Siemens: DAX-Konzern kann mit Zahlen zum 3. Quartal Aktionäre überzeugen

Was machen die eigentlich nicht, möchte man sich fragen, wenn man über Siemens nachdenkt. Die Siemens AG ist einer dieser weltweit und sehr breit aufgestellten Mischkonzerne, die im Bereich Elektronik und Elektrotechnik quasi alles herstellen, bauen oder produzieren, was in den zehn Geschäftsbereichen "Power and Gas", "Wind Power and Renewables", "Power Generation Services", "Energy Management", "Building Technologies", "Mobility", "Digital Factory", "Process Industries and Drivers", "Healthcare" und "Financial Sercices" nur denkbar ist. Mit weltweit rund 348.000 Mitarbeitern, davon rund 114.000 im Inland, nimmt Siemens in den Bereichen Antriebstechnik, Automatisierung, Energie, Finanzlösungen, Gebäudetechnik, Gesundheitswesen, Mobilität und Haushaltselektronik zum großen Teil marktführende Positionen ein. Das DAX-Schwergewicht wird gegenwärtig mit rund 88,2 Milliarden Euro kapitalisiert.

Vom 4. August stammen die Zahlen für das 3. Quartal des laufenden Geschäftsjahres (endet am 30. September 2016). Siemens konnte im Berichtszeitraum den Konzernumsatz um 7 % von 18,8 auf 19,8 Mrd. Euro steigern. Der Gewinn aus fortgeführten Aktivitäten legte um 7 % von 1,25 auf 1,34 Mrd. Euro zu. Unterm Strich lag das Ergebnis mit 1,37 Mrd. Euro ziemlich genau auf Vorjahresniveau. Der Free Cashflow aus fortgeführten und nicht fortgeführten Aktivitäten legte um 166 % von 684 Mio. Euro auf 1,82 Mrd. Euro zu.

Mit einer Gewinnspanne von 10,8 % im 3. Quartal habe Siemens laut EURO am SONNTAG zum vierten Mal in Folge die selbstgesteckte Mindestanforderung von 10 % übertreffen können. Vorstandschef Joe Kaeser habe allen Grund, zufrieden zu sein. Eine derartige Umsatzmarge habe der Konzern zuletzt 2010 realisieren können. Doch im Gegensatz zu heute, habe der Konzern damals nicht mit einem immer langsameren Wirtschaftswachstum zu kämpfen gehabt. Der Erfolg von Siemens hänge eng mit dem 2014 eingeleiteten Restrukturierungsprogramm namens "Vision 2020" zusammen. Der Konzern habe dadurch die Probleme in der Kraftwerkssparte und mit dem Windturbinengeschäft in den Griff bekommen. Nun arbeite man hier Orders schneller ab, setzte deutliche Kosteneinsparungen durch und habe die Effizienz erhöht. Zweistellige Gewinnzuwächse seien die Folge gewesen. Durch die Fusion mit der spanischen Gamesa und dem Aufstieg zum größten Windanlagenhersteller der Welt sei noch ein weiterer Profitabilitätsanstieg der Windpower-Sparte zu erwarten. Es dürfe positive Synergien von jährlich 230 Mio. Euro geben. Die gute Geschäftsentwicklung von Siemens im 3. Quartal sei jedoch von allen Geschäftsbereichen getragen worden. Das habe der Konzern zum Anlass genommen, die Prognose für den Gewinn je Aktie schon zum zweiten Mal im laufenden Geschäftsjahr anzuheben. Nun werde nach 6,00 bis 6,40 Euro ein EPS von 6,40 bis 6,70 Euro erwartet. Mit einem Auftragsbestand von 116 Mrd. Euro seien die Orderbücher so prall gefüllt wie noch nie. EURO am SONNTAG rät bei dem mit einem 2017er-KGV von 13,6 bewerteten DAX-Schwergewicht mit einem Kursziel von 117,00 Euro zum Kauf (rund 13 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die Aktie von Siemens schickt sich aktuell an, das Fünfjahreshoch bei 105,90 Euro zu überspringen. Damit würde auch der Ausbruch aus einer nun fast dreijährigen Seitwärtsrange erfolgen. Das käme einem starken Kaufsignal gleich.

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