Nordex: Günstige Bewertung angesichts eines Gewinnplus von 30 % in 2017

Nordex (WKN: A0D655) hat sich als Entwickler und Hersteller von Onshore-Windenergieanlagen weltweit etabliert, insbesondere für Windkraftanlagen der 1,5- bis 3-Megawatt-Klasse. Die Nordex SE mit Sitz in Rostock fungiert als Managementholding für die zwei 100%igen Tochtergesellschaften Nordex Energy GmbH und Nordex B.V., wobei erstere sich im Wesentlichen dem Inlandsgeschäft widmet und die andere Tochter das Auslandsgeschäft koordiniert. Nordex tritt als Systementwickler am Markt auf, übernimmt Planung und Engineering, stellt die Steuerungsanlagen her und die Elektrotechnik. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung von über 64 Meter langen Rotorblättern. Die Aktien der Gesellschaft notieren im Technologieindex der Frankfurter Wertpapierbörse, TecDAX. An der Börse wird die Gesellschaft gegenwärtig mit rund 1,88 Mrd. Euro kapitalisiert.

Vom 10. November stammen die Neunmonatszahlen des Hamburger Windanlagenbauers. Nordex konnte in den ersten drei Quartalen des laufenden Geschäftsjahres den Konzernumsatz um 31 % von 1,79 auf 2,34 Mrd. Euro steigern. Organisch legten die Erlöse um 10,6 % zu. Das EBITDA erhöhte sich um 47,7 % von 138,0 auf 203,9 Mio. Euro. Die EBITDA-Marge lag damit bei 8,7 % (Vorjahr: 7,7 %). Der Konzerngewinn verbesserte sich um 41,9 % von 45,3 auf 64,4 Mio. Euro.

Die Meldung, dass im laufenden Geschäftsjahr wegen Projektverschiebungen voraussichtlich nur das untere Ende der in Aussicht gestellten Zielspanne der Umsatz- und Ergebnisprognose erreicht werde, habe die Nordex-Aktie zuletzt laut EURO am SONNTAG unter Druck gebracht. Für 2016 gehe man nun von einem Gesamtumsatz in Höhe von 3,35 Mrd. Euro und einer operativen Gewinnmarge (EBITDA-Marge) von 8,3 % aus. An die starken Wachstumsraten der Neunmonatszahlen (Umsatz +31 % und EBITDA +48 %) dürfte man im 4. Quartal augenscheinlich nicht anknüpfen können. Nordex-Chef Lars Bondo Krogsgaard habe aber eine Sorge der Anleger nach dem überraschenden Ausgang der US-Wahl beschwichtig. Er erwarte kurz- und mittelfristig durch den Wahlsieg von Donald Trump keine Änderungen bei der Windförderung in den USA. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 12,1 für das Jahr 2017 sei die TecDAX-Aktie laut "EURO am SONNTAG" angesichts eines geschätzten Gewinnplus im kommenden Jahr von rund 30 % günstig bewertet. Die Börsenexperten sehen für spekulative Investoren eine Kaufchance und raten mit einem Kursziel von 23,00 Euro zum Einstieg (rund 19 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Nordex war der Highflyer des Jahres 2015. Doch 2016 lief es nicht für den TecDAX-Titel. Zuletzt rauschte die Aktie mit Karacho nach unten aus der Seitwärtsrange der letzten 10 Monate. Nach dem Bruch der Unterstützung bei 22,50 Euro stoppte die Talfahrt erst bei 17,50 Euro. Was nun? Am besten wartet man erst einmal eine Bodenbildung und deutliche Umkehrsignale ab.

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