Geratherm Medical: Medizintechnikkonzern vor Wachstumsschub dank Pfizer-Kooperation

Die 1990 nach der Wende aus dem Volkseigenen Betrieb VEB Thermometerwerk Geraberg hervorgegangene Geratherm Medical AG ist ein international ausgerichtetes Medizintechnikunternehmen, dessen Ursprünge in der medizinischen Temperaturmessung liegen. Noch immer handelt es sich bei der Gesellschaft um einen wichtigen Hersteller eines breiten Spektrums von Produkten zur medizinischen Temperaturmessung. Branchenkenner denken daher bei Geratherm sofort an Fieberthermometer. Die Gesellschaft hat aber auch komplexe Wärmesysteme für den OP- und Rettungsbereich im Portfolio. Darüber hinaus konzentriert sich Geratherm mit dem Geschäftssegment Cardio auf die Produktentwicklung zur Detektion von Vorhofflimmern zur Schlaganfallprävention. Im Geschäftsfeld Respiratory entwickelt, produziert und vertreibt die Gesellschaft Produkte zur Lungenfunktionsmessung. Das operative Geschäft gliedert sich in die vier Unternehmensbereiche Healthcare-Diagnostik, Medizinische Wärmesysteme, Cardio/Stroke und Respiratory. Momentan wird die Gesellschaft mit rund 52,3 Mio. Euro kapitalisiert.

Schon für das 1. Quartal präsentierte Geratherm Medical starke Zahlen. Auch die Finanzkennziffern für die ersten sechs Monate können sich sehen lassen. Der Medizintechnikkonzern steigerte den Umsatz um 20,1 % von 8,87 auf 10,65 Mio. Euro. Das EBITDA erhöhte sich um 37,6% von 1,38 auf 1,9 Mio. Euro. Die EBITDA-Marge lag nach 15,6 bei 17,8 %. Das Betriebsergebnis (EBIT) zog um 38,9 % von 1,07 auf 1,48 Mio. Euro an. Die EBIT-Marge betrug nach 12,0 % im Vorjahr nun 13,9 %. Das Periodenergebnis sprang um 51,5 % von 0,7 auf 1,06 Mio. Euro in die Höhe.

Dass die sehr starken Zahlen von Geratherm Medical überhaupt keine Beachtung an der Börse gefunden hätten, müsse laut BÖRSE ONLINE an dem hektischen Marktumfeld liegen. Wie der Spezialist für Fieberthermometer und weitere Medizintechnik bestätigt habe, sei auch im laufenden 3. Quartal die Geschäftsentwicklung weiterhin positiv. Selbst die im 1. Halbjahr schwächelnde Sparte "Respiratory" solle wieder Schwung aufnehmen. Treiber für diese Belebung sei ein Verkauf von Produkten für die Lungenfunktionsmessung an das Universitätsspital Zürich. Doch so richtig Wachstumsfantasie habe Geratherm aufgrund der neuen Kooperation mit dem Pharma-Riesen Pfizer. Spätestens ab dem 4. Quartal werde das Geschäft mit einer Therapie für die Erkennung von Vorhofflimmern dank der Vertriebsstärke von Pfizer zum Wachstum beitragen. Aufgrund des zu erwartenden Wachstumsschub raten die Experten von BÖRSE ONLINE daher mit einem Kursziel von 15,00 Euro zum Kauf des Nebenwertes aus der Medizinbranche (rund 42 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die Aktie von Geratherm Medical befindet sich seit 2012 in einem Aufwärtstrend, der seit dem Frühjahr extrem steil wurde. Doch im Zuge der aktuellen Marktturbulenzen wurde dieser explosionsartige Anstieg nun punktgenau bis an die Aufwärtstrendlinie korrigiert. Nach einem Test von 9,50 Euro könnte es jetzt wieder aufwärts gehen. Richtig grünes Licht für prozyklische Käufe gibt es allerdings erst bei einem Ausbruch über 12,00 Euro.

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