ElringKlinger: Dichtungsspezialist der Autoindustrie will 2016 wieder wachsen

Die ElringKlinger AG (WKN: 785602) ist mit rund 7.900 Mitarbeitern an 40 Standorten in 25 Ländern weltweit ein international angesehener Entwicklungspartner und Zulieferer der Automobilindustrie. Der Konzern hat sich spezialisiert auf Zylinderkopf- und Spezialdichtungen, Gehäusemodule und Abschirmteile für Motor, Getriebe und Abgasanlagen sowie Batterie- und Brennstoffzellenkomponenten und beliefert nahezu alle Automobilhersteller Europas, Nord- und Südamerikas sowie zunehmend zahlreiche asiatische Fahrzeughersteller. Die Marktkapitalisierung der im SDax gelisteten Gesellschaft beträgt rund 1,39 Mrd. Euro.

Am 30. März veröffentlichte ElringKlinger den Geschäftsbericht 2015. Der Konzern konnte den Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 13,7 % von 1,33 auf 1,51 Mrd. Euro steigern. Das bereinigte Konzern-EBIT vor Kaufpreisallokation ging um 13,5 % von 162,3 auf 140,4 Mio. Euro zurück. Die entsprechende Umsatzmarge sank um 2,9 Prozentpunkte von 12,2 auf 9,3 %. Der Jahresüberschuss nach Minderheiten verringerte sich um 13,3 % von 105,7 auf 91,6 Mio. Euro.

Seit dem VW- Abgasskandal breite sich laut BÖRSE ONLINE "eine dicke Rußwolke" nicht nur über die Autohersteller, sondern auch über die Zulieferer der Branche. Die Nachricht über weitere Unregelmäßigkeiten bei Porsche, Mercedes und Opel habe dazu geführt, dass viele Titel aus dem Sektor den Rückwärtsgang eingelegt hätten. Auch ElringKlinger leide unter den Katastrophenmeldungen der Branche. Der Einbruch der EBIT-Marge im vergangen Jahr auf nun noch 9 % spreche Bände. Leider sei die Misere zum Teil auch hausgemacht. Planungsversagen und zahlreiche Sonderaufträge hätten in 2015 hohe Kosten verursacht. Doch der Anbieter von Zylinderkopf- und Spezialdichtungen habe bereits Restrukturierungsmaßnahmen eingeleitet und könne auf eine Besserung in 2016 hoffen. Im laufenden Geschäftsjahr werde ein Umsatzwachstum von 5 bis 7 % prognostiziert. Der Gewinn dürfe überproportional zulegen. Nicht nur aufgrund dieser Perspektiven sei ElringKlinger ein Kauf für spekulative Anleger. Der Konzern könne angesichts des Konsolidierungsdrucks der Branche zum Ziel für eine Übernahme werden. Zumal für ausländische Käufer sei der Konzern aufgrund des Know-hows von Interesse. BÖRSE ONLINE rät Anlegern mit starken Nerven zum Kauf und nennt ein Kursziel von 26,00 Euro (rund 18 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Übergeordnet befindet sich die Aktie von ElringKlinger seit 3 Jahren im Abwärtstrend. Die letzten 6 Monate sind von einer Seitwärtsrange zwischen 20,00 und 24,00 Euro geprägt. Aktuell notiert der Titel genau in der Mitte dieser Handelsspanne, wobei die Tendenz eher abwärts zeigt seit die Aktie Anfang April wieder einmal an dem oberen Widerstand bei 24,00 Euro nach unten abprallte. Momentan scheint es opportun, klare Signale abzuwarten.

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