Continental: Autozulieferer mit ehrgeizigen Wachstumsplänen bis 2020

Die Continental AG (WKN: 543900) ist bekannt als einer der größten Reifenhersteller der Welt. Das Unternehmen entwickelt und produziert aber neben Reifen auch zahlreiche andere Komponenten und Module für nahezu alle großen Fahrzeughersteller. U. a. fallen darunter Systeme für Fahrsicherheit, Fahrdynamik und Insassenschutz, aber auch wichtige Bauteile für Elektro- und Hybridfahrzeuge. Weltweit zählt der Konzern zu den fünf größten Zulieferern der Automobilindustrie. Mit rund 208.000 Mitarbeitern fast 50 Ländern ist Continental in allen wichtigen Märkten rund um den Globus auf allen Kontinenten präsent. Die Marktkapitalisierung der seit dem 24. September 2012 wieder im DAX gelisteten Gesellschaft beträgt gegenwärtig rund 38,7 Mrd. Euro.

Im 1. Halbjahr 2016 lief es beim Technologieunternehmen Continental so gut, dass der Konzern postwendend die Ergebnisprognose für das Gesamtjahr anhob. Die bisher erwartete bereinigte EBIT-Marge von rund 11 % soll nun definitiv über der anvisierten Zielmarke liegen. In den ersten sechs Monaten konnte der Konzern die Erlöse um 2,3 % von 19,6 auf 20,0 Mrd. Euro steigern. Das EBIT zog um 6,0 % von 2,15 auf 2,29 Mrd. Euro an. Die EBIT-Marge lag nach 11,0 % im Vorjahr bei 11,4 %. Das Konzernergebnis verbesserte sich um 13,1 % von 1,45 auf 1,64 Mrd. Euro.

Dass der zweitgrößte Autozulieferer der Welt einmal mehr mit sehr guten Zahlen zu glänzen verstehe, gehöre laut DER AKTIONÄR fast schon zu einem Ritual. Vorstandschef Elmar Degenhart sei meist zu Jahresbeginn vorsichtig beim Ausblick, um dann im Jahresverlauf die Anleger und Analysten positiv zu überraschen. Degenhart habe seit seinem Amtsantritt im August 2009 eine starke Entwicklung bei Continental vorzuweisen. Der Reifen- und Technologiekonzern habe seit 2010 den Umsatz von 26,0 auf 39,2 Mrd. Euro in 2015 steigern und den Gewinn verdoppeln können. In 2017 wolle Continental einen Umsatz von 43,2 Mrd. Euro erzielen. Dabei könne der Konzern auf sein solides Reifengeschäft bauen. Allein der wachsende globale Autoabsatz bis 2020 von aktuell 78,2 auf 89,1 Mrd. Fahrzeuge dürfe das profitable "Brot- und Buttergeschäft" des Konzerns am Laufen halten, schließlich decke man mit den Marken Uniroyal, Gislaved, Viking und Barum die komplette Produktpalette von Hochpreis- bis ins Niedrigpreissegment ab. Doch Continental habe sich längst als Entwicklungspartner und zuverlässiger Lieferant für neue Trendthemen in der Autoindustrie platziert. Gerade der steigende Bedarf an elektronischen Helfern treibe das Geschäft. Mit fortschreitender Entwicklung von selbstfahrenden Autos und Fahrassistenzsystemen steige der Elektronikanteil in Fahrzeugen. Continental erwarte, dass der Konzernumsatz daher bis 2020 auf 50 Mrd. Euro zulegen dürfe. Mit einem 2017er-KGV von 11 sei der Titel im Branchendurchschnitt günstig bewertet. DER AKTIONÄR rät mit dem Kursziel 240,00 Euro zum Kauf (rund 24 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die Continental-Aktie befindet sich in einer Korrektur im langjährigen Aufwärtstrend seit im Frühjahr 2015 bei 231,40 Euro das Allzeithoch markiert wurde. Anfang 2016 wurde dieses Rekordhoch noch einmal nahezu erreicht. Doch dann gab die Aktie im Januar deutlich nach und lief bis jetzt zwischen 170 und 200 Euro seitwärts. Nun attackiert das Papier wieder die 200-Euro-Marke. Gelingt ein Sprung über den Horizontalwiderstand, könnte eine Rally in Richtung Allzeithoch anstehen.

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