Expedia: Online-Reisevermittler dominiert mit 75 % Marktanteil den US-Markt

Erst 1996 als kleine Unternehmensdivision des Softwaregiganten Microsoft gegründet, drei Jahre später ausgegliedert und heute – zumindest laut eigener Einschätzung auf der Homepage – das führende Online-Reiseunternehmen auf dem Globus: Expedia Inc. Weltweit betreibt das Unternehmen in den entsprechenden Landessprachen mittlerweile in 31 Ländern lokale Webseiten des Reiseportals (Expedia.com). Neben der Vermittlung von Flügen gehören auch Buchungsmöglichkeiten für Hotels, Mietwagen und Eintrittstickets für Sehenswürdigkeiten zum Angebot. Sowohl Individualreisende, aber auch Pauschalreisende gehören zur Zielgruppe des Konzerns. Neben Expedia.com zählen weitere Markenseiten (u. a. Hotwire.com, Hotels.com, Venere.com, Egencia.com, TripAdvisor.com und CarRentals.com) zum Unternehmen. An der Börse wird die Gesellschaft mit rund 15 Mrd. USD bzw. 13,2 Mrd. Euro bewertet.

Im 2. Quartal konnte Expedia einen Zuwachs bei den Buchungen um 20 % von 12,5 auf 15,06 Mrd. USD verzeichnen. Der Konzernumsatz stieg um 15 % von 1,44 auf 1,65 Mrd. USD. Das EBITDA legte um 12 % von 251,7 auf 281,3 Mio. USD zu. Der Konzerngewinn verbesserte sich um 4 % von 131,0 auf 135,8 Mio. USD bzw. legte von 0,98 USD auf 1,02 USD je Aktie zu.

Expedia gelinge es laut BÖRSE ONLINE insbesondere durch Übernahmen weiter zu wachsen. Zuletzt habe das US-Justizministerium der Akquisition des kleineren Wettbewerber Orbitz Worldwide zugestimmt. 1,3 Mrd. USD habe Expedia dafür cash auf den Tisch gelegt. Davor habe Expedia die Konkurrenten Travelocity und Wotif übernommen. Mit einem Marktanteil von 75 % dominiere Expedia den Onlinereisemarkt in den USA. Abgeschlagen auf Platz 2 folge Rivale Priceline mit einem Marktanteil von 20 %. Das US-Justizministerium habe dennoch keine Bedenken angemeldet und vertrete den Standpunkt, dass ausreichend Wettbewerb im schnelllebigen Online-Reisegeschäft gegeben sei. Viele Hotels böten ihre Zimmer ohne Vermittler wie Expedia im Internet an. Mit Marktneuling Google gebe es einen neuen Konkurrenten. Aktuell werde Expedia mit dem 2,7-Fachen des Konzernumsatzes bewertet und damit viel günstiger als Konkurrent Priceline (7,5-Fache). In den kommenden Quartalen gingen Analysten weiter von zweistelligen Umsatzanstiegen bei Expedia aus. Das Ergebnis solle überproportional zulegen. Das 2016er-KGV von 23 sei für den Wachstumswert durchaus vertretbar angesichts der Marktposition mit den starken Marken Expedia.com, CarRentals.com, Hotels.com, Hotwire und Trivago. BÖRSE ONLINE rät mit einem Kursziel von 118,00 Euro zum Kauf des NASDAQ-Papiers (rund 14 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die Expedia-Aktie befindet sich seit 2011 im Bullenmarkt. Auch die derzeitigen Turbulenzen an den Märkten konnte noch keine Korrektur einleiten. Der Titel hat erst Mitte September bei 128,80 USD ein neues Allzeithoch markiert und nun lediglich bis in den Bereich des Aufwärtstrends zurückgesetzt. Für Expedia-Aktionäre ist die Welt selbst kurzfristig noch in Ordnung, solange der Titel nicht unter 100 USD zurückfallen sollte.

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