MTU Aero Engines: Triebwerkproduzent profitiert mit spritsparenden neuen Antrieben

MTU Aero Engines bezeichnet sich selbst als Deutschlands führenden Triebwerkshersteller. Gemessen am Umsatz ist der Konzern aus München einer der größten Anbieter von Triebwerksmodulen und –komponenten sowohl für die zivile als auch militärische Luftfahrt. Produkte des Konzerns finden sich in Großraumflugzeugen wie dem neuen Airbus A380 oder der Boeing 747, in Mittelstreckenflugzeugen wie der Airbus A320 Baureihe, Kurzstreckenflugzeugen, Business Jets und auch im Kampfjet Eurofighter. Neben Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von Triebwerksmodulen und –komponenten handelt es sich bei der Instandhaltung ziviler Antriebe um den zweiten großen Geschäftsbereich des Konzerns. Durch Kooperationen, Joint-Ventures, Unternehmensbeteiligungen und eigene Tochtergesellschaften ist MTU rund um den Globus präsent. Der Börsenwert des MDAX-Konzerns beträgt aktuell rund 4,13 Mrd. Euro.

Die Geschäftsentwicklung im 1. Halbjahr bei MTU Aero Engines fiel so positiv aus, dass der Triebwerkspezialist bei Veröffentlichung der jüngsten Finanzkennziffern auch gleich die Jahresprognose erhöhte. Für 2015 erwartet der Konzern nun einen Umsatz von rund 4,6 Mrd. Euro (zuvor: 4,4 Mrd. Euro) und ein operatives Ergebnis von 430 Mio. Euro (zuvor: 420 Mio. Euro). In den ersten sechs Monaten konnte der Konzernumsatz um 21 % von 1,82 auf 2,20 Mrd. Euro gesteigert werden. Das EBIT legte um 24,7 % von 170,7 auf 212,8 Mio. Euro zu. Die EBIT-Marge betrug nach 9,4 % im Vorjahr nunmehr 9,7 %. Der Gewinn nach Steuern erhöhte sich um 32,6 % von 111,0 auf 147,2 Mio. Euro.

Laut EURO am SONNTAG biete sich Aktionären mit weitem Anlagehorizont derzeit eine günstige Einstiegschance bei MTU Aero Engines. Noch Ende Juli habe der Chef des Turbinenherstellers zum damaligen Kurs von 81,68 Euro eigene Aktien im Wert von rund 816.000 Euro erworben. Noch könne man also günstiger als Reiner Winkler zuschlagen. Langfristig habe der Triebwerkproduzent hervorragende Wachstumsperspektiven. Die globale Luftfahrtindustrie boome. Das weltweite Passagieraufkommen solle sich von 2014 bis 2034 von 3,3 auf 7,3 Mrd. Fluggäste mehr als verdoppeln. In den kommenden 20 Jahren sei weltweit mit Aufträgen für rund 37.000 neue Flugzeuge zu rechnen. Und MTU liefere die Triebwerke dafür. Durch Kooperationen und Partnerschaften sei MTU bei allen großen Triebwerkherstellern mit an Bord. Gefragt seien derzeit selbstredend die sparsamen und leistungsfähigen Antriebe. Genau in dieses Anforderungsprofil passe die neue Triebwerksreihe GEnx. Die neue Serienproduktion dürfe bald anlaufen. Schon vor Jahresende werde der erste Airbus A320neo mit den kerosinsparenden Turbinen bestückt. Durch Anstrengungen zur Verbesserung der Effizienz gehe MTU davon aus, die operative Marge von zuletzt 9,5 % bis 2017 moderat und ab 2018 deutlich steigern zu können. EURO am SONNTAG rät mit einem Kursziel von 97,00 Euro die aktuelle Korrektur für Käufe zu nutzen (rund 22 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Langfristig gesehen befindet sich die MTU-Aktie im Aufwärtstrend. Allerdings durchläuft der Titel jetzt schon seit Ende April eine Korrektur. Ohne den übergeordneten Aufwärtstrend zu gefährden könnte die Aktie noch bis in den Bereich um 70,00 Euro zurücksetzen. Prozyklisch bietet sich erst nach einem Sprung über die kurzfristige Abwärtstrendlinie ein Kauf an.

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