Leifheit: Höchste Ausschüttung in der Unternehmensgeschichte und Sonderdividende für 2015

Wenn es um Reinigen, Trocknen, Bügeln oder um Arbeiten in der Küche geht, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass man Geräte eines der führenden europäischen Anbieter von Haushaltsprodukten verwendet. Bekannt ist Leifheit (WKN: 646450) nicht nur unter dem eigenen Namen. Auch Soehnle-Produkte stammen aus dem Hause Leifheit. In Frankreich und den Benelux-Ländern ist die Marke "birambeau" allgemein bekannt. Die auf hochwertige Personen- und Küchenwaagen spezialisierte Tochter Soehnle ist laut Unternehmensangaben Markführer in Deutschland und auch international ausgezeichnet positioniert. An der Börse wird Leifheit derzeit mit rund 255 Mio. Euro bewertet.

Ende März veröffentlichte Leifheit den Geschäftsbericht 2015. Der Anbieter von Haushaltsprodukten konnte den Konzernumsatz um 5,0 % von 220,7 auf 231,8 Mio. Euro steigern. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern legte nur geringfügig um 0,5 % von 21,5 auf 21,7 Mio. Euro zu. Die EBIT-Marge ging um 0,5 Prozentpunkte von 9,8 auf 9,3 % zurück. Das Ergebnis vor Steuern zog um2,2 % von 19,8 auf 20,2 Mio. Euro an. Das Konzernergebnis legte um 1,6 % von 14,1 auf 14,3 Mio. Euro zu.

Die wirklich gute Nachricht bei der Vorlage des Geschäftsberichtes 2015 sei laut BÖRSE ONLINE die Ankündigung gewesen, dass Leifheit für das abgeschlossene Finanzjahr eine Dividende von 2,00 Euro plus eine Sonderdividende von 0,75 Euro je Aktie auf der Hauptversammlung vorschlagen werde. Damit werde die Aktie für Dividendenjäger ein Muss. Denn in Zeiten von historisch niedrigen Zinsen glänze Leifheit mit einer starken Dividendenpolitik. Seit 2011 habe der Konzern die Ausschüttung jährlich erhöht. Nun komme der Titel auf eine Rendite von über 5 %. Auch die Sonderausschüttung solle keine Ausnahme sein. Der Vorstand beabsichtige jedes Jahr über eine solche Maßnahme nachzudenken. Mindestens 75 % des freien Cashflows wolle Leifheit als Basisdividende ausschütten. Sei am Jahresende dann immer noch Geld in der Kasse, könne es weitere Sonderauszahlungen geben. Damit werde die Aktie zu einem jener Werte, die man einfach kaufen und liegenlassen könne. Zudem wisse der Konzern mit einem einfachen aber soliden Geschäftsmodell zu überzeugen. Die Produkte der Marken Leifheit und Soehnle, z. B. Wischmop, Wäschespinne und Küchen- oder Personenwaage, seien hierzulande in fast jedem dritten Haushalt anzutreffen. Ab 2016 dürfe sich die Expansion in Mittel- und Osteuropa positiv auf die Gewinnentwicklung durchschlagen. Die neueren eCommerce-Aktivitäten seinen maßgebliche Umsatztreiber. Lange sei der Nebenwert von institutionellen Anlegern gemieden worden, weil der Streubesitz zu geringe gewesen sei. Doch seit die Familie Schuler-Voith vor einem Jahr ihr Aktienpaket verkaufte, sei der Titel in der Gunst der Institutionellen gestiegen. Aufgrund der großzügigen Dividendenpolitik dürfe das Interesse an der Aktie nun erst richtig entfacht werden. BÖRSE ONLINE rät mit einem Kursziel von 60,00 Euro daher zum Kauf (rund 18 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Nachdem die Leifheit-Aktie im Frühjahr 2015 bei 60,00 Euro ein neues Allzeithoch markieren konnte, kam der mehrjährige Aufwärtstrend erst einmal ins Stocken. Doch seit im Herbst 2014 bei rund 40,00 Euro eine Stabilisierung einsetzte, konnte der Titel einen neuen untergeordneten Aufwärtstrend ausbilden. Eine Annäherung an das Rekordhoch bleibt möglich, solange der Titel nicht unter das 2014er-Tief zurückfällt. Selbst für Trader ist der Titel mit einem Stopp knapp unter 44,00 Euro interessant.

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