Wolford: Traditionsunternehmen für Strümpfe und Wäsche überarbeitet Marken- und Ladenkonzept

Die Wolford AG (WKN: 893975) kann auf eine über 65-jährige Firmengeschichte zurückblicken und gilt als einer der weltweit führenden Hersteller von luxuriösen Strümpfen bzw. Strumpfhosen und exklusiver Lingerie. Die in Bregenz am Bodensee (Österreich) beheimate Gesellschaft vertreibt ihre Produkte in mehr als 60 Länder über eigene und partnergeführte Verkaufsstandorte, rund 3.000 Handelspartner und via Internet. Strategisches Ziel ist derzeit, die Marktführerschaft im Bereich Legwear weiter auszubauen und nach Möglichkeit auf nahe Produktbereiche wie Bodywear und Lingerie auszuweiten. Die Marktkapitalisierung der Gesellschaft beträgt aktuell rund 127 Mio. Euro.

Am 18. März meldete die an der Wiener Börse notierte Wolford AG die Zahlen für die ersten drei Quartale des Geschäftsjahres 2015/2016 (1. Mai 2015 bis 30. April 2016). In den Monaten Mai bis Januar konnte der Konzern den Umsatz um 6,3 % von 121,1 auf 128,7 Mio. Euro steigern. Das Konzern-EBIT brach allerdings um 70 % von 7,08 auf 2,16 Mio. Euro. Bereinigt um alle in den ersten drei Quartalen angefallenen Sondereffekte lag das EBIT allerdings um 1,02 Mio. Euro über dem Vergleichswert des Vorjahres. Das Nachsteuerergebnis betrug 0,7 Mio. Euro nach 4,46 Mio. Euro im Vorjahr (-84 %).

Wenn Wolford am 15. Juli die Geschäftszahlen für das am 30. April abgeschlossene Geschäftsjahr präsentiere, dürften sich Anleger laut BÖRSE ONLINE nicht über einen Jahresfehlbetrag in Höhe von 1,9 Mio. Euro wundern. Dieses Minus gehe in erster Linie auf die Kosten für die Neuausrichtung des österreichischen Konzerns zurück. Der Hersteller von Strümpfen und Wäsche habe seit der Wirtschaftskrise 2009 unter stagnierenden Erlösen und negativen operativen Jahresergebnissen gelitten. Doch mit dem seit Januar 2015 amtierenden neuen Vorstandschef Ashish Sensarma sei der Umbau des Konzerns eingeleitet worden. Künftig werde es statt neun Vertriebs- und Marketingorganisationen für Europa nur noch eine Zentrale am Firmensitz in Bregenz geben. Zudem wolle man das Strumpf-Kerngeschäft mit fünf Lieferterminen anstatt von zwei Kollektionen im Jahr stärken. Das bislang eher maue Onlinegeschäft (zuletzt nur 8 % des Gesamtumsatzes) solle für eine jüngere, aber kaufkräftige Klientel mit einer neuen Plattform attraktiver gemacht werden. Im Herbst wolle man in Berlin, Los Angeles und Shanghai dem stationären Handel mit einem neuen Shopkonzept neue Impulse geben. Nachdem die meisten Kosten für den Umbau schon in den Jahreszahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr enthalten seien, dürfe sich die Ergebnisseite bald deutlich verbessern. BÖRSE ONLINE rät bei dem Nebenwert mit einem Kursziel von 30,00 Euro (rund 18 % Potenzial) zum Kauf.

Charttechnische Einschätzung: Die Wolford-Aktie bewegt sich seit drei Jahren in einem Aufwärtstrend. Mit dem Ausbruch über 25,00 Euro könnte nun die nächste Kaufwelle in Richtung 28,40 Euro (Fünfjahreshoch) anlaufen. Unter 22,00 Euro können Anleger ihre Positionen absichern.

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