Henkel: Führungswechsel ändert nichts an den aussichtsreichen Perspektiven

Das 1876 gegründete Traditionsunternehmen Henkel ist weltweit als Anbieter führender Marken und Technologien aus den Bereichen Wasch- und Reinigungsmittel, Schönheitspflege und Klebstoff-Technologien tätig. Konzernintern werden diese drei Geschäftssegmente Laundry & Home Care, Beauty Care und Adhesive Technologies genannt. Zu den bekanntesten Marken der HENKEL AG & CO. KGAA gehören Persil, Schwarzkopf oder Loctite, die alle weltweit führende Marktpositionen im Konsumenten- und Industriegeschäft einnehmen. Obwohl das Unternehmen seinen Sitz in Düsseldorf hat, bezeichnet sich der Konzern selbst als eines der am stärksten international ausgerichteten Unternehmen in Deutschland. Von rund als 49.900 Konzernmitarbeitern haben lediglich rund 20% hierzulande ihren Arbeitsplatz. Die im DAX gelisteten Vorzugsaktien (178,16 Millionen Stück) der Gesellschaft werden derzeit mit rund 16,75 Mrd. Euro bewertet. Die 259,8 Millionen Stammaktien kommen auf eine Bewertung von 21,3 Mrd Euro.

In den ersten drei Quartalen konnte Henkel den kumulierten Konzernumsatz um 11,5 % von 12,3 auf 13,7 Mrd. Euro steigern und damit einen neuen Rekordwert in der Unternehmensgeschichte aufstellen. Das bereinigte Betriebsergebnis legte um 13,4 % von 1,99 auf 2,25 Mrd. Euro zu. Die bereinigte Umsatzrendite betrug 16,4 % nach 16,1 % im Vorjahreszeitraum. Der bereinigte Dreivierteljahresüberschuss nach Abzug nicht beherrschender Anteil erhöhte sich um 11,9 % von 1,46 auf 1,63 Mrd. Euro.

Die Meldung vom Führungswechsel bei Henkel habe in den letzten beiden Wochen laut EURO am SONNTAG zu Verunsicherung unter den Anlegern geführt. Doch bis zur Quartalsbilanz am 25. Februar dürfe sich die Lage wieder beruhigt haben. So unerwartet der Abschied von Konzernlenker Kasper Rorsted auch komme, sein designierter Nachfolger Hans Van Bylen habe sich mit einer Unternehmenszugehörigkeit von über 30 Jahren den Ruf eines kompetenten Managers erworben. An den Geschäftsaussichten des Wasch- und Klebemittelherstellers aus Düsseldorf werde dieser Führungswechsel sowieso nichts ändern, auch wenn das im November von der Vorstandsriege ausgegeben Ziel von einem Umsatz in Höhe von 20 Mrd. Euro bis Ende 2016 womöglich nicht zu halten sei. Denn die Hälfte dieser Erlöse sei aus Schwellenländern vorgesehen gewesen. Aber die Abwertung der Währungen in diesen Ländern mache einen Strich durch diesen Plan. Ob der Konzern das Umsatzziel durch Übernahmen erzwingen wolle, sei nicht ausgemacht, obwohl Henkel dank einer fast schuldenfreien Bilanz gut und gerne 4,5 Mrd. Euro investieren könne. Denn oberste Priorität habe nach wie vor das Gewinnwachstum. Ein jährliches Plus von 10 % sei die Messlatte. Wie sein Vorgänger werde auch Van Bylen daher wohl in den nächsten Quartalen auf das renditestarke Klebergeschäft vertrauen, um das Gewinnziel zu erreichen. Nach einer kleinen Schwächephase laufe das Geschäft in den USA schon wieder deutlich besser und auch in Russland profitiere Henkel von höheren Preisen. Der schwächeren Nachfrage nach Industrieklebern in China werde man mit einem Stellenabbau begegnen. EURO am SONNTAG nennt für den aussichtsreichen Titel ein Kursziel von 105,00 Euro (rund 12 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Übergeordnet läuft die Henkel-Aktie seit nunmehr einem Jahr seitwärts in einer Handelsspanne zwischen 88,00 und 115,00 Euro. Mitte Januar wurde die Unterstützung ein zweites Mal innerhalb der letzten 5 Monate getestet. Der Kurs prallte nach oben ab. Kommt es zu einer Erholung am Gesamtmarkt wäre durchaus eine Kaufwelle in Richtung 105,00 bis 110,00 Euro denkbar. Positionen sollten derzeit engmaschig unterhalb von 88,00 Euro abgesichert werden, da bei einem Bruch dieser Horizontalunterstützung ein Rutsch bis zunächst 75,00 Euro anstehen könnte.

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