Expedia: Online-Reisevermittler überzeugt mit starken Wachstumszahlen

Erst 1996 als kleine Unternehmensdivision des Softwaregiganten Microsoft gegründet, drei Jahre später ausgegliedert und heute – zumindest laut eigener Einschätzung auf der Homepage – das führende Online-Reiseunternehmen auf dem Globus: Expedia Inc (WKN: A1JRLJ). Weltweit betreibt das Unternehmen in den entsprechenden Landessprachen mittlerweile in 31 Ländern lokale Webseiten des Reiseportals (Expedia.com). Neben der Vermittlung von Flügen gehören auch Buchungsmöglichkeiten für Hotels, Mietwagen und Eintrittstickets für Sehenswürdigkeiten zum Angebot. Sowohl Individualreisende, aber auch Pauschalreisende gehören zur Zielgruppe des Konzerns. Neben Expedia.com zählen weitere Markenseiten (u. a. Hotwire.com, Hotels.com, Venere.com, Egencia.com, TripAdvisor.com und CarRentals.com) zum Unternehmen. An der Börse wird die Gesellschaft mit rund 15,6 Mrd. USD bzw. 14 Mrd. Euro bewertet.

Am 28. April meldete Expedia die Zahlen für das 1. Quartal des laufenden Geschäftsjahres. In den ersten drei Monaten konnte der Reise-Vermittler den Konzernumsatz gegenüber dem Vorjahr um starke 39 % von 1,37 auf 1,9 Mrd. USD steigern. Das bereinigte EBITDA verbesserte sich um 73 % von 101,8 auf 176,6 Mio. USD. Der Nettogewinn lag nach einem Minus von 4,2 Mio. USD im Vorjahresquartal bei 13,5 Mio. USD bzw. betrug 0,09 USD je Aktie nach einem Verlust von 0,03 USD je Anteil im Vorjahr.

Während andere Reiseveranstalter wie TUI oder Carnival derzeit unter einen Rückgang bei Pauschalreisen litten, sei Expedia laut BÖRSE ONLINE von diesen saisonalen Effekten weniger betroffen, weil der US-Konzern mit Buchungsangeboten für Sommerurlaub wie auch für Geschäftsreisen breiter aufgestellt sei. Zudem belaste bei Expedia auch keine Flugzeug- oder Schiffsflotte mit entsprechenden Fixkosten die Bilanz. Der führende Online-Reiseunternehmer verdiene stattdessen hohe Margen mit den Provisionen für Reiseangebote oder mit den Werbeeinnahmen auf dem Portal. Zuletzt habe der Konzern mit den Quartalszahlen die Erwartungen der Analysten deutlich übertreffen können. Einen Gewinn von 9 Cents je Aktie hätten die wenigsten Experten auf der Rechnung gehabt. Doch da habe sich wohl die Übernahme von HomeAway, einem US-Vermarkter von Ferienwohnungen, ausgezahlt. Durch die Akquisition von HomeAway habe Expedia wieder einmal das Geschäftsfeld außerhalb des Hotelsegments erweitert. Mit dem Deal habe Expedia damit auch eine Gegenposition zu dem neuen Rivalen für die Vermittlung von Privatunterkünften, AirBnB, bezogen. Für das Geschäftsjahr 2016 werde laut BÖRSE ONLINE von Analysten ein Gewinnsprung von 4,05 auf 5,60 Euro je Aktie und auf 7,06 Euro je Aktie in 2017 erwartet. Mit einem 2017er-KGV von 14 sei daher beim Kurs noch "Spielraum für zusätzliche Höhenflüge". Der Konkurrent Priceline werde mit einem deutlich höheren Gewinnmultiple bewertet. BÖRSE ONLINE rät mit einem Kursziel von 118,00 Euro zum Kauf (16 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die Aktie von Expedia befindet sich übergeordnet in einem langjährigen Aufwärtstrend. Zu Jahresbeginn testet der Titel die Trendlinie und konnte nach oben abprallen. Nun notiert die Aktie unmittelbar unter einem Horizontalwiderstand bei 116 USD. Gelingt der Sprung über diese Hürde, könnte eine Kaufwelle bis 130 USD und darüber bis zum Fünfjahreshoch bei 137 USD ins Laufen kommen.

Hinweis nach WPHG §34b zur Aufklärung über mögliche Interessenskonflikte:
Die Redakteure, die im Auftrag der Trading & Media GmbH Artikel auf www.mastertraders.de schreiben, handeln regelmäßig mit den besprochenen Wertpapieren und besitzen eventuell Positionen in den genannten Papieren.

Haftungsausschluss:
MasterTraders.de dient ausschließlich Informationszwecken. Die Informationen stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf irgend eines Wertpapieres dar. Der Kauf von Aktien ist mit hohen Risiken behaftet. Ihre Investitionsentscheidungen dürfen Sie nur nach eigener Recherche und nicht basierend auf unseren Informationsangeboten treffen. Wir übernehmen keine Verantwortung für jegliche Konsequenzen und Verluste, die durch Verwendung unserer Informationen entstehen.