Norma Group: Spezialist für Verbindungstechniken plant weitere Übernahmen

Wenn es um Verbindungstechnik geht, führt kaum ein Weg an den über 30.000 Produkten der Norma Group SE (WKN: A1H8BV) vorbei. Egal ob es um Schellen, Klemmen, Passstücke, Kupplungen oder Adapter geht, der Konzern aus Maintal gilt als der Markt- und Technologieführer für hochentwickelte Verbindungstechnik. Die Unternehmensgeschichte reicht bis ins Jahr 1896 zurück und das auch heute noch maßgebliche Geschäftsfeld der Herstellung von Schlauch- und Rohrschellen sowie Verbindungselementen hat daher reichlich Tradition. Zum Einsatz kommen die innovativen und hochentwickelten Verbindungstechniken z.B. in Motoren, Fahrzeugbau, Wasserwirtschaftssystemen und Baugeräten. Derzeit wird die seit 2011 börsennotierte Gesellschaft mit rund 1,55 Mrd. Euro bewertet.

Solide Zahlen berichtete Norma Group am 3. August für das 1. Halbjahr 2016. Der Konzernumsatz stieg von Januar bis Juni um 1,9 % von 454,3 auf 462,8 Mio. Euro (organisch: +2,8 %). Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte (bereinigtes EBITA) verbesserte sich im ersten Halbjahr 2016 um 3,1 % gegenüber den ersten sechs Monaten 2015 von 81,4 auf 83,9 Millionen Euro. Die bereinigte EBITA-Marge lag nach 17,9 % im Vorjahr bei 18,1 %.

Wieder einmal habe der Anbieter von über 30.000 unterschiedlichen Schellen, Dichtungsringen, Passstücken und Verbindungsteilen zum Verbauen im Motorraum von Fahrzeugen mit einer operativen Marge von über 17 % im 1. Halbjahr 2016 laut BÖRSE ONLINE zu überzeugen gewusst. Norma Group erziele damit eine Profitabilität über dem Branchendurchschnitt. Möglich werde dieser Erfolg durch das hohe Fertigungsvolumen. Norma Group stelle im Vergleich zum nächstkleineren Konkurrenten eine zehnmal höhere Stückzahl der Produkte her und könne so aufgrund von Skaleneffekten in der Herstellung niedrige Stückkosten erzielen. Aktuell sehe sich Norma Group nach neuen Übernahmezielen um, um die Produktbasis nach dem jüngsten Zukauf des Autoline-Geschäfts der Fluid-System-Connector-Sparte der französischen Firma Parker auszubauen. Die neue Akquisition ziele laut Finanzvorstand Michael Schneider darauf ab, im Bereich der Verbindungstechnik margenstarke Nischenplayer mit Wachstumspotenzial aufzukaufen. Denn an der durchschnittlichen EBITDA-Marge von 17 % sei nicht zu rütteln. Um die Abhängigkeit von der Autoindustrie zu reduzieren, habe Norma Group auch Verbindungstechnikhersteller in der Wasserversorgung und im Pharmabereich im Visier. Da der Konzern die maximale Verschuldung von 2,5 im Verhältnis zum Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen nicht überschreiten wolle, könne man sich eine Übernahme in der Größenordnung von 150 bis 180 Mio. Euro leisten, ohne eine Kapitalmaßnahme durchführen zu müssen. Im Gesamtjahr 2016 wolle Norma Group den Umsatz um 2 bis 5 % steigern und eine operative Marge von 17,6 % erzielen. BÖRSE ONLINE rät mit einem Kursziel von 55,00 Euro zum Kauf (rund 13 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die Aktie der Norma Group läuft seit über einem Jahr unterhalb des Horizontalwiderstandes bei 50,00 Euro seitwärts. Gelingt endlich der Ausbruch über diese Marke, könnte zügig das Allzeithoch bei 52,65 Euro überboten werden. Bei 40,00 Euro befindet sich eine deutliche Horizontalunterstützung.

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