Publity: Immobilieninvestor verfügt dank Zinstief über einen hohen Gewinnhebel

Erst seit April 2015 ist die Publity AG (WKN: 697250) an der Börse gelistet. Doch der Finanzinvestor ist seit über 15 Jahren im Bereich Büro- und Gewerbeimmobilien aktiv und am Markt etabliert. Das Geschäftsmodell des Konzerns gestaltet sich folgendermaßen: Publity kauft notleidende Darlehen (NPL) und Immobilien von Kunden, die in Schieflage geraten sind. Diese Vermögenswerte werden dann in eigens entwickelte Wertpapiere für private und institutionelle Anleger gebündelt. Seit Unternehmensgründung hat der über 526 Immobilien in Deutschland gewinnbringend verkaufen können. Die in Leipzig ansässige Gesellschaft verfügt über weitere Niederlassungen in Frankfurt am Main, München, Luxemburg und London. 70 % aller Publity-Aktien gehören dem Vorstandsvorsitzenden Thomas Olek. Lediglich 30 % der ausgegebenen Aktien befinden sich im Streubesitz. Die Marktkapitalisierung der Gesellschaft beträgt derzeit rund 187 Mio. Euro.

Am 19. April berichtete Publity über die Entwicklung in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres. Zusammen mit einem Joint-Venture-Partner hat der Finanzinvestor und Asset Manager ein Portfolio mit Gewerbeimmobilien im Wert von 360 Mio. Euro erworben. Damit hat Publity bereits etwas mehr als ein Viertel des für das gesamte Jahr 2016 geplanten Ankaufvolumens realisiert. Die Assets under Management (AuM) zogen dadurch um 25 % von 1,6 auf 2,0 Mrd. Euro an. Nach dem starken Jahresauftakt geht Publity von neuen Rekordergebnissen für das Gesamtjahr 2016 aus. Das EBIT soll mit 37,5 Mio. Euro für 2016 um fast 85 % über dem Vorjahreswert von 20,3 Mio. Euro liegen. Das Nettoergebnis werde sich auf ca. 25 Mio. Euro im Jahresvergleich verdoppeln. Der Umsatz soll von 22,9 Mio. Euro um über 92 % auf 44 Mio. Euro zulegen.

Bei Publity handle es sich laut BÖRSE ONLINE um einen Nebenwert, der ein hohes Kurspotenzial habe. Der Dienstleister rund um Gewerbeimmobilien profitiere vom aktuellen Niedrigzinsniveau. Viel Geld ströme deshalb derzeit in Liegenschaften. Für Publity ergebe sich durch diesen Mittelzufluss ein hoher Gewinnhebel. Der Konzern verdiene einerseits durch laufende Gebühren aus der Verwaltung der Portfolio-Immobilien. Außerdem erhalte Publity Gewinnbeteiligungen aus Immobilienverkäufen. Dazu komme noch eine "opportunistische Komponente": Publity verfüge über erhebliches Know-how rund um notleidende Finanzierungen bei Liegenschaften. Wenn das Volumen bei Gewerbeimmobilien und Umschuldungen weiter zunehme, dürfe Publity die Erträge steigern können. Der Kurs der Aktie dürfe dann folgen. Ein weiterer Pluspunkt für die Aktie, sei die hohe Ausschüttung von Dividenden. Allerdings dürfe man sich nicht auf eine kontinuierliche steigende Dividende einstellen, sondern mit erheblichen Schwankungen bei den Ausschüttungen rechnen, weil die Erträge aus Gewinnbeteiligungen stammen. BÖRSE ONLINE rät mit einem Kursziel von 46,00 Euro zum Kauf des Nebenwertes und sieht damit ein Aufwärtspotenzial von fast 50 %.

Charttechnische Einschätzung: Die Publity-Aktie hat nach dem Börsengang zu 27,50 Euro im Frühjahr 2015 eine starke Kursrally hingelegt und im Frühjahr 2016 bei 43,70 Euro ein Rekordhoch markiert. Doch seitdem geht es zum Teil steil bergab. Zuletzt hat die Aktie die Unterstützung bei 32,00 Euro gebrochen. Nun könnte es durchaus weiter abwärts gehen bis 27,50 Euro. Vor einem Einstieg sollten Anleger klare Umkehrsignale abwarten.

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