Softing: Operative Gewinnspanne soll bis 2018 von 4 auf 15 % zulegen

Gegründet 1979 als Ingenieurbüro hat sich die Softing AG im Laufe der letzten 35 Jahre gewandelt zu einem führenden Anbieter von Hard- und Software für industrielle Automatisierung und Fahrzeugelektronik, dessen Leistungen und Produkte weltweit nachgefragt werden. Zum Einsatz kommen die Softing-Systeme insbesondere für die Steuerung und Kommunikation zwischen Maschinen und Bauteilen, beispielsweise in Fahrzeugen. Neben dem Stammsitz in Haar (bei München) und weiteren innerdeutschen Standorten (Nürnberg und Reutlingen) ist die Softing Gruppe aktuell mit rund 350 Mitarbeitern noch mit Niederlassungen in Rumänien, Italien, Österreich, USA vertreten. Das Unternehmen wird derzeit mit einer Börsenkapitalisierung von rund 72,3 Mio. Euro bewertet.

Am 17. August präsentierte Softing die Zahlen für das 1. Halbjahr. Der Auftragseingang schoss um 40 % von 29,3 auf 41,1 Mio. Euro in die Höhe. Der Konzernumsatz legte gegenüber dem 1. Halbjahr 2014 um 8,6 % von 33,6 auf 36,5 Mio. Euro zu. Die Ergebniskennziffern litten ein wenig unter Abschreibungen aus Kaufpreisverteilungen. Das EBIT ging 25 % von 2,0 auf 1,5 Mio. Euro zurück. Das EBITDA sank um 9 % von 4,4 auf 4,0 Mio. Euro. Das Konzernergebnis war mit 0,9 Mio. Euro um knapp 31 % rückläufig gegenüber dem Vorjahreswert von 1,3 Mio. Euro.

Operativ brumme in 2015 das Geschäft bei dem Spezialisten von Hard- und Software für die industrielle Automatisierung und Fahrzeugelektronik laut BÖRSE ONLINE so richtig. Am 17. September habe Softing daher bekanntgegeben, bei der Jahresprognose sowohl bei Umsatz als auch Ergebnis die Werte am oberen Rand des anvisierten Zielkorridors zu erreichen. Die Konzernerlöse dürften daher im mittleren einstelligen Prozentbereich auf 77 bis 80 Mio. Euro für 2015 zulegen. Das EBIT solle um mehr als 30 % auf 7 bis 7,5 Mio. Euro anziehen. Für Softing sei 2015 nach verschiedenen Übernahmen allerdings noch immer ein Übergangsjahr, um entstandene Kosten zu konsolidieren. Richtig durchstarten werde der Konzern ab 2016. Bis 2018 werde die operative Gewinnspanne von aktuell 4 auf 15 % zulegen. Ein erstes Anzeichen für die mögliche Wachstumsdynamik sei der hohe Auftragsbestand. Nach den Kursverlusten den letzten Wochen sei der Titel mit einem 2016er-KGV von 14 moderat bewertet. Das habe sich wohl auch Konzernlenker Wolfgang Trier gedacht und kürzlich zum Aktienkurs von 10,05 Euro eigene Aktien im Gesamtwert von 120.000 Euro in sein Depot gekauft. Mutigen Anlegern rät BÖRSE ONLINE daher zum Aufbau erster Positionen. Das Kursziel lautet 14,00 Euro und entspricht rund 18 % Aufwärtspotenzial.

Charttechnische Einschätzung: Klar abwärts zeigt die Kurslinie der Softing-Aktie derzeit. Allerdings nicht erst seit dem Sommer, wie bei so vielen anderen Titeln am Aktienmarkt, sondern schon seit Mitte 2014. Im Bereich von 10,00 Euro traf der Wert jedoch vor einigen Tagen auf eine wichtige Horizontalunterstützung. Sie wurde zwar kurzfristig unterschritten, doch nun notiert der Titel wieder knapp oberhalb der wichtigen Marke. Was tun? Wird das Tief vom 16. September (9,35 Euro) unterschritten, droht eine Verkaufswelle in Richtung 7,50 Euro. Oberhalb von 10,00 Euro besteht die Chance auf eine Erholung (und mehr ist das noch nicht) bis 12,50 Euro. Erst bei Kursen über 13,00 Euro könnte ein Ende des Abwärtstrends unterstellt werden.

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