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Um Kapitalmarkttrends frühzeitig zu erkennen, blicken wir bei TradeCentre über den Tellerrand hinaus. Zur Auswahl und Analyse der interessantesten Aktien sprechen wir direkt mit den Vorständen, schauen uns die Zusammenhänge zwischen fundamentalen und charttechnischen Entwicklungen akribisch mit Hilfe von Pivotal-Charts an, werfen einen detaillierten Blick auf die bilanzielle Situation der Unternehmen und entwickeln in den Big Picture Gedanken aktiv Zukunftsszenarien.

Unser Ziel: Wir wollen bei TradeCentre die interessantesten Aktienentwicklungen frühzeitig erkennen und unsere Einschätzungen nachvollziehbar und transparent für Sie aufbereiten.  Dadurch können Sie Ihre Lernkurve deutlich erhöhen.
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Big Picture Perspektiven
Vom großen Bild zum erfolgreichen Trade

Montag, 12. September 2011

Diesmal ist wirklich etwas anders - Euro Showdown ante portas?

Liebe Leser,

die heutigen Marktbetrachtungen beginnen wir mit dem "Chart der Woche". So ist die europäische Gemeinschaftswährung aus der rund 6-monatigen Seitwärtsrange ausgebrochen und hat die Unterstützungsmarke von $ 1,40 im dritten Anlauf nach unten verlassen. Obwohl die Schuldenkrise schon lange die Märkte verunsichert, blieb der Euro-Wechselkurs stabil und die Investoren sahen keinen Grund, ihre Gelder aus Euroland abzuziehen. Dies war ein klarer Vertrauensbeweis dafür, dass Europa die Probleme in den Griff bekommen wird.



Der Rücktritt von EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark bringt das Fass zum Überlaufen

Die allmähliche Zuspitzung der Schuldenproblematik konnten Sie in den vergangenen Wochen hier im Intermarket Report mitverfolgen. Im Interbankenmarkt stieg das Misstrauen der Banken untereinander deutlich an, die Kreditausfallversicherungen (CDS) schnellten in die Höhe und die Risikoprämie auf griechische Staatsanleihen stiegen, trotz Anleihekäufen der EZB, ungebremst weiter.

Der Auslöser für den Euro-Kursrutsch war der Rücktritt des EZB-Chefvolkswirts Jürgen Stark am Freitag. Stark galt als vehementer Gegner der Anleihekäufe hochverschuldeter Euro-Staaten und war einer der profiliertesten Inflationsbekämpfer. Er sah die positiven Effekte einer entschlossenen Sparpolitik als das Mittel der Wahl an, mit welchem die Schuldenstaaten Vertrauen zurückgewinnen und auf lange Sicht überleben könnten. Stark war mit dieser Attitüde jedoch in der EZB gescheitert und sah am Ende wohl keine Möglichkeit mehr, eine ernsthafte Sparpolitik, wie sie öffentlich eigentlich von der EZB gefordert wird, tatsächlich durchzusetzen. Nach unserer Lesart bedeutet sein Rücktritt nichts anderes, als dass die Zentralbank auch zukünftig konsequent Anleihen aufkaufen wird und die Transferunion damit prächtig wachsen und gedeihen kann. Die schwächsten Mitglieder werden auf Teufel komm raus mitgeschleppt und die Risiken für den Euro steigen damit deutlich an. Die Abwertung der Gemeinschaftswährung ist also nur folgerichtig.

Kann Finanzstaatssekretät Jörg Asmussen für Stark nachrücken und eine deutsche Beteiligung garantieren?

Wolfgang Schäuble hatte auf den Rücktritt reagiert und Jörg Asmussen als Nachfolger vorgeschlagen. Auch Euroguppen-Chef Jean-Claude Juncker sowie Angela Merkel stellten sich hinter Asmussen. Ob dieser den harten Kurs seines Vorgängers fortsetzen kann und will, muss abgewartet werden. Zum einen war er bisher "lediglich" als Berater tätig und musste seine Vorschläge nicht im harten politischen Machtkampf durchsetzen. Zum anderen fiel er bislang nicht als Stabilitäsverfechter auf. Dennoch wäre es sehr wichtig, dass Asmussen die Stelle besetzt, da damit eine deutsche Beteiligung garantiert wäre. Unter dem Strich bleibt es dabei, dass der Rücktritt Starks negativ für die Geldwertstabilität des Euro zu werten ist.

In Griechenland spitzt sich die Lage ungebremst weiter zu und Banken müssen abschreiben

Während der griechische Ministerpräsident Georgios Papandreou am Samstag seine Ansprache auf der internationalen Messe in Thessaloniki hielt, demonstrierten draußen 25.000 Menschen und äußerten ihren Zorn über die griechischen Sparpakete. Die Krawall-Bilder der Demonstration sind bezeichnend für die prekäre Lage, in der sich das Land befindet. Dass der Finanzminister am gleichen Tag bekannt gab, dass die griechische Wirtschaft in diesem Jahr wohl um über 5% einbrechen werde und nicht, wie bisher kommuniziert, um 3,8%, passt ins Bild. Einen Tag zuvor stieg die Risikoprämie der 10-jährigen Anleihen auf über 20% - ein Rekordwert. Die Rendite zweijähriger Staatsanleihen stieg sogar auf 53%, sodass die Gläubiger auch eine Münze werfen könnten um abzuschätzen, ob Sie ihr Geld wieder sehen oder nicht.

Am Freitag war eine Frist für einen teilweisen Forderungsverzicht von Inhabern griechischer Staatsanleihen abgelaufen. Nach Berichten der Neuen Züricher Zeitung soll eine Umschuldung vorgenommen werden, im Zuge derer Gläubiger (Banken, Versicherer, Pensions- und Anlagefonds) ihre alten Anleihen in neue Papiere mit schlechteren Konditionen umtauschen "können". Dies führe zu Einbußen des Kapitalwertes von 21%.

Das Gesamtbild

Die Wellen schlagen höher und die Lage wird kritischer. Nachdem die Schweizer Zentralbank Anfang der Woche bekannt gab, den Wechselkurs zum Euro bei CHF 1,20 zu deckeln, fand die erste starke Abwertung im Euro statt. Die Investoren verlegten ihren sicheren Hafen postwendend nach Norwegen, wo die Krone deutlich aufwertete. Der Rücktritt des EZB-Chefvolkswirts führte dann gegen Wochenschluss zu massiven Kursverlusten des Euro. Da sich zeitgleich die Lage in Griechenland zuspitzt, sehen wir deutliche Gefahren für die Aktienmärkte. Die Chemie an den "Polinanzmärkten" (Politik+Finanz) ist explosiv und die Tatsache, dass der Euro diesmal tatsächlich massiv abwertet (im Gegensatz zu vorherigen Krisensituationen), mahnt uns zu äußerster Vorsicht!

Lesen Sie im aktuellen Nebenwerte Investor, wie wir uns konkret in diesem Markt positionieren und lernen Sie ausführlich recherchierte und besonders aussichtsreiche Nebenwerte kennen.
Kommentar von Wavre:
Nun, wir erleben praktisch die kapitalistische Version des Zusammenbruch des Ostblockes. Eine zusammengepresste Union inkompatibler Volkswirtschaften, dazu eine nicht lebensfähige, neoliberale Gesellschaftsordnung.
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