Tesla: Elektroauto-Pionier Elon Musk kann über die Abgas-Affäre nur lachen

Die Tesla Motors Inc. wurde Ende 2003 von Ingenieuren aus dem Silicon Valley gegründet, deren Ziel es war zu beweisen, dass der Elektromobilität die Zukunft gehört. Größte Aufmerksamkeit erlangte die US-Firma durch die Entwicklung des Tesla Roadsters. Die Serienproduktion des weltweit ersten emissionsfreien zweisitzigen Sportwagens begann im Jahr 2008 und hat die Tesla Motors Inc. zum gegenwärtig einzigen Fahrzeughersteller eines Elektro-Sportwagens gemacht, der in größeren Stückzahlen verkauft wird. Im vergangenen Jahr hat das US-Unternehmen die Produktion einer rein elektrischen Premium-Limousine aufgenommen. Mit dem Produktionsstart des neuen Model S vollzieht Tesla Motors Inc. den Wandel von einem eher auf die Herstellung von Komponenten für den Antriebsstrang spezialisierten Zulieferer für große Autobauer wie Toyota oder Daimler hin zum komplett unabhängigen Hersteller von Elektroautos. Die Marktkapitalisierung der Gesellschaft beträgt gegenwärtig rund 33,4 Mrd. Dollar bzw. 29,9 Mrd. Euro.

Die Reaktionen auf die jüngsten Geschäftszahlen von Tesla Motors am 5. August fielen gemischt aus. Einerseits gelang es dem Elektroauto-Pionier die Absatzzahl im 2. Quartal 2015 auf den Rekordwert von 11.532 Fahrzeugen zu hieven und einen geringeren Verlust als von Analysten erwartet einzufahren, doch der Ausblick wurde als Enttäuschung interpretiert, denn der Konzern senkte die Absatzprognose für das Gesamtjahr von ursprünglich 55.000 auf nur noch 50.000 bis 55.000 Fahrzeuge. Der Konzernumsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um knapp 40 % auf 1,2 Mrd. USD. Schwarze Zahlen schrieb Tesla aber trotz beachtlichem Umsatzzuwachs angesichts hoher Investitionen nicht. Der bereinigte Verlust von 61 Mio. USD bzw. 0,48 USD je Aktie übertraf aber die Analystenerwartungen, die von einem Minus in Höhe von 0,60 USD je Aktie ausgegangen waren.

Gut Lachen habe Tesla-Chef Elon Musk derzeit laut DER AKTIONÄR angesichts des Abgas-Skandals, der die Autobranche und viel Autobesitzer in Aufregung versetzt habe. Denn wo überhaupt kein Auspuff eingebaut sei, könne es auch zu keinen Schadstoffemissionen kommen. Tesla renne aktuell bei Politikern mit Forderungen nach besseren Förderprogrammen für Elektromobilität offene Türen ein. Gerade habe Elon Musk einen Vortrag im Bundeswirtschaftsministerium gehalten und dürfe sich Hoffnung auf ein Anreiz-Programm für E-Autos in Deutschland machen. Das könne den Durchbruch für Tesla auf dem deutschen Automarkt einleiten. Zu Hause in den USA sei Tesla schon weiter. Nach dem Erfolg mit dem Model S stehe nun Ende September der Verkaufsstart des Model X an. Der neue SUV biete Platz für sieben Personen, weil er keinen Platz für einen klassischen Verbrennungsmotor und ein Abgassystem benötige. Die Batterien seien platzsparend im Fahrzeugunterboden integriert. Schon jetzt fuße der Tesla-Erfolg zu einem großen Teil auf dem technischen Vorsprung in der Batterietechnik. Gelinge es dem Elektroauto-Pionier jetzt auch noch, die Kosten für diese wichtige Komponente zu senken, wäre der Weg für das günstige Mittelklasse-Model 3 frei, das im März 2016 vorgestellt werden solle. Den Analysten von Jeffries zufolge dürfe in den nächsten Jahren von einer Preisreduktion von rund 70 % bei den Batterien auszugehen sein. Auch wenn die Tesla-Aktie "teuer und hochriskant" sei, bestehe für mutige Anleger ein hohes Kurspotenzial. DER AKTIONÄR rät mit einem Ziel von 360,00 Euro zum Kauf der sauberen Autoalternative (über 50 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Während sich andere Autowerte in den letzten Monaten teilweise im Wert halbiert haben, notiert die Tesla-Aktie mit 257 USD noch immer in Schlagdistanz zu ihrem Allzeithoch von 286 USD. Ein Ausbruch über diese Marke dürfte die nächste Kaufwelle in der beeindruckenden Rallye seit 2013 einleiten. Unter 200 USD könnte es hingegen zu einer größeren Korrektur kommen.

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