Innogy: Tochter des RWE-Konzerns habe Chancen bei Solarthermie-Projekten

Am 7. Oktober 2016 feierte Innogy (WKN: A2AADD) das Börsendebüt. Der Konzern ist eine Tochter des RWE-Konzerns (Anteil 75 %). RWE hat mit der Abspaltung die Aktivitäten rund um Erneuerbare Energien, Netzinfrastruktur und Vertrieb gebündelt. Schwerpunktmäßig ist Innogy in Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden und Belgien aktiv. Außerdem ist der Konzern in Zentralost- und Südeuropa präsent. Derzeit versorgt Innogy rund 16 Mio. Strom- und 7 Mio. Gaskunden in Europa. An der Börse wird die Gesellschaft mit rund 17,6 Mrd. Euro kapitalisiert.

In den ersten neun Monaten verzeichnete Innogy beim Außenumsatz mit dem Verkauf von Strom und Gas einen Rückgang um 5,4 % von 33,25 auf 31,46 Mrd. Euro. Das Konzern-EBITDA sank gegenüber dem Vorjahr um 7,3 % von 3,15 auf 2,92 Mrd. Euro. Das Betriebsergebnis verringerte sich um 15,2 % von 2,17 auf 1,84 Mrd. Euro. Das Nettoergebnis lag mit 1,0 Mrd. Euro um knapp 30 % unter dem Vorjahreswert von 1,44 Mrd. Euro.

Mit der Weltklimakonferenz in Marokko seien laut EURO am SONNTAG die Möglichkeiten von Erneuerbaren Energien in heißen Trockenzonen von Schwellen- oder Entwicklungsländern wieder in den Fokus gerückt worden. Gerade ein Vorzeigeprojekt im Gastgeberland Marokko lasse aufhorchen. In der Nähe der Stadt Quarzazate entstehe in einer Geröllwüste eines der weltweit größten Solarthermie-Kraftwerke. Im Gegensatz zur Photovoltaik, bei der Sonne direkt zur Stromerzeugung in den Solarzellen diene, erfolge die Stromerzeugung bei Solarthermie-Projekten indirekt: Riesige Spiegelfelder konzentrieren das Sonnenlicht auf ein Glasrohr, in dem Öl zirkuliert. Das Medium werde erhitzt und der entstehende Dampf treibe eine Turbine an. Nachdem die Staatengemeinschaft auf dem letzten Treffen in Paris die Schaffung eines Klimaschutzfonds beschlossen habe, der ab 2020 rund 90 Mrd. Euro pro Jahr für vergleichbare Projekte zur Verfügung stellen solle, könne sich dieser Beschluss positiv auf das Geschäft von Innogy auswirken. Der Börsenneuling habe bereits gute Erfahrungen mit Solarthermie-Projekten in Spanien gemacht. Weitere Projekte dieser Art könnten dem RWE-Ableger ein Zubrot mit attraktiver Gewinnmarge sichern. Angesichts dieser Perspektiven handle es sich bei dem Titel um eine Aktie mit Potenzial. EURO am SONNTAG rät mit einem Kursziel von 39,00 Euro zum Kauf (rund 23 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Noch lässt sich kaum etwas aus dem Chart der Innogy-Aktie ableiten. Seit dem Börsengang ist erst ein Monat vergangen. Doch die Anfangseuphorie kurz nach dem IPO ist schnell verflogen. Seit Mitte Oktober hat die Aktie ausgehend vom Hoch bei 38,25 Euro deutlich nachgegeben. Vor einem Einstieg sollten Anleger eine Bodenbildung abwarten.

Hinweis nach WPHG §34b zur Aufklärung über mögliche Interessenskonflikte:
Die Redakteure, die im Auftrag der Trading & Media GmbH Artikel auf www.mastertraders.de schreiben, handeln regelmäßig mit den besprochenen Wertpapieren und besitzen eventuell Positionen in den genannten Papieren.

Haftungsausschluss:
MasterTraders.de dient ausschließlich Informationszwecken. Die Informationen stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf irgend eines Wertpapieres dar. Der Kauf von Aktien ist mit hohen Risiken behaftet. Ihre Investitionsentscheidungen dürfen Sie nur nach eigener Recherche und nicht basierend auf unseren Informationsangeboten treffen. Wir übernehmen keine Verantwortung für jegliche Konsequenzen und Verluste, die durch Verwendung unserer Informationen entstehen.