Salzgitter: Stahlkonzern liefert Röhren für Pipeline-Projekt North Stream 2

Die traditionsreiche Salzgitter AG(WKN: 620200) ist der zweitgrößte Stahlkonzern in Deutschland und zählt sich selbst zu den fünf führenden Unternehmen der Branche im Bereich der hochqualitativen Profil- und Flachstahlproduktion in Europa. Als Röhrenhersteller ist das Unternehmen zumindest im Großrohrbereich Weltmarktführer. Einen weiteren Geschäftsbereich bildet der Handel mit Stahl und durch die Beteiligung des Unternehmens an der Klöckner-Werke AG zählt die Salzgitter AG auch zu den führenden Anbietern in der Abfüll- und Verpackungstechnologie. Die Marktkapitalisierung der derzeit im MDAX gelisteten Gesellschaft beträgt gegenwärtig rund 1,44 Mrd. Euro.

Am 26. Februar veröffentliche Salzgitter erste Eckdaten für das Geschäftsjahr 2015. Wichtigste Nachricht dabei war, dass der Konzern erstmals seit 2011 ein positives Jahresergebnis erzielen konnte. Nach einem Minus von 15,2 Mio. Euro im Vorjahr konnte Salzgitter in 2015 ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 12,6 Mio. Euro realisieren. Nach Steuern schreibt der Konzern allerdings mit -45,5 Mio. Euro (2014: -31,9 Mio. Euro) weiterhin rote Zahlen. Der Außenumsatz ging gegenüber dem Vorjahr um 4,7 % von 9,04 auf 8,62 Mrd. Euro zurück.

Laut BÖRSE ONLINE habe Salzgitter kürzlich positive Nachrichten für die Aktionäre veröffentlichen können. Der zweitgrößte deutsche Stahlkonzern habe den Zuschlag zur Lieferung von Röhren für das Pipeline-Projekt North Stream 2 erhalten. Der Konzern werde im Rahmen des Joint Ventures mit der Dillinger Hütte, Europipe, 890.000 Tonnen Stahlröhren liefern. Damit werde Europipe rund 40 % des gesamten North-Stream-2-Projekts beisteuern. Genaue Angaben zum Auftragswert seien nicht gemacht worden. Doch dürfe North Stream 2 etwas weniger teuer sein als North Stream 1 mit einem Gesamtvolumen von 2,6 Mrd. Euro. Auf jeden Fall sorge der Röhren-Auftrag dafür, dass die Kapazitäten des Joint Ventures allein durch diesen Großauftrag bis Mitte 2018 zu rund 50 % ausgelastet sein dürften. Die Nachricht komme zu einem günstigen Zeitpunkt, weil die niedrigen Öl- und Gaspreise tendenziell zu einer niedrigeren Investitionsneigung in der Energiebranche führen. Der Großauftrag gebe dem Konzernchef Heinz Jörg Fuhrmann zudem genug Handlungsfreiheit zur Fortsetzung des laufenden Restrukturierungsprogramms. 2016 müsse zwar noch ein leichter Verlust auf Nettobasis einkalkuliert werden, doch 2017 dürften die Wirkungen der Sparmaßnahmen voll durchschlagen. BÖRSE ONLINE rät daher mit einem Kursziel von 31,00 Euro dazu, den Titel spekulativ zu kaufen (fast 30 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die Salzgitter-Aktie bewegt sich seit Jahren in einem Abwärtstrend. Zuletzt konnte der Titel dynamisch nach oben drehen. Ob damit eine Trendwende eingeleitet wurde oder es sich lediglich um eine Erholung im Abwärtstrend handelt, bleibt abzuwarten.

Hinweis nach WPHG §34b zur Aufklärung über mögliche Interessenskonflikte:
Die Redakteure, die im Auftrag der Trading & Media GmbH Artikel auf www.mastertraders.de schreiben, handeln regelmäßig mit den besprochenen Wertpapieren und besitzen eventuell Positionen in den genannten Papieren.

Haftungsausschluss:
MasterTraders.de dient ausschließlich Informationszwecken. Die Informationen stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf irgend eines Wertpapieres dar. Der Kauf von Aktien ist mit hohen Risiken behaftet. Ihre Investitionsentscheidungen dürfen Sie nur nach eigener Recherche und nicht basierend auf unseren Informationsangeboten treffen. Wir übernehmen keine Verantwortung für jegliche Konsequenzen und Verluste, die durch Verwendung unserer Informationen entstehen.