Paul Hartmann: Spezialist für Medizin- und Pflegeprodukte überzeugt mit stetigem Wachstum

Die Paul Hartmann AG hat sich auf die Herstellung und den Vertrieb von Medizin- und Pflegeprodukten für professionelle Verwender in Kliniken, Arztpraxen sowie Alten- und Pflegeheimen spezialisiert. Zum Segment "Wundmanagement" zählen traditionelle Wundauflagen, Binden und Verbände. Weiterer Schwerpunkt ist das "Inkontinenzmanagement" mit absorbierenden Produkten wie Slips, Vorlagen und Krankenunterlagen sowie Einwegprodukten zur Patientenpflege. Der dritte große Geschäftsbereich widmet sich dem "Infektionsmanagement" mit Einwegmaterialien für OP-Abdeckungen, OP-Bekleidung sowie OP-Verbandstoffen und OP-Einweginstrumenten. An der Börse wird die Gesellschaft mit rund 1,36 Mrd. Euro kapitalisiert.

In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres setzte die Hartmann Gruppe ihren profitablen Wachstumskurs der letzten Jahre weiter fort. Der Konzern konnte die Erlöse um 4,5 % von 1,37 auf 1,44 Mrd. Euro steigern. Rund zwei Drittel des Konzernumsatzes wird im Ausland erzielt. Das Konzern-EBIT erhöhte sich um 9,5 % von 90,1 auf 98,7 Mio. Euro. Die EBIT-Marge lag nach 6,6 % im Vorjahr bei 6,9 %. Das Konzernergebnis verbesserte sich um 4,7 % von 57,1 auf 59,8 Mio. Euro.

Bislang habe die Paul-Hartmann-Aktie laut BÖRSE ONLINE ein Schattendasein an der Börse geführt. Verantwortlich dafür sei eine besondere Konstellation in der Eigentümerstruktur gewesen. Rund 80 % aller Aktien hätten sich bis zum 28. November in festen Händen von Großaktionären und der Gründerfamilie befunden. Diese hätten als Schutz vor möglichen Übernahmeversuchen vereinbart, Aktien nur untereinander zu handeln. Doch damit sei nun Schluss. Das dürfte den Handel mit der Aktie deutlich beleben und auch Privatanleger anlocken. Denn der baden-württembergische Konzern könne mit einer fast 200-jährigen Firmengeschichte aufwarten und zeichne sich durch eine führende Marktstellung aus. Materialien zur Wundbehandlung dürften per Verbandskasten quasi in jedem Haushalt zu finden sein. Der Markt für die Medizin- und Pflegeprodukte rund um Wundversorgung, Inkontinenzprodukte wie Windeln und Slips sowie Desinfektionsmittel wachse zwar nicht explosiv aber langfristig und stetig. Im letzten Geschäftsjahr habe der Konzern einen operativen Cashflow von 170 Mio. Euro erzielt. Mit einem freien Cashflow in Höhe von 100 Mio. Euro (+130 % gegenüber dem Vorjahr) verfüge Paul Hartmann über genug Handlungsspielraum für weiteres Wachstum und Expansionspläne. Auch Übernahmen wären kein Problem mehr seit der Konzern seine Nettoverschuldung von 59 Mio. Euro komplett abgebaut habe. Der Konzern habe eine gute Dividendenpolitik. Für 2016 sei mit einer Ausschüttung von 7,50 Euro je Aktie zu rechnen (rund 2 % Rendite). Den Kurs deutlich beleben könnten neue Übernahmefantasien nachdem sich die Schutzgemeinschaft aufgelöst habe. BÖRSE ONLINE rät mit einem Kursziel von 500,00 Euro Langfristanlegern zum Kauf (rund 32 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Auch wenn die Paul-Hartmann-Aktie in den letzten Jahren kaum gehandelt worden ist, einen sauberen Aufwärtstrend hat sie dennoch etablieren können. Seit 2012 hat sich der Nebenwert verdoppelt. Die Aktie notiert derzeit nur knapp unter dem Allzeithoch bei 395 Euro. Momentan gilt hier der Spruch: "The Trend is your Friend".

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