Mayr-Melnhof: Kartonhersteller überzeugt mit solider Bilanz und stabilen Erträgen

Gäbe es den Spruch "Hier kommt ein Karton" noch nicht, müsste man ihn glatt für die Mayr-Melnhof Gruppe erfinden. Bei der in Österreich beheimateten Mayr-Melnhof Karton AG (WKN: 890447) dreht sich fast alles um "den Karton". Im Geschäftssegment MM Karton hat sich der Konzern als weltweit führender Hersteller von gestrichenem Recyclingkarton etabliert. Das Produktsortiment dieser Sparte reicht von Recyclingkartonsorten mit grauer, heller, weißer und Kraft-Rückseite. Zudem baut MM Karton die Position im Bereich Frischfaserkarton weiter aus. Mit dem zweiten Geschäftssegment, MM Packaging, ist der Konzern in Europa der größte Hersteller von Faltschachteln, die überwiegend an multinationale Kunden aus der Markenartikelindustrie geliefert werden. Die MM-Gruppe beschäftigt gegenwärtig rund 9.200 Mitarbeiter. An der Börse wird die Gesellschaft aktuell mit rund 2 Mrd. Euro kapitalisiert.

Bis zum 15. März müssen sich Anleger und Marktbeobachter noch für die Geschäftszahlen 2015 gedulden. Daher ein Blick auf die Neunmonatszahlen: Mayr-Melnhof konnte den Umsatz in den ersten drei Quartalen des letzten Geschäftsjahres um 3 % von 1,57 auf 1,62 Mrd. Euro steigern. Das EBITDA verbesserte sich um 10,8 % von 203,6 auf 225,5 Mio. Euro. Das EBIT zog um 13,3 % von 136,5 auf 154,6 Mio. Euro an. Die EBIT-Marge lag nach 8,7 % im Vorjahreszeitraum bei 9,6 %. Der Periodenüberschuss erhöhte sich um 11,6 % von 131,5 auf 146,8 Mio. Euro.

Laut BÖRSE ONLINE gebe es verschiedene Kaufargumente für den Kartonhersteller aus Wien. Mayr-Melnhof könne mit der Produktion von Kartonagen und Schachteln für die Verpackung von Lebensmitteln, Waschpulver, Süßwaren, Zigaretten oder Kosmetika stabile Erträge erwirtschaften, eine solide Bilanz erzielen und auf konjunkturresistente Zielmärkte vertrauen. Die österreichische Traditionsfirma sei weltgrößter Produzent von Recyclingkartons und europäischer Spitzenreiter bei Verpackungen für Konsumgüter. Am 15. März sei bei der Bilanzpressekonferenz von neuen Rekordwerten bei Umsatz und Gewinn auszugehen. Um künftig noch stärke wachsen zu können, müsse der Konzern, der bislang rund 85 % der Erlöse in Europa erziele, die Internationalisierung vorantreiben. Gerade in Südostasien, dem Nahen Osten und Lateinamerika wolle Mayr-Melnhof die gute Position weiter vorantreiben. In China und Indien bestehe noch deutlich Nachholbedarf seitens der Wiener. BÖRSE ONLINE erachtet das aktuelle Kursniveau der Top-Empfehlung als gute Einstiegsgelegenheit und rät mit dem Kursziel von 128,00 Euro zum Kauf (rund 27 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die Aktie von Mayr-Melnhof bewegt sich in einem langjährigen intakten Aufwärtstrend. Kann sich der Titel nach dem jüngsten Rücksetzer im Bereich der 100-Euro-Marke stabilisieren und wieder Aufwärtsdynamik entwickeln, sollte sich die Rally fortsetzen. Erstes Ziel wäre das im Dezember 2015 markierte Allzeithoch bei 116,00 Euro. Unter 100,00 Euro könnte sich die Korrektur bis in den Bereich von 90,00 Euro ausweiten.

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