Sto: Wärmedämmungsspezialist mit vager Chance auf Erholungsrally

Denken Wohnungseigentümer über die Möglichkeiten nach, ihre Heizkosten zu senken, denken sie heutzutage meist auch über Wärmedämmung nach und befassen sich daher früher oder später mit den Produkten der Sto SE & Co. KGaA (WKN: 727413). Das Unternehmen ist der führende Spezialanbieter rund um Wärmedämmung bei Altbauten, Wärmedämmung der Fassade oder Wärmedämmung im Haus. Als Hersteller von Farben, Verputzmaterialien und von gedämmten Fassadensystemen nimmt das Unternehmen eine weltweit führende Position ein. Das 1955 gegründete und in Stühlingen ansässige Unternehmen ist mit 90 Vertretung überall in Deutschland vor Ort und verfügt durch die weltweit 26 Tochtergesellschaften in Europa, Asien und den USA über eine starke Präsenz als Anbieter für Wärmedämmstoffe. Die Marktkapitalisierung der Gesellschaft beträgt derzeit rund 205 Mio. Euro.

Nach neun Monaten lag der Konzernumsatz bei Sto mit 927,9 Mio. Euro auf Vorjahresniveau. Der Inlandumsatz ging bis Ende September um 4,5 % von 425,8 auf 406,5 Mio. Euro zurück. Der Auslandumsatz zog in den ersten drei Quartalen um 3,8 % von 502,1 auf 521,4 Mio. Euro an. Zur Entwicklung von EBIT und Nettoergebnis veröffentlichte Sto keine genauen Angaben, meldete jedoch, dass angesichts der stagnierenden Erlöse die Werte beider Kennziffern "spürbar unter dem vergleichbaren Vorjahreswert" lägen.

Im vergangenen Geschäftsjahr habe Sto laut EURO am SONNTAG mit deutlichem Gegenwind zu kämpfen gehabt. Höhe Tariflöhne und der Personalaufbau in Wachstumsregionen seien für eine Gewinnwarnung im Oktober verantwortlich gewesen. Das operative Ergebnis für das komplette Geschäftsjahr 2015 werde nicht wie zuvor erwartet zwischen 92 und 102 Mio. Euro liegen, sondern sich nur im Bereich von 73 bis 83 Mio. Euro bewegen. In 2014 habe der Wärmedämmungsspezialist noch ein EBIT von 97 Mio. Euro realisiert. Dennoch sei der Titel aus drei Gründen jetzt ein Kauf. Für 2015 sei eine hohe Dividende von 4,81 Euro je Aktie zu erwarten. Damit komme der Titel auf eine Rendite von 4,8 %. Zweitens sei die operative Situation nicht so schlecht, wie gedacht. Der Konzern habe Wachstumsfantasie im Ausland. Der schon in den ersten neun Monaten zu beobachtende Zuwachs bei den Konzernerlösen außerhalb Deutschlands dürfe sich weiter fortsetzen. Und zuletzt spreche noch die Charttechnik für einen Einstieg. Die Aktie notiere im Bereich der psychologisch wichtigen Marke von 100 Euro. Mehrfach habe der Titel dieses Niveau als Sprungbrett für neue Kursrallys nutzen können. EURO am SONNTAG rät daher mit einem Kursziel von 130 Euro zum Kauf (über 30 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die 100-Euro-Marke hat sich in den letzten 6 Jahren mehrfach als Unterstützung bewährt. Sollte der Titel wirklich wieder nach oben hin abprallen, könnte es zu einer Erholung bis in den Bereich von 125 Euro kommen. Doch noch deutet nichts auf eine abrupte Umkehr des starken Abverkaufs seit Sommer 2015 hin. Unterhalb von 95 Euro besteht zudem die erhöhte Gefahr einer weiteren Verkaufswelle in Richtung 75 Euro.

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