Fielmann: Optikerkette erschließt sich mit Hörgeräten einen Wachstumsmarkt

Seit der Firmengründer Günther Fielmann vor einigen Jahrzehnten eine Marktlücke im Geschäft mit Kassenbrillen erkannte, hat sich die Augenoptik-Kette rasant entwickelt und stieg zum Marktführer der Branche in Deutschland auf. Fielmann (WKN: 577220)schöpft inzwischen als Hersteller, Agent und Optiker die gesamte Wertschöpfungskette der Branche ab. Kontaktlinsen, Sonnenbrillen und Hörgeräte runden das breite Angebot von Brillen und Brillengläsern ab. Mit Filialen in Deutschland, der Schweiz, Österreich und in weiteren europäischen Ländern hat sich der Hamburger Konzern als einer der größten Augenoptiker Europas etabliert. Eigenen Angaben zufolge kennen 90% aller Bundesbürger den Firmennamen und rund 23 Millionen Menschen tragen eine Fielmann-Brille. Die seit 1994 börsennotierte Gesellschaft wird gegenwärtig mit 5,82 Mrd. Euro kapitalisiert.

Im 2. Quartal konnte Fielmann den Absatz um 6,2 % von 1,93 auf 2,05 Mio. Brillen steigern. Der Außenumsatz verbesserte sich um 4,9 % von 381,3 auf 399,8 Mio. Euro. Der Konzernumsatz zog um 5,1 % von 327,2 auf 344,0 Mio. Euro an. In den Monaten April bis Juni erhöhte sich der Gewinn vor Steuern um 16,8 % von 53,6 auf 16,8 Mio. Euro. Das Periodenergebnis stieg um 17,0 % von 38,1 auf 44,6 Mio. Euro.

Seit der gelernte Augenoptiker Günther Fielmann vor 44 Jahren sein erstes Geschäft in Cuxhaven eröffnet und in den nächsten Jahrzehnten gegen starken Widerstand der Branche die größte Einzelhandelskette für Sehhilfen aufgebaut habe, laufe die Erfolgsgeschichte des Konzern laut EURO am SONNTAG rund. Der 76-jährige Firmengründer werde für seine Vorreiterrolle und Vision sogar am Montag von Bundespräsident Joachim Gauck mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt. Im laufenden Geschäftsjahr werde Fielmann in 700 Filialen nach Analystenschätzungen einen Gesamtumsatz von rund 1,4 Mrd. Euro erlösen und dabei einen Nettogewinn von gut 178 Mio. Euro erzielen. Konkurrenzdruck kenne der MDAX-Konzern nicht. Selbst der Onlinehandel bereite Fielmann kein Kopfzerbrechen. Noch immer bewahrheite sich die Einschätzung von Günther Fielmann, dass die Anpassung einer Brille über das Internet nicht korrekt durchzuführen sei und der Brillenkauf weiter vor Ort erfolge. Ein künftiger Wachstumstreiber für Fielmann könne der Verkauf von Hörgeräten werden. Der Umsatz dieses Segments könne sich laut Einschätzung des Bankhauses Lampe von aktuell 52 Mio. Euro bis 2020 auf mehr als 110 Mio. Euro erhöhen. Das Kerngeschäft werde durch den Markteintritt in Italien gestärkt. Jährlich sei die Eröffnung von ca. 8 neuen Läden geplant. Mit einer Cashreserve von 300 Mio. Euro und einer nachhaltigen Dividendenrendite (aktuell rund 2,7 %) verfüge der Konzern über eine grundsolide Bilanz. Trotz einer hohen Bewertung mit einem 2071er-KGV von 30 rät EURO am SONNTAG bei dem Qualitätstitel aus dem MDAX mit dem Kursziel 80,00 Euro zum Kauf (rund 15 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: In den zurückliegenden 4 Jahren hat sich die Aktie von Fielmann im Wert verdoppelt. In den letzten 12 Jahren hat sich der Kurs versiebenfacht. Auch wenn einige Marktteilnehmer nach den letzten Quartalszahlen erst einmal die Gewinne mitnahmen, notiert der Titel immer noch nur knapp unter dem erst Tage zuvor markierten Allzeithoch von 72,00 Euro. Kann die Aktie schon im Bereich von 67,00 bis 68,00 Euro den Aufwärtstrend wieder aufnehmen, wäre das ein äußerst bullisches Zeichen. Doch auch ein tieferer Rücksetzer bis in Richtung von 62,00 Euro würde dem Chart keinen Schaden zufügen.

Hinweis nach WPHG §34b zur Aufklärung über mögliche Interessenskonflikte:
Die Redakteure, die im Auftrag der Trading & Media GmbH Artikel auf www.mastertraders.de schreiben, handeln regelmäßig mit den besprochenen Wertpapieren und besitzen eventuell Positionen in den genannten Papieren.

Haftungsausschluss:
MasterTraders.de dient ausschließlich Informationszwecken. Die Informationen stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf irgend eines Wertpapieres dar. Der Kauf von Aktien ist mit hohen Risiken behaftet. Ihre Investitionsentscheidungen dürfen Sie nur nach eigener Recherche und nicht basierend auf unseren Informationsangeboten treffen. Wir übernehmen keine Verantwortung für jegliche Konsequenzen und Verluste, die durch Verwendung unserer Informationen entstehen.