Paypal: Konzerntochter Venmo glänzt mit hervorragenden Wachstumszahlen

Paypal ist wohl das weltweit bekannteste Onlinebezahlsystem. Der Konzern wurde 1998 gegründet. Auch der heutige Tesla-Chef Elon Musk war daran beteiligt. Der große Erfolg für Paypal ist eng mit dem Erfolg des Online-Auktionshauses eBay verknüpft. Kurz vor der Jahrtausendwende gab es aufgrund eines Verbots von bundesstaaten-übergreifenden Überweisungen in den USA keine Möglichkeit zur Bezahlung von Käufen in Online-Transaktionen. Die gebräuchlichen Schecks für den bargeldlosen Geldtransfer waren dazu nicht geeignet. Paypal füllte daher mit dem eingeführten bargeldlosen Online-Zahlsystem eine Lücke und war damit so erfolgreich, dass eBay den Konzern 2002 für 1,5 Mrd. USD übernahm. Auf Druck des Großaktionärs Carl Icahn wurde Paypal am 17. Juli 2015 jedoch von eBay abgespalten und als eigenständiges Unternehmen an die Börse gebracht. Der aktuelle Börsenwert der an der NASDAQ unter dem Kürzel PYPL gelisteten Gesellschaft beträgt rund 48,4 Mrd. USD.

Am 27. April veröffentlichte Paypal die Zahlen für das 1. Quartal des laufenden Geschäftsjahres. In den ersten drei Monaten 2016 konnte der Bezahldienstleister den Umsatz um 19 % von 2,14 auf 2,54 Mrd. USD steigern (währungsbereinigt: +23 %). Das Transaktionsvolumen zog gegenüber dem 1. Quartal 2015 um starke 29 % von 63,02 auf 81,06 Mrd. USD an. Der GAAP-Gewinn legte um 43 % von 255 auf 365 Mio. USD zu. Non-GAAP erhöhte sich das Ergebnis um 28 % von 353 auf 452 Mio. USD.

Paypal habe laut DER AKTIONÄR das Bezahlen im Internet revolutioniert und sei so zum Schwergewicht der Mobile-Payment-Branche aufgestiegen. Die ehemalige eBay-Tochter zähle gegenwärtig 184 Mio. Nutzer. Bereits 14,5 Mio. an die Plattform angeschlossene Händler erlauben das Onlinebezahlen mit Paypal. Nun stelle sich heraus, dass Paypal mit der Bezahl-App "Venmo" einen neuen Wachstumstreiber im Portfolio habe. Die App, die neben einer Bezahlfunktion auch das Aufteilen von Restaurant- oder Taxirechnungen unter Freunden erlaube, sei eine der beliebtesten Payment-Lösungen unter den Millennials (Altersgruppe: 16 bis 35 Jahre). Das Wachstum sei beeindruckend. Im 1. Quartal sei das Venmo-Transaktionsvolumen gegenüber dem Vorjahr um sagenhafte 154 % auf 3,2 Mrd. USD in die Höhe geschossen. Halte die Wachstumsdynamik im Jahr 2016 an, könne Venmo ohne Problem einen Umsatz von mehr als 10 Mrd. USD generieren. Dass Venmo überhaupt eine Tochter von Paypal sei, werde von Konzernchef Dan Schulmann aus Vorsicht, dass die Zielgruppe Anstoß daran nehmen könne, die hippe App eines Großkonzerns zu nutzen, nicht an die große Glocke gehängt. Auf jeden Fall sei davon auszugehen, dass Paypal auch dank des überdurchschnittlichen Venmo-Wachstums am 21. Juli die durchschnittliche Analystenerwartung bei den Zahlen für das 2. Quartal übertreffen werde. Mutigen Investoren rät DER AKTIONÄR daher schon im Vorfeld mit einem Kursziel von 46 Euro zum Einstieg (rund 29 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Seit dem Börsengang vor genau einem Jahr pendelt die Paypal-Aktie in einer Range zwischen 30,60 und 41,30 USD. Nun versucht der Titel wieder einmal nach oben auszubrechen. Gelingt das, könnte man mit einem engen Stopp dem Kaufsignal folgen. Scheitert die Aktie jedoch am Allzeithoch, besteht kein Handlungsbedarf.

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