3D Systems: Strategiewechsel von Endverbraucher zu Industriekunden zahlt sich aus

Die 3D Systems Corporation aus Rock Hill, South Carolina, hat sich auf die Entwicklung und Produktion von 3D-Druckern spezialisiert hat. Diese neue Generation von Druckern erlaubt es Anwendern, dreidimensionale Objekte aus unterschiedlichen Materialien (beispielsweise Plastik, schmelzfähigem Kunststoff) zu drucken. Die Anwendungsmöglichkeiten sind extrem vielfältig. Sowohl professionelle Designer, Entwickler und Ingenieure können ihre Computerentwürfe oder Prototypen als funktionsfähige Einzelteile oder in Kleinserie ausdrucken, testen und entsprechend optimieren. Neben der Entwicklung und Herstellung und dem Vertrieb von 3D-Druckern schöpft 3D Systems die Wertschöpfungskette ab mit dem Verkauf von Print-Verbrauchsmaterialien und einer Reihe von (meist) Online-Dienstleistungen und 3D-CAD-Software-Lösungen, um die Nutzungsmöglichkeiten der 3D-Drucker zu optimieren. Die Marktkapitalisierung der Gesellschaft beträgt derzeit rund 1,52 Mrd. USD bzw. rund 1,36 Mrd. Euro.

Am 5 Mai meldete 3D Systems die Zahlen für das 1. Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2016. In den ersten drei Monaten ging der Konzernumsatz um 5 % auf 152,6 Mio. USD zurück. Die Gesellschaft berichtete einen Nettofehlbetrag in Höhe von 17,8 Mio. USD bzw. ein EPS von -0,16 USD für den Berichtszeitraum. Zudem gab 3D Systems an, im 1. Quartal einen operativen Cashflow in Höhe von 18,1 Mio. USD generiert zu haben. Ende März verfügte der Konzern über 169,8 Mio. USD an liquiden Mitteln.

Nach dem Hype um 3D-Druck-Aktien in den Jahren 2012 und 2013 sei laut DER AKTIONÄR auch der US-Wert 3D Systems brutal abgestürzt. In der Euphorie sei davon ausgegangen worden, dass der 3D-Druck "unser aller Leben verändern" werde und die Menschheit anstatt Shoppen zu gehen in Zukunft alles "von der Gießkanne bis zu Nudeln" ausdrucken werde. Das habe sich als Zukunftsmusik erwiesen. Ganz so schnell wie antizipiert sei dieser Wandel nicht erfolgt. Die positive Resonanz der Verbraucher habe sich in Grenzen gehalten. Die die schon totgesagte Branche feiere derzeit ein Comeback. Hauptgrund dafür sei der Richtungsschwenk der beteiligten Konzerne gewesen. Anstatt den Verbraucher für die Technologie zu begeistern, habe man erkannt, dass vielmehr die Industrie als Kunde gewonnen werden müsse. Diese Strategie sei erfolgreich. Heutzutage seien 3D-Drucker bei der Produktion von Kleinserien und Prototypen im Einsatz. Konzerne der Luft- und Raumfahrtechnik sowie der Medizin seien die "Early-Adopter", die frühen Anwender, die die neue Technik in großem Umfang nutzen. Weil 3D Systems immer mehr Umsatz mit den Industriekunden gewinnen könne, hätten Hedgefonds-Manager wie Ken Griffin und David E. Shaw ihre Positionen an dem Unternehmen im 1. Quartal deutlich ausgebaut. Die steile Rally in den ersten Monaten des Jahres habe 3D Systems inzwischen ausreichend konsolidiert. Laut DER AKTIONÄR biete sich daher vor der nächsten Kaufwelle nunmehr eine günstige Einstiegsgelegenheit. Mit einem Kursziel von 20,00 Euro sehen die Experten ein Aufwärtspotenzial von deutlich über 50 % für den NYSE-Wert.

Charttechnische Einschätzung: Nach dem Rekordhoch bei 96,50 USD zum Jahreswechsel 2013/2014 folgte bei 3D Systems der brutale Absturz. Erst im Bereich von 6,40 USD endete der Sinkflug. Seitdem konnte der Titel deutlich zulegen und notiert aktuell ausgehend vom Allzeittief über 100 % im Plus. In der Spitze war das Plus sogar im April deutlich höher. Doch vom Jahreshoch bei 18,60 USD hat der Titel inzwischen zurückgesetzt. Nun könnte der nächste Anlauf an diese Marke anstehen. Sollte die Aktie jedoch unter das März-Tief, also unter 12,00 USD, auf Wochenschlusskursbasis zurücksetzen, dürfte die jüngste Rally verpuffen.

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