RIB Software: Spezialsoftwareanbieter der Bauindustrie mit spannenden Aussichten

Die RIB Software AG (WKN: A0Z2XN) hat sich seit ihrer Gründung 1961 längst mit über 100.000 Kunden als einer der größten Softwareanbieter im Bereich der technischen ERP-Lösungen (Enterprise Resource Planning) für das Bauwesen einen Namen gemacht. Diese Softwarelösungen ermöglichen die Optimierung, Kontrolle und Planung der gesamten Wertschöpfungskette im Bauwesen, angefangen von Kostenplanung, über Ausschreibung und Vergabe von Bauleistungen, Mengenermittlung, Überwachung von Bauaufträgen, Projektsteuerung und Kostenkontrolle, Erstellung von Preisdatenbanken, Tragwerksplanung, Büro- und Projektmanagement und vieles mehr. Neben den weltweit größten Bauunternehmen gehören zu den Anwendern der Stuttgarter Gesellschaft öffentliche Verwaltungen, Architektur- und Ingenieurgesellschaften sowie Großunternehmen im Bereich des Industrie- und Anlagenbaus weltweit. Mit eigenen Standorten ist die Gesellschaft in den Regionen EMEA, Nordamerika und APAC präsent. An der Börse wird die Gesellschaft gegenwärtig mit rund 460 Mio. Euro bewertet.

Am 29. Februar veröffentlichte RIB Software vorläufige ungeprüfte Zahlen für das Geschäftsjahr 2015. Demzufolge konnte der Konzern die Erlöse um 17,3 % von 70 auf 82,1 Mio. Euro steigern. Sondereffekte aus einem Phase-III-Auftrag im 4. Quartal 2014 sowie Änderungen im Produktmix und Personalinvestitionen in den Bereichen Entwicklung und Consulting waren der Grund, dass das EBITDA um 29 % von 35,2 auf 25,0 Mio. Euro zurückging. Die EBITDA-Marge lag nach 50,3 % im Geschäftsjahr 2014 nur noch bei 30,5 %.

Auch wenn die Geschäftszahlen bei RIB Software laut BÖRSE ONLINE auf den ersten Blick nicht wirklich gut aussahen, solle man nicht vergessen, dass die Vergleichsbasis beim Betriebsergebnis 2014 durch einen Großauftrag verzerrt worden sei. Der Gewinnrückgang sei prognostiziert worden. Im 4. Quartal 2015 habe RIB Software jedoch schon die Analystenschätzungen teils deutlich übertreffen können. BÖRSE ONLINE bleibt übergeordnet weiter positiv für die Aussichten des schwäbischen Softwarespezialisten für die Bauindustrie: Auch wenn die Marge 2015 im Vergleich zum Vorjahr deutlich eingebrochen sei, erreiche sie mit über 30 % immer noch einen beachtlichen Wert. RIB Software adressiere mit der Baubranche einen Zielmarkt mit erheblichem Nachholbedarf bei IT-Lösungen. Wie aus den Zahlen für 2015 ersichtlich, werde die Geschäftsentwicklung bei dem Konzern durch Cloud- und Wartungserlöse zunehmend stabilisiert. Mit der Plattform für Bau-E-Commerce habe RIB Software einen Wachstumsjoker im Portfolio, dessen Erlöse sich in 2015 vervierfacht hätten. Da die Ausgangsbasis dennoch auf niedrigem Niveau sei, dürfe die Wachstumsdynamik in diesem Geschäftsbereich weiter anhalten. Und zu guter Letzt habe RIB Software kürzlich einen signifikanten Auftrag von einem großen Industriekunden erhalten, der das Potenzial habe, den Konzern "auf eine neue Stufe zu heben". BÖRSE ONLINE rät mit dem Kursziel von 14,50 Euro zum Kauf (knapp 50 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Nachdem der TecDAX-Wert im Sommer bei 16,80 Euro das gültige Allzeithoch markierte, gab die Aktie von RIB Software deutlich nach und fand erst im Bereich von 8,75 Euro wieder Halt. Im Februar bewährte sich dieses Kursniveau ein weiteres Mal als Unterstützung. Damit könnte jetzt eine Bodenbildung erfolgen. Prozyklisch liegt ein Kaufsignal aber erst bei einem Anstieg über 11,30 Euro vor.

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