Aixtron: OLED-Technologie macht Maschinenbauer zum Übernahmekandidaten

Die Aixtron SE (WKN: A0WMPJ) ist einer der Weltmarktführer von Anlagen zur Herstellung von Verbindungshalbleitern. Diese sogenannten Depositionsanlagen erfreuen sich weltweit hoher Beliebtheit bei einem breiten Kundenkreis zur Herstellung von leistungsstarken Bauelementen für elektronische und opto-elektronische Anwendungen (Photonik) auf Basis von Verbindungs-, Silizium- und organischen Halbleitermaterialien sowie Kohlenstoff-Nanostrukturen, Graphen und weiteren Nanomaterialien. Die Produkte des Maschinenbauers aus Herzogenrath kommen – laut Unternehmensangaben - in der Displaytechnik, der Signal- und Lichttechnik, in Glasfaser-Kommunikationsnetzen, drahtlosen und mobilen Telefonie-Anwendungen, der optischen und elektronischen Datenspeicherung, der Computer-Technik sowie einer Reihe anderer High-Tech-Anwendungen zum Einsatz. Bekannt ist Aixtron den meisten Anlegern als Anbieter von Produktionsanlagen zur Herstellung von LED (Leuchtdioden). In diesem Bereich sieht sich das Unternehmen mittlerweile als weltweiter Technologie- und Marktführer. Die im TecDax gelistete Gesellschaft weist gegenwärtig eine Marktkapitalisierung von rund 502 Mio. Euro auf.

Am 26. April veröffentlichte Aixtron die Zahlen für das 1. Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2016. Der zu den führenden Herstellern von Depositionsanlagen für die Halbleiterindustrie zählende Konzern musste in den ersten drei Monaten einen Umsatzeinbruch von 47 % hinnehmen. Die Erlöse sanken von zuvor 40,3 auf 21,4 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen verschlechterte sich um 83 % und ging von -6,4 auf -11,7 Mio. Euro zurück. Das EBIT rutschte um 67 % von -8,8 auf -14,7 Mio. Euro noch tiefer in die Verlustzone. Die EBIT-Marge lag nach -22 % bei -69 %. Unterm Strich weitere sich der Fehlbetrag um 63 % von -9,5 auf -15,5 Mio. Euro aus.

Einziger Lichtblick in dem schwachen Quartalsbericht des Hightech-Maschinenbauers sei laut BÖRSE ONLINE die Tatsache gewesen, dass Aixtron an der Jahresprognose eines Umsatzes zwischen 170 bis 200 Mio. Euro festhalte. Grund für den Optimismus gebe es aufgrund des verbesserten Auftragseingangs, der gegenüber dem Vorquartal (Q4/2015) um mehr als 40 % von 31,3 auf 44,4 Mio. Euro angezogen sei. Der Auftragsbestand habe gegenüber dem Schlussquartal 2015 um 58 % zulegen können. Dahinter stecke die Vermutung, dass Aixtron mit neuen Technologien bei den Kunden zu punkten wisse. Nicht umsonst habe man als operativen Höhepunkt im 1. Quartal über eine Demonstrationsanlage für großformatige organische Leuchtdioden (OLEDs) berichtet und den Wettbewerbsvorsprung gegenüber Konkurrenten kommuniziert. Allein aufgrund dieser Technologie sei die Aktie sowohl für Anleger als auch für mögliche Aufkäufer interessant. Es gebe bereits Spekulationen, dass Aixtron eine Investmentbankmit der Prüfung von strategischen Optionen diesbezüglich beauftragt habe. Schon gebe es eine erste Stellungsname von Kepler-Cheuvreux, dass der TecDax-Wert nicht unter 6,00 Euro den Besitzer wechseln werde. Auch BÖRSE ONLINE schließt sich dieser Einschätzung an und nennt als Kursziel 6,00 Euro (rund 33 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Der Wertverfall der Aixtron-Aktie allein in den letzten Jahren ist beachtlich. Anfang 2011 mussten Anleger über 33,00 Euro für einen Anteil berappen. Zuletzt markierte der Titel ein neues Tief bei 2,95 Euro. Seit diesem Verlaufstief vom Februar konnte sich die Aktie deutlich erholen. Mit dem Überwinden der 4-Euro-Marke könnte man sogar wagen, von einer erfolgreichen Bodenbildung zu sprechen. Doch angesichts des massiven Abwärtstrends, der immer noch intakt ist, fällt das schwer. Die Aixtron-Aktie ist und bleibt ein hoch riskantes Spekulationsobjekt für Trader.

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