SAP: Softwarekonzern profitiert vom frühzeitigen Aufbau des Cloud-Geschäfts

Seit SAP am 1. April 1972 als Fünfmannbetrieb gegründet wurde, hat sich der Konzern in den folgenden 43 Jahren zu einem internationalen Softwareriesen gewandelt, der als führender Anbieter von Software zur Unternehmenssteuerung rund um den Globus rund 296.000 Kunden in 190 Ländern zählt. Mit heute rund 75.600 Mitarbeitern an Standorten in über 130 Ländern bietet der Konzern aus Walldorf für über 25 Wirtschaftszweige zahlreiche Lösungen an, die branchenübergreifend einsatzfähig sind. Ziel der SAP-Produkte ist es, Unternehmen in die Lage zu versetzen, Geschäftsprozesse effizient und flexibel zu gestalten, Unternehmensentscheidungen zeitnah zu treffen und die betriebliche Wertschöpfungskette zu verbessern. Mit einer Marktkapitalisierung von gegenwärtig rund 91,5 Mrd. Euro gehört SAP zu den größten Konzernen im DAX.

Ganz frisch vom 11. Januar 2016 sind die bislang vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2015 des Software-Riesen aus Waldorf. Getrieben vom starken Anstieg der Cloud-Subskriptionen um 109 % von 1,09 auf 2,29 Mrd. Euro zog der gesamte Konzernumsatz um 18 % von 17,56 auf 20,80 Mrd. Euro an. Einmalige Sondereffekte führten dazu, dass das Betriebsergebnis leicht um 2 % von 4,33 auf 4,25 Mrd. Euro zurückging. Die operative Marge sank um 4,2 Prozentpunkte von 24,7 auf 20,4 %.

Laut BÖRSE ONLINE dürfe sich die Erfolgsgeschichte von SAP auch im neuen Börsenjahr weiter fortsetzen. Der Softwarekonzern habe rechtzeitig den Einstieg in das Cloud-Zeitalter geschafft und profitiere nun davon, dass immer mehr Unternehmen bei Softwareprogrammen auf Mietlösungen in der Cloud setzen. Der Vorteil solcher Lösungen liege auf der Hand: Da die Programme nicht mehr auf firmeneigenen Zentralrechnern installiert würden, seien Anwendungen überall auf der Welt per PC, Notebook oder mobilem Endgerät zu nutzen. SAP habe das Angebot des Cloud-Geschäfts in den letzten Jahren durch die Übernahmen von Ariba, SuccessFactors und Concur gezielt vorangetrieben. Die dafür aufgewendeten Mittel von insgesamt 14,1 Mrd. Euro habe der Konzern zum Großteil aus dem kontinuierlich hohen Cashflow (allein 2,8 Mrd. Euro im Geschäftsjahr 2015) finanzieren können. Zweite Trumpfkarte der Waldörfer sei die Highspeed-Datenbank-Software HANA, die die Auswertung großer Datenmengen in Sekundenbruchteilen ermögliche. Die neue Betriebssoftware S4 von SAP baue erstmals vollständig auf der schnellen Datenbanktechnologie HANA auf. Die Rechenleistung und Geschwindigkeit dürfe die Kunden begeistern. Mit einem 2016-KGV von 17 werde SAP zwar höher als die Konkurrenten Oracle (12), Software AG (13) und Microsoft (16) bewertet. Relativiert werde dieser Eindruck jedoch durch die mit Abstand höchste Gewinndynamik unter diesen Wettbewerbern. Rund 42 % dürfe der SAP 2016 zulegen. BÖRSE ONLINE rät daher mit einem Kursziel von 90,00 Euro weiter zum Kauf des DAX-Papiers (rund 21 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die aktuelle Schwäche des Gesamtmarktes lässt die SAP-Aktie ziemlich kalt. Der Titel verteidigt das Kursniveau des Ende 2015 markierten Fünfjahreshochs und schickt sich derzeit an, aus der engen Range zwischen 70 und 75 Euro nach oben hin auszubrechen. Trader könnten einem solchen Ausbruch mit engem Stopp folgen.

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