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Mittwoch, 23. Mai 2018

Grammer: Übernahme in den USA dürfte die Ertragskraft nachhaltig steigern

Analyst: BÖRSE ONLINE 21-2018
Als Zulieferer der Automobilindustrie hat Grammer (WKN: 589540) eine führende Stellung als Sitzhersteller inne. Das Amberger Unternehmen beliefert nahezu alle großen PKW-Hersteller mit Fahrer- und Passagiersitzen. Auch in den Verkehrsmitteln des ÖPNV und der Deutschen Bahn ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich der Kunde auf einem Sitz der Grammer AG niederlässt. Außerdem zählen Hersteller von Land- und Forstmaschinen (z.B. Wacker Neuson, John Deere) zu den Kunden des Unternehmens. Kopfstützen, Mittelkonsolen, Armlehnen und Kindersitze runden die Produktpalette des Konzerns ab. An der Börse wird die Gesellschaft aus dem SDAX gegenwärtig mit rund 650 Mio. Euro bewertet.

Am 14. Mai legte Grammer die Zahlen für das 1. Quartal 2018 vor. Der Sitzspezialist der Fahrzeugindustrie konnte mit einem Umsatz von 454,4 Mio. Euro trotz negativer Wechselkurseffekte das hohe Niveau des sehr starken Vorjahresquartals (Umsatz: 458,0 Mio. Euro) nahezu erreichen. Das operative Betriebsergebnis (EBIT) ging gegenüber dem Vorjahr um 11,3 % von 23,1 auf 20,5 Mio. Euro zurück. Die EBIT-Rendite betrug 4,5 % nach 5,0 % im Vorjahr.

Für reichlich Fantasie sorge bei Marktbeobachtern laut BÖRSE ONLINE beim SDAX-Konzern Grammer die Meldung des größten Zukaufs der Unternehmensgeschichte. Der Amberger Autozulieferer habe in den USA zugeschlagen und den in Ohio ansässige Kunststoffspezialisten Toledo Molding & Die (TMD) übernommen. Abgesehen davon, dass Grammer durch die Übernahme einen weiteren Schritt zu einem führenden globalen Anbieter für Prozess- und Fertigungstechnologie im Bereich thermoplastischer Applikationen für die Automobilindustrie mache, verspreche man sich von dem Deal einen besseren Marktzugang in den USA. TMD dürfe zudem sofort dazu beitragen, die Ertragskraft der Amberger nachhaltig zu verbessern, weil die neue US-Tochter eine höhere operative Rendite als Grammer erwirtschafte. Im Geschäftsjahr 2017 habe die EBIT-Marge bei den Bayern bei 4,5 % gelegen. 2018 dürfe sie nun steigen. Durch die 230 Mio. Euro schwere Akquisition von TMD baue Grammer die größte Konzernsparte mit der Innenraumausstattung von Fahrzeugen weiter aus. TMD realisiere über 300 Mio. USD an Umsatz und dürfe den Gesamtumsatz von Grammer in 2018 auf knapp 1,8 Mrd. Euro treiben. BÖRSE ONLINE rät bei dem mit einem 2019er-KGV von 11 bewerteten SDAX-Titel mit einem Kursziel von 64,50 Euro zum Kauf (25 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die Freude der Grammer-Aktionäre nach der Unternehmensmeldung währte nur kurz. Bei 55 bis 57 Euro ist derzeit bei der Aktie der Deckel drauf. Anleger sichern ihre Positionen mit einem Stopp unter 47 Euro ab.
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