RIB Software: Spezialsoftwareanbieter der Bauindustrie mit Marge von 28 % im 1. Quartal

Die RIB Software AG (WKN: A0Z2XN) hat sich seit ihrer Gründung 1961 längst mit über 100.000 Kunden als einer der größten Softwareanbieter im Bereich der technischen ERP-Lösungen (Enterprise Resource Planning) für das Bauwesen einen Namen gemacht. Diese Softwarelösungen ermöglichen die Optimierung, Kontrolle und Planung der gesamten Wertschöpfungskette im Bauwesen, angefangen von Kostenplanung, über Ausschreibung und Vergabe von Bauleistungen, Mengenermittlung, Überwachung von Bauaufträgen, Projektsteuerung und Kostenkontrolle, Erstellung von Preisdatenbanken, Tragwerksplanung, Büro- und Projektmanagement und vieles mehr. Neben den weltweit größten Bauunternehmen gehören zu den Anwendern der Stuttgarter Gesellschaft öffentliche Verwaltungen, Architektur- und Ingenieurgesellschaften sowie Großunternehmen im Bereich des Industrie- und Anlagenbaus weltweit. Mit eigenen Standorten ist die Gesellschaft in den Regionen EMEA, Nordamerika und APAC präsent. An der Börse wird die Gesellschaft gegenwärtig mit rund 435 Mio. Euro bewertet.

Im Geschäftsjahr 2015 konnte RIB Software den Konzernumsatz um 17,3 % von 70,0 auf 82,1 Mio. Euro steigern. Die Ergebniskennziffern litten unter Sondereffekten aus einem Phase-III-Auftrag im 4. Quartal und gaben teils deutlich nach. Das operative EBITDA sank um 18,7 % von 25,7 auf 20,9 Mio. Euro und die EBITDA-Marge erreichte nach 36,7 % im Vorjahr nur noch 25,5 %. Der Konzernjahresüberschuss halbierte sich nahezu und lag nach 20,8 Mio. Euro in 2014 bei 10,5 Mio. Euro.

Im 1. Quartal 2016 habe RIB Software laut BÖRSE ONLINE mit einem Umsatzplus von 25 % auf 25,3 Mio. Euro zu überzeugen gewusst. Verantwortlich dafür seien ein besserer Absatz von Softwarelizenzen und eine erhöhte Dynamik auf der E-Commerce-Plattform xTWO gewesen. Nur bei den Ergebniskennziffern habe der Spezialsoftwareanbieter der Bauindustrie weiterhin Luft nach oben. Noch litten die Erträge unter den hohen Aufwendungen für xTWO. Andererseits könne sich die schon nun realisierte Marge von mehr als 28 % sehen lassen. Positiv sei die Entwicklung bei den Cashreserven gegenüber dem Vorjahresquartal ausgefallen. RIB Software habe die Liquidität um 3,1 % von 177,0 auf 182,4 Mio. Euro verbessern können. Allein dieses Cashpolster entspreche damit rund 40 % des gesamten Börsenwertes. Damit sei die Aktie deutlich unterbewertet. Das sehe die Gesellschaft selbst so und wolle daher eigene Aktien zurückkaufen. Laut BÖRSE ONLINE habe der Konzern mit einem geplanten Jahresumsatz von 90 bis 100 Mio. Euro eine realistische Prognose abgegeben, die noch Raum für positive Überraschungen ließe. Zudem gelte RIB Software als potenzieller Übernahmekandidat. Der Softwareriese Oracle habe kürzlich ein Angebot für den RIB-Konkurrenten Textura abgegeben. Nehme man diese Offerte als Grundlage für eine Hochrechnung, könne eine RIB-Aktie im Fall einer Akquisition mit 18 bis 20 Euro bewertet werden. BÖRSE ONLINE rät mit einem Kursziel von 14,50 Euro zum Kauf (56 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die Aktie von RIB Software hat im Herbst 2015 einen jahrelangen Höhenflug von 4 auf 16,80 Euro recht abrupt beendet und einen großen Teil der Kursgewinne wieder abgegeben. In den letzten Monaten diente die Marke um 8,75 Euro immer wieder als Unterstützung. Bricht der Titel durch diesen Halt könnte eine Stopp-Loss-Lawine ausgelöst werden.

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