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Um Kapitalmarkttrends frühzeitig zu erkennen, blicken wir bei TradeCentre über den Tellerrand hinaus. Zur Auswahl und Analyse der interessantesten Aktien sprechen wir direkt mit den Vorständen, schauen uns die Zusammenhänge zwischen fundamentalen und charttechnischen Entwicklungen akribisch mit Hilfe von Pivotal-Charts an, werfen einen detaillierten Blick auf die bilanzielle Situation der Unternehmen und entwickeln in den Big Picture Gedanken aktiv Zukunftsszenarien.

Unser Ziel: Wir wollen bei TradeCentre die interessantesten Aktienentwicklungen frühzeitig erkennen und unsere Einschätzungen nachvollziehbar und transparent für Sie aufbereiten.  Dadurch können Sie Ihre Lernkurve deutlich erhöhen.
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Big Picture Perspektiven
Vom großen Bild zum erfolgreichen Trade

Sonntag, 31. Juli 2011

Wer hat Angst vor der Schuldengrenze?

Liebe Leser,

der Aktienmarkt konnte sich auch vergangene Woche nicht aus der monatelangen volatilen Seitwärtsbewegung befreien. Angesichts der schwelenden Schuldenkrise und schlechter Konjunkturaussichten blieben die Anleger in der Deckung.

Die Gläubiger haben (noch?) kein Problem mit der Schuldengrenze

Bis zum Zeitpunkt des Erstellens dieses Artikels war die Frage nach der Erhöhung der Schuldengrenze in den USA ungelöst. Rechnen die Marktteilnehmer aber wirklich mit einem Scheitern der Verhandlungen und einem Zahlungsausfall der größten Volkswirtschaft der Erde?

Schaut man sich die Entwicklung des EUR/USD an, so ist keine Kapitalflucht aus dem Greenback zu erkennen. Das Währungspaar befindet sich weiterhin in der seit Mitte Mai bestehenden und nach oben hin abnehmenden Handelsspanne zwischen $1,47 und $1,40. Zum Schweizer Franken und dem Japanischen Yen zeigte der US-Dollar gerade am Freitag allerdings deutliche Schwäche.

Die Betrachtung der US-Bonds gibt allerdings keine Hinweise darauf, dass die Gläubiger des US-Staates wirklich um ihr Geld bangen. Die Renditen der lang-laufenden Staatsanleihen notierten, auch fünf Tage vor der "Deadline" am 2. August, zu stabilen und deutlich niedrigeren Renditen, als noch zu Jahresbeginn.



Man erinnere sich nur daran, wie die Anleiherenditen Griechenlands, Italiens oder Spaniens in die Höhe geschnellt waren, als die Diskussionen über drohende Zahlungsausfälle aufkamen. Die amerikanischen Staatsanleihen werden also nach wie vor als sicherste und liquideste Anlageform am Markt angenommen und man geht fest von einer Einigung zwischen Demokraten und den Republikanern aus.

Das US-BIP enttäuscht

Die vielleicht mittelfristig wichtigere Baustelle für die Aktienmärkte ist die Entwicklung der Konjunktur. Am Freitag brach der DAX kurzzeitig deutlich ein, als um 14:30 Uhr die Daten zum BIP der USA bekanntgegeben wurden. Während Analysten im Schnitt mit einem Anstieg von 1,8% rechneten, lag der tatsächliche Wert nur bei 1,3%. Außerdem korrigierte das Handelsministerium die Angaben für das erste Quartal deutlich nach unten und gab an, dass die US-Wirtschaft statt 1,9% um lediglich 0,4% gewachsen war. Damit scheint sich die im April begonnene Verlangsamung der Konjunktur weiter fortzusetzen.

Auf einen heftigen Konjunkturdämpfer gibt allerdings momentan ebenfalls keine Hinweise, da sich die typischen konjunktursensiblen Rohstoffe wie Kupfer oder Öl wieder deutlich von ihren temporären Einbrüchen in der ersten Jahreshälfte erholt haben. Auch die weiterhin hohen Inflationsraten der Wachstumsmotoren China (5%), Brasilien (4,9%) oder Indien (11,7%) lassen nicht auf einen unmittelbaren Einbruch schließen. Hier sollte man allerdings die Bestrebungen hinsichtlich der Inflationsbekämpfung im Auge behalten.

Die Anleger hatten Respekt vor Abwärtsbewegungen

Betrachtet man die Angstwerte der Marktteilnehmer, d.h. die Put-Call-Ratio der US-Märkte, ist zu erkennen, dass Abverkäufe innerhalb der Seitwärtsrange relativ schnell hohe Angstwerte auslösten. Dies erkennt man daran, dass die Put-Call-Ratio der Chicago Board Options Exchange (CBOE) bei Kursverlusten rasch über 1 anstieg, was bedeutet, dass mehr Puts als Calls gekauft wurden. Am Freitag schloss die PCR bei 1,21, was einen recht hohen Wert darstellt und ein Indiz für eine gewisse Erschöpfung der Abwärtskräfte anzeigen kann.

Das Gesamtbild

Es zeigt sich also eine Situation, die geprägt ist von einer nicht ganz ernst genommenen US-Schuldendebatte, von offiziellen Konjunkturindikatoren die eine Abschwächung anzeigen, was von den relativ starken Rohstoffen allerdings nicht bestätigt wird. Aufgrund mangelnder positiver Impulse könnte dies für den Aktienmarkt ein Fortschreiben der Seitwärtsphase bedeuten. Ein solches Szenario wird auch von den recht hohen Angstwerten beim Abstecken der unteren Begrenzung der Seitwärtsrange gestützt.

Insgesamt sehen wir also keine zwingende Notwendigkeit offensiv in den Markt einzusteigen und beobachten weiterhin unsere gut gefüllte Watchlist.

Zum Abschluss möchten wir auf eine wichtige Bemerkung nicht verzichten. Die fast schon stoische Ruhe der Händler von US-Bonds mag auf den Aktienhändler eine beruhigende Wirkung haben. Dennoch hat das Gebot des Kapitalerhalts momentan besonderes Gewicht, da eine unerwartete Entwicklung der US-Debatte natürlich Überreaktionen hervorrufen kann. Agieren Sie also bitte nicht ohne Netz und doppelten Boden und gehen Sie nur mit Stopp-Loss-Orders in den Markt.

Lesen Sie im aktuellen Nebenwerte Investor, wie wir uns momentan im Markt verhalten und lernen Sie gründlich analysierte  Unternehmen mit aussichtsreichen Wachstumsstories kennen.
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