 490 Vertriebsstandorten in über 70 Ländern und fast 13.500 Mitarbeitern weltweit wird an der Börse aktuell mit rund 8,2 Mrd. Euro bewertet.

Am 6. August gab der Chemikalienhändler gute Zahlen für das 2. Quartal 2015 bekannt. Gegenüber dem Vorjahr konnte Brenntag den Konzernumsatz um 7,6 % von 2,5 auf 2,7 Mrd. Euro steigern. Das operative EBITDA erhöhte sich um 20,7 % von 178,5 auf 215,4 Mio. Euro, die entsprechende Umsatzmarge lag nach 35,5 % im Vorjahr bei 36,8 %. Das Ergebnis nach Steuern zog um 31,8 % von 82,0 auf 108,1 Mio. Euro an.

Mit über 10.000 Produkten, die Brenntag in mehr als 70 Ländern an seine Kunden vertreibe, habe sich der Chemikalienhändler laut BÖRSE ONLINE als Anbieter Nummer 1 für kleine Endkunden etabliert. Mit einer klaren Übernahmestrategie festige Brenntag seine Position in der Nische. Bei Akquisitionen achte man penibel darauf, dass das Produktportfolio erweitert werde und man Zugang zu neuen Absatzmärkten gewinne. Brenntag komme durch das Wachstum immer mehr in den Genuss von Skaleneffekten und realisiere eine immer höhere Profitabilität. Auch für das Geschäftsjahr 2015 zeichne sich wieder eine operative Verbesserung ab. Mit einem Plus beim Ergebnis vor Steuern um 28 % habe man die Markterwartungen für das 2. Quartal klar übertroffen. Die Konzernleitung habe das zum Anlass genommen, die Ertragsprognose für das Gesamtjahr anzuheben. Nach einem operativen EBITDA von 727 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2014 rechne man in Mühlheim für 2015 mit einem Ergebnis in der Bandbreite von 830 bis 855 Mio. Euro. Auch wenn der Titel laut BÖRSE ONLINE mit einem 2016er-KGV von knapp 18 kein Schnäppchen sei, werde diese Ersteinschätzung relativiert durch den hohen Cashflow und die realisierten hohen zweistelligen Renditen auf das eingesetzte Kapital. Brenntag sei ein Unternehmen, dass die Expansion aus eigener Kraft finanzieren könne und geschickt darin, Zukäufe zur Steigerung von Marge und Gewinn zu nutzen. BÖRSE ONLINE rät mit einem Kursziel von 69,00 Euro daher zum Kauf (rund 31 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die Brenntag-Aktie befindet sich in einem langjährigen Aufwärtstrend. Seit mehreren Monaten durchläuft der Titel eine Konsolidierung. Da sich diese mustergültig auf hohem Niveau abspielt, sollten die Chancen weiter auf Seiten der Käufer liegen, insbesondere solange die Unterstützung bei 50 Euro nicht nachhaltig auf Tagesschlusskursbasis unterschritten werden sollte. Ein dynamischer Ausbruch über 55,50 Euro in den kommenden Handelstagen könnte die nächste Kaufwelle einläuten.

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