Activision: Spieleentwickler durch Candy-Crush-Entwickler noch breiter aufgestellt

Ganz egal, welche Plattform (Online, Video, Computer, Konsole oder Mobile Geräte) Spieler bevorzugen, an den Bestseller-Games von Activision Blizzard kommt kaum jemand vorbei. Der in Santa Monica, Kalifornien, ansässige Konzern ist bekannt für eine Vielzahl von Video- und Computer-Spielen, z.B. Call of Duty, Transformers, Spyro und vor allem für das weltweit bekannteste Massively Multiplayer Online Role-Playing Game (MMORPG) World of Warcraft, das allerdings erst durch die Fusion des US-Konzerns Activision mit Vivendi Games, einer Tochtergesellschaft des französischen Medienunternehmens Vivendi, im Jahr 2008 in das Produktportfolio des Konzerns kam. Mit Niederlassungen in den USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Irland, Italien, Schweden, Spanien, Norwegen, Dänemark, den Niederlanden, Australien, Indien, China, Südkorea und Taiwan ist der gemessen am Umsatz marktführende Anbieter im Computer- und Videospiele-Sektor weltweit aktiv. Die in den USA an der NASDAQ gelistete Gesellschaft wird gegenwärtig mit rund 27,9 Mrd. USD bzw. 26 Mrd. Euro bewertet.

Vom 2. November stammen die aktuellsten Finanzkennziffern des Spiele-Giganten. Activision Blizzard konnte den Umsatz (GAAP) im 3. Quartal um 31,5 % von 753 auf 990 Mio. USD steigern. Der Gewinn je Aktie betrug 0,17 USD nach -0,03 USD im Vorjahr. Der Konzern konnte damit die Prognose sowohl beim Umsatz (875 Mio. USD) als auch beim EPS (0,08 USD) übertreffen. Auf Non-GAAP-Basis ging der Konzernumsatz im Jahresvergleich um 11 % von 1,17 auf 1,04 Mrd. USD zurück. Der Gewinn je Aktie sank um knapp 9 % von 0,23 auf 0,21 USD. Aber auch hier gilt, dass der Konzern die eigene Prognose von 930 Mio. USD beim Umsatz als auch von 0,14 USD beim Gewinn je Aktie deutlich übertreffen konnte.

Viel wichtiger als die Quartalszahlen sei Anfang November aber laut BÖRSE ONLINE die Nachricht gewesen, dass Activision Blizzard den Entwickler des Kassenschlagers "Candy Crush" übernehme. Durch die Akquisition von King Digital entstehe eine Verknüpfung zweier wachstumsstarker Geschäftsmodelle. Das schon zuvor margenstarke Activision Blizzard, das mit einer operativen Marge von mehr als 30 % zu den profitabelsten Spieleentwicklern unter den Big-Playern der Branche zähle, werde durch Candy Crush noch besser. Denn King Digital habe nach neun Monaten im Geschäftsjahr 2015 eine beachtliche operative Marge von 42 % erzielt. King Digital bringe als aktuelle Nummer 4 der Branche rund 500 aktive Spieler mit in das neue Unternehmen. Nun könne King Digital auf die starke Vertriebspower von Activision Blizzard bauen, um Weiterentwicklungen von Candy Crush sowie Neuentwicklungen am Markt zu platzieren. Für Activision Blizzard stelle die Übernahme eine deutliche Erweiterung des Produktportfolios dar. Der US-Konzern sei schließlich bislang im Kerngeschäft auf Shooter-Games und E-Sport-Spiele fokussiert. Könne Activision Blizzard die neuen King-Digital-Aktivitäten erfolgreich integrieren, dürfe die Rally der Aktie angesichts der guten Wachstumsperspektiven der Gaming-Branche weiter gehen. BÖRSE ONLINE rät mit einem Kursziel von 42,00 Euro zum Kauf (rund 16 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die Aktie von Activision Blizzard befindet sich momentan in einem extrem steilen Aufwärtstrend. Seit Jahresbeginn hat der Titel inzwischen rund 100 % zulegen können. Auch wenn die Rally ein wenig überhitzt scheint, gilt hier: The trend is your friend.

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